Modern Combat 3: Fallen Nation – Hands on vom Rage- und Unreal-Konkurrenten in Berlin

Stefan Keller, den 28. Oktober 2011

Gameloft hat nach Berlin geladen, um dort kurz den neusten mobilen First-Person-Shooter aus eigener Entwicklung vorzustellen: Modern Combat 3: Fallen Nation. Um die Features auszuprobieren, gab es je ein iPad 1 und 2 zum Testen, und die Herausforderung unter fast realen Bedingungen im Laser-Game. Wir haben uns beides für euch angesehen.

Berlin, am 27. Oktober 2011, 13 Uhr. Treffpunkt: Bunkereingang. Wir haben bereits bei Twitter ein wenig gelästert, wo der Aufseher bleibt und damit ganz klar auf die Fallout-Serie angespielt. Zwischenzeitlich wunderten wir uns über die viele Polizei, die es im Ödland nun wirklich nicht gab und fanden eine Pferdekutsche. Aha! Red Dead Redemption, erklärt auch die Polizei, nicht aber den Bunker. Egal – 14 Uhr ging es dann los, kurz vorher kamen Vertreter von Gameloft. Während des Wartens auf die etwas später Eingetroffenen, haben wir Soundtracks von Ego-Shootern erraten und uns gewundert, an welche Banalitäten man sich so erinnert, die man eigentlich nur subtil wahrnimmt.

Deutschland: Shooter-Land

Doch dann ging es zum Spiel. Modern Combat 3: Fallen Nation ist seit gestern Nacht als Universal-App für iPhone und iPad zum Preis von 5,49 Euro im App Store für iPhone und iPad zu haben, „vielleicht Ende November“ soll die Android-Version folgen. Gameloft brüstet sich damit, dass Modern Combat die erfolgreichste, nicht-lizenzierte Spielereihe ist, die sich im Angebot des Pariser Publishers und Entwicklers befindet. Vor allem Deutschland sei ein Shooter-Land, hier ist der Titel unmittelbar nach dem Release auf Platz 2 des App Stores eingestiegen. Der Vorgänger war übrigens nur selten aus den Top 20 verschwunden, wurde von der PR-Abteilung schulterklopfend ergänzt.

Kürzere Kampagne

Bereits im Download-Paket enthalten ist die Kampagne. Angespielt wird damit auf kommende In-App-Käufe. Sie umfasst 13 Missionen, die sich an unterschiedlichen Schauplätzen wie Los Angeles oder Pakistan abspielen. Dass Pakistan, Korea und Russland sich zu PKR verbündet haben und gegen die USA kämpfen, wird zum Kern der Hintergrundgeschichte stilisiert. Gameloft hat ermittelt, dass die Einzelspielerkampagne ca. viereinhalb Stunden Spielzeit bereithält. Zaghafte Entdecker werden sicherlich mehr Stunden damit zubringen als versierte Kameraden, die vielleicht sogar auf einen Speedrun aus sind. Damit liegt die Spielzeit der Kampagne aber etwas hinter den Erwartungen zurück, immerhin hatte man bei den vorigen beiden Teilen eher 6 Stunden als Basis ausgegeben.

Multiplayer noch nicht komplett

Dazu kommen ein eigens eingespielter Soundtrack und eine englische Synchronisierung, die nach dem ersten Eindruck ganz ordentlich umgesetzt war. Für Freunde des gepflegten Mehrspielererlebnisses können bis zu 12 (statt 6) Spieler auf 6 Maps in 8 Disziplinen gegeneinander kämpfen. Eine der Maps wird allerdings später in Form von DLC erst ergänzt. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt. Doch immerhin gibt es die Apps von Gameloft mittlerweile unisono für Tablet „und“ Smartphone. Über den angeblich fehlenden Bluetooth-Multiplayer, den manche Leute im Netz bereits beklagen, wurde nichts erzählt.

Rage-Konkurrenz?

Technisch wurde einiges verändert. Ganz stolz ist man auf die Grafikengine, die mit „Unreal und RAGE konkurrieren“ könne, aber eine Eigenentwicklung sei. Davon müssen wir uns in den nächsten Tagen erst einmal in Ruhe selbst überzeugen.

Daneben gibt es nun Quick-Time-Events, die Möglichkeit zu rennen und zu rutschen. Dies sei besonders dann nützlich, wenn man seinem Gegner den Rest geben will, und seine Waffe aufsammeln. Wahrscheinlich aber hat dies eher einen anderen Zweck: „Es sieht verdammt gut aus, wenn der Spieler slidet.“ Modern Combat 3 wird auf iPhone 3GS und neuer sowie beiden iPads laufen. Anschauen konnten wir uns nur die iPad-Versionen, zumindest auf dem ersten iPad hat die Engine derzeit starke Probleme mit der Framerate, auf dem iPad 2 hingegen lief alles flüssig.

Laserguns gezückt

Weiter im Programm ging es mit halb-realem Ballern. In Teams zu je sechs Spielern durfte im Bunker mit Laser-Tag-Waffen um sich geschossen werden. Hierbei gab es Gewehre von 2,5 kg und je Team eine Pistole. Diese soll angeblich weniger präzise im Umgang sein, ich konnte dies nicht bestätigen, im Gegenteil. Gespielt wurden Modi aus Modern Combat 3: Death Match, Capture The Flag, Team Deathmatch und Domination. Eine willkommene Abwechslung war dies auf jeden Fall, die Dunkelheit des Bunkers hat die Spannung eher noch erhöht – aber nach einem solchen Erlebnis merkt man erst einmal, wie entspannend „Killerspiele“ auf Konsole, PC oder mobilem Device eigentlich sind. Wer diese Veranstaltung ebenfalls mal erleben möchte, kann dies ab 6 Personen in Berlin tun. Das Schießen mit Laser-Tag-Waffen freilich. Die Präsentation zu Modern Combat 3 gab es nur zu dem eigens initiierten Launch-Event.


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