Modern Warfare 3 – Konsolen-Erfinder bezeichnet aktuelle Videospiele als Schande

Alexander Trust, den 9. November 2011

Ralph Baer, Entwickler der ersten Spielekonsole, ist unzufrieden mit der Richtung, die einige Konsolen-Titel in letzter Zeit eingeschlagen haben. Eine Schande seien die aktuellen Titel, so Baer in einem Interview mit der Zeitung Salt Lake Tribune. Diese bringt Baers Aussagen in Verbindung mit dem jüngst erschienenen Shooter Call of Duty: Modern Warfare 3, der auf den Plattformen PC, PlayStation 3 und Xbox 360 zu Hause ist.

Die Interpretation eines Beitrags des Salt Lake Tribune lässt vermuten, dass es sich bei dem Presseerzeugnis um eine eher konservative Zeitung handelt. Dort wird Entwickler Ralph Baer zitiert – mittlerweile 89 Jahre alt -, der im Jahr 1972 die in Eigenregie entwickelte erste Spielekonsole veröffentlichte, die Magnavox Odyssey. Der Salt Lake Tribune (engl.) zitiert Aussagen des Pioniers, die die Enttäuschung Baers wiederspiegeln, über die Entwicklung von Videospielen. Das Magazin versucht daraus einen Zusammenhang zu der Veröffentlichung von Call of Duty: Modern Warfare 3 herzuleiten. Das gelingt aber unseres Erachtens nicht.

Früher war alles besser

Für Ralf Baer ist die gewalttätige Darstellung, die in Konsolentiteln heute vorherrscht, eine Schande. „I think it’s a disgrace. What I created got abominated“, so Baer. Dieser Trend sei jedoch auch in der Musik, der Literatur und der Kunst zu verzeichnen, erläutert Baer weiter. Seine Familie sei sehr stolz auf ihn. „It’s a pretty unique story“, so Baer bescheiden.

Der in Deutschland geborene Ingenieur Baer wurde jüngst auf dem Utah Cyber Symposium mit dem Cyber Pioneer Award ausgezeichnet. Die Entwicklung einer Spielekonsole sei an sich keine große Kunst gewesen, so der Urheber. Etwas aus ihr zu machen hingegen schon:

„I knew how television sets worked because I designed and built them. I knew how studio equipment works. I knew how the transmitter works. I had used test equipment that creates bars and rectangles on the screen. So putting stuff on the screen was no mystery. It was natural. But doing something with it, that was the ‚eureka‘.“


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