NeXT-Kauf: Interesse an Intel-CPUs war wichtiger Faktor
Stefan Keller, den 14. November 2011Die Idee, NeXT zu kaufen, kam Apple in den 90ern offensichtlich nicht spontan. Wie aus einem Fernsehinterview mit Apple-Größen aus der Zeit hervorgeht, hatte Apple damals andere Dinge im Sinn: Intel-Prozessoren.
Als Apple 1997 NeXT Computer gekauft hat, geschah das nicht ohne Grund. Während eines Sendefensters, das mit „Steve Jobs: A Legacy of Vision and Leadership“ überschrieben wurde im Rahmen des Churchhill Club, haben einige frühe Apple-Mitarbeiter einen Einblick in das Geschäft gegeben. Mit von der Partie waren Bill Atkinson (Autor von MacPaint), Jean-Louis Gassée (früherer Chef der Macintosh-Entwicklung), Andy Hertzfeld (Programmierer für den Ur-Macintosh), Regis McKenna (früherer Marketing-Verantwortlicher) und Larry Tesler (Chef-Wissenschaftler bei Apple).
Letzterer war es, der erwähnte, dass Apple von den PowerPC-Chips weg und hin zu Intel wollte. Hierfür allerdings war es notwendig, ein Betriebssystem zu schreiben, das sowohl auf PPC-, als auch auf Intel-Chips läuft. MacOS war hierfür nicht geeignet, weil zu viel Maschinencode im Quellcode enthalten war – ein Umschreiben wäre viel zu zeitaufwendig gewesen. Einige Entwickler haben sich stattdessen zusammengesetzt, um ein modernes Betriebssystem zu designen und programmieren. Es stellte sich jedoch heraus, dass dies eines der Projekte würde, das immer weiter wächst, aber nie fertig wird.
Also wurde geschaut, was man sinnvollerweise stattdessen einkaufen könnte. Zur Debatte stand dann BeOS und NeXT, die beide sowohl auf PPC- als auch auf Intel-Chips liefen. Die Wahl fiel dann auf NeXT, wohl nicht ganz ohne Zutun von Gassée:
Gott sei dank ist das nicht passiert, denn ich hasste Apples damaliges Management
Gassée
Auch Steve Jobs hatte ein Interesse, Macs mit Intel-CPUs zu verkaufen, doch es dauerte noch bis 2005, bis schließlich Intel-Macs angekündigt wurden. Mit dem auf NeXTSTEP basierenden Mac OS X war aber zumindest der Grundstein für den Wechsel gelegt – und dank der Portabilität können auch ARM-CPUs in iPhone und iPad von dem Kauf profitieren.
[via AppleInsider]