Square Enix Masterpieces – Im Test: Tomb Raider Bundle

Martin Vaßen, den 27. Dezember 2011

Anfang August 2011 erschien ein neuer Ableger aus der Reihe Square Enix Masterpieces, in der Klassiker der Square-Enix-Spielegeschichte durch Publisher rondomedia neu vermarktet werden. Dabei darf natürlich die Tomb-Raider-Serie nicht fehlen. Wir haben für euch die Box mit den beiden Spielen Tomb Raider Legend und Tomb Raider Anniversary getestet. Ob diese, nicht mehr ganz aktuellen, Spiele immer noch etwas taugen, erfahrt Ihr im folgenden Review.

Die Story der beiden Abenteuer um Lara Croft sollte niemanden mehr überraschen, der jemals einen Teil der Reihe gespielt hat. Die Archäologin ist mal wieder auf der Suche nach uralten, mystischen Artefakten und Reliquien. Dabei führt sie die Schatzsuche über den ganzen Globus. Tempelruinen im tiefsten Urwald erforscht der Spieler genauso wie altägyptische Gräber und die Weiten der Antarktis. Doch neben der örtlichen Fauna und tödlichen Fallen, versuchen auch dubiose Organisationen und Söldnertrupps, der Abenteurerin das Leben schwer zu machen.

Actionreiches Gameplay

Das Gameplay der beiden Tomb-Raider-Titel ist deutlich actiongeladener als das der allerersten Spiele. So kämpft man ziemlich oft gegen menschliche Gegner, die mit Schusswaffen ausgestattet sind, in Deckung gehen und zusammenarbeiten. Andere Feinde sind zum Beispiel Bären oder Tiger, die versuchen Lara auf den Boden zu werfen um sie wehrlos zu machen. Wird der Spieler von so einem Angriff getroffen, kann er schnell die Aktionstaste drücken, um der Attacke auszuweichen, oder sie zu kontern. Stellt man sich besonders geschickt an, ist es teilweise möglich den Gegner mit einem einzigen gezielten Schuss zu besiegen.

Die Sprung- und Kletterpassagen wurden ebenfalls verändert. Mit einer Art Kletterhaken kann die Archäologin bestimmte Punkte anvisieren, um sich dann über Abgründe, oder an Mauern entlang zu schwingen. Springt man zu kurz, ist es jetzt nun möglich sich durch schnelles Drücken der Aktionstaste an einem Vorsprung festzuklammern, um nicht abzustürzen.

Abwechslungsreiches Spielerlebnis

Insgesamt sind die beiden Spiele ziemlich abwechslungsreich, und das hat mehrere Gründe: Beide spielen an Schauplätzen, die über den gesamten Globus verstreut sind. Neben den typischen Tempelerkundungen im Dschungel, geht es auch wieder nach Ägypten, in die Antarktis, in das Himalayagebirge und eine Höhlenlandschaft in Kasachstan. Natürlich fehlt das allseits bekannte Croft Manor, das Familienanwesen, nicht.

So unterschiedlich wie die Umgebungen sind auch die Aufgaben, vor die der Spieler gestellt wird. Neben den allseits bekannten Fallen, wie rollenden Steinkugeln und mit Speeren gespickten Fallgruben, warten wieder einige Rätsel auf Lara Croft. Hier wären zum Beispiel Schalterrätsel zu nennen, aber auch das Finden von wichtigen Schlüsselgegenständen, die man im Verlauf noch braucht. Hin und wieder stößt man auf Sammelobjekte, mit denen man Bonusmaterial, wie Bilder und Videos freischalten kann.

Das Spektrum an Widersachern ist ebenso wieder weit gestreut. Denn nicht nur übellaunige Söldner, sondern auch wilde Tiere, mystische Wesen, und sogar ein ausgewachsener T-Rex versuchen, das Leben der Archäologin frühzeitig zu beenden.

Technisch nicht mehr aktuell

Da die beiden Spiele 2007 und 2008 erschienen, können sie technisch nicht mehr mit aktuellen Titeln mithalten. Die Grafik ist schon deutlich angestaubt. An vielen Stellen fallen unscharfe Texturen auf, oder unschöne Ecken an Charaktermodellen. Der Detailreichtum entspricht nicht mehr dem Maßstab, der von aktuellen Spielen vorgelegt wird.

Der Soundtrack hinterlässt einen guten Eindruck, ebenso wie die Hintergrundgeräusche. Die Effekte, wie etwa Schussgeräusche, klingen teilweise zu künstlich. Die Stimmlage der menschlichen Charaktere ist etwas eintönig. Lara klingt oft gelangweilt, oder sogar gleichgültig. Ebenso sind manche Gespräche im Spiel etwas zu abgedroschen. So sagt eine bewaffnete Wache zur anderen so etwas wie: „Ich hab Bock jemanden zu erschießen.“ Das passt einfach nicht zur Tomb-Raider-Serie.

Die Steuerung des Spiels hat sich im Vergleich zu den ersten Teilen deutlich verändert. Der Spieler kontrolliert das Spiel jetzt mit Maus und Tastatur. Wobei man mit der Maus die Sichtrichtung, sowie den Waffeneinsatz steuert. Mit der Tastatur bewegt man die Spielfigur, lässt sie springen, hangeln, kriechen, usw. Akrobatische Aktionen, wie Saltos und Handstände, steuert man ebenfalls mit der Tastatur. Nach ein paar Minuten Eingewöhnung geht das aber alles flüssig von der Hand.

Fazit

Tomb Raider Legend und Anniversary sind immer noch zwei richtig gute Spiele, obwohl die Grafik nicht mehr ganz aktuell ist, und die Spiele kleinere Macken haben. Das bekannte Spielprinzip haben die Entwickler noch ein bisschen aufgemotzt und actionreicher gemacht.

Wer die Vorgänger sowieso schon mochte, wird daran sehr viel Freude haben, aber auch anderen Spielern kann man diese Square-Enix-Masterpieces-Box nur ans Herz legen, vor allem weil der Preis für unter 10 Euro nicht zu verachten ist.


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Testergebnis

URS: 6,8 von 10
6,8