Wunderlist: Vollständig organisiert am iPhone, iPad, Mac und im Web

mz, den 15. Februar 2012

Manch einer sieht im App Store mittlerweile den To-Do-List Wald vor lauter Produktivitäts-Apps nicht mehr. Tausende Apps verschiedenster Art und verschiedensten Umfangs erschweren den Durchblick durch den Aufgabenmanagement-Dschungel. Eine der interessantesten Lösungen ist Wunderlist, die so manches verblüffende Feature mitbringt.

Nebeneinander existieren im App Store mittlerweile unzählige Tools zur Verwaltung von Aufgaben, die in iOS integriert sind oder vollständig eigenständig agieren, die vorrangig auf Funktionalität oder vorrangig auf Design setzen, die auf Einzelnutzer ausgerichtet sind oder mit kleinen bis größeren Gruppen kooperativ genutzt werden können, die kostenlos, günstig oder teuer sind, die grün, blau, gelb, rot oder lila gepunktet sind, schlicht: Es ist für den einzelnen kaum mehr möglich, in der Kategorie „Produktivität“ die Lösung zu finden, die für den einzelnen am besten passt – selbst, wenn es sie gibt.

Das Berliner Start-Up „6Wunderkinder“ wartet nicht nur mit einem leicht eigenartigen Firmennamen auf, sondern hat es auch hinbekommen, eine To-Do-App zu programmieren, die wieder nicht bei ihrem guten Design aufhört, interessant zu sein. Wunderlist vereint einen ganzen Haufen an nützlichen Funktionen mit einem hübschen Anblick. Hier eine kurze Übersicht:

  • Anlegen und Verwalten von Listen zur grundlegenden Projektverwaltung
  • Priorisieren von einzelnen Aufgaben
  • Anhängen von Notizen an einzelne Aufgaben
  • Festlegen von Fälligkeitsdaten
  • Verschiedene Darstellungsarten (einzelne Projekte/ Tagesansicht/ Wochenansicht/ Listenansicht etc.)
  • Aufgaben drucken, per Mail versenden oder per CloudApp teilen

Während derartige Features auch von vielen anderen Lösungen angeboten werden, hört Wunderlist an der Stelle nicht auf. Hinzu kommen Funktionen, die bei anderen Anbietern (z. B. Flow) monatliche Kosten erfordern, wie

  • Teilen von Aufgabenlisten mit anderen Wunderlist-Nutzern, und zwar nicht nur read-only, sondern mit vollständigem Zugriff auf Aufgaben, Notizen etc.
  • Synchronisation mit verschiedenen Geräten

Noch sind wir nicht beim eigentlichen Clou angelangt. Ein Alleinstellungsmerkmal ist die umfangreiche Kompatibilität des Systems. Wunderlist gibt es daher nicht nur für iPhone und iPad, sondern auch für den Mac. Und selbst über den hiesigen Fokus hinaus machen die 6Wunderkinder hier noch nicht Schluss: Wunderlist bietet native Apps außerdem für Windows und Linux, Android und sogar BlackBerry an. Wem das alles noch nicht reicht, der kann die Web-App nutzen, die im selben Design wie die Desktop-App erscheint und damit die Aufgabenverwaltung an jedem Computer mit Browser erlaubt.

All das bietet Wunderlist nach der Registrierung jedem angemeldeten Nutzer und – das ist der eigentliche Knüller an umfangreichen To-Do-Lösung – ist für diesen vollkommen kostenlos nutzbar.
Gleichwohl gibt es auch Nachteile bei dieser sympathischen Rundumlösung:

  • Integration: Wunderlist ist ein in sich geschlossenes System. Daher wird das Fälligkeitsdatum einer Aufgabe nicht im Systemkalender des iPhone bzw. Mac angezeigt. Zum Update des Icon-Badges, auf dem die Zahl der fälligen Aufgaben angezeigt wird, muss die App außerdem geöffnet werden.
  • Features: Die Entwickler geben sich viel Mühe mit Wunderlist, aber eine eierlegende Wollmilchsau ist auch diese App nicht. Es gibt also keine verschiedenen Prioritätsstufen, keine Dateianhänge und kein tatsächliches Projektmanagement. Außerdem kann man auch keine einzelnen Aufgaben wirklich an andere delegieren.

Zumindest unter iOS jedoch kann man sich an anstehende Aufgaben erinnern lassen. Die Zeit lässt sich hierfür in Fünf-Minuten-Schritten einstellen, die Erinnerung erfolgt wahlweise per E-Mail oder Push-Benachrichtigung. So vergisst auch wirklich niemand mehr, die Milch rechtzeitig einzukaufen.

Zugegeben: So innovativ und simpel wie das heute Vormittag vorgestellte „Clear“ (aktuell 0,79€) ist Wunderlist nicht. Es hat aber einen gigantisch größeren Funktionsumfang, ist etwas klassischer aufgebaut, dafür aber immer noch sehr nett anzusehen und übersichtlich, und es kostet nichts. Von daher bleibt nicht nur auf den Preis bezogen am Ende eines stehen: Wer schon immer auf der Suche nach einer To-Do-App war, die sich auch ohne iPhone bedienen lässt und die viele Funktionen bietet, ohne teuer zu sein, sollte sich Wunderlist anschauen.

Nachfolgend seht Ihr noch einige Screenshots, zuerst von der iPhone-App, dann Wunderlist HD auf dem iPad, von der Mac-App und zum Schluss die Webansicht.


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