Max and the Magic Marker – Test: Plattform-Malerei auf dem Nintendo DS
Alexander Trust, den 15. Oktober 2011Nachdem Max and the Magic Marker vor knapp anderthalb Jahren bereits für den PC erschienen ist, folgte der Titel vor Kurzem, mit Unterstützung von Purple Hills, auch für den Nintendo DS. Hier werden Geschick und Kreativität gefordert, wenn Max mit Hilfe des Magic Marker die Spielwelt zu seinen Gunsten verändern, und erweitern muss. Wir haben unsere Zeichenfedern gezückt und im Test die Stärken und Schwachstellen des Jump and Run erprobt.
Alles beginnt mit einem mysteriösen Brief: Max ist ein kreativer Junge, der für sein Leben gerne den Zeichenstift schwingt. Als er eines Tages einen seltsamen Stift per Post von einem unbekannten Absender erhält, muss er diesen gleich in die Hand nehmen und lospinseln. Doch gerade als Max sein buntes Monster fertig gezeichnet hat, wird es lebendig und treibt in seinen Bildern allerlei Unfug. Max‘ einziger Ausweg: Er zeichnet sich selbst, um ebenfalls in die Welt seiner Bilder eintauchen zu können und dem bösen Monster den Garaus zu machen.
An dieser Stelle steigt der Spieler aktiv in die Geschichte ein und muss von nun an, in der Rolle des Max, zahlreiche Hindernisse überwinden und Gegner ausschalten. Dazu steht uns der Touchpen als Magic Marker zur Verfügung. Zur Einführung ist der erste Level wie ein Tutorial aufgebaut. Wollen wir nun eine unüberwindbare Klippe überqueren, zeichnen wir einen langen Strich, der uns als Brücke dient. Vor Gewitterwolken schützen wir uns, indem wir einen Kasten um uns herum malen, und auf Bösewichte lassen wir einfach einen gekritzelten Klotz aus hoher Entfernung fallen. Der Marker hat allerdings nicht unbegrenzt Tinte, sondern muss durch Aufsammeln von Tintenbällen stets neu aufgeladen werden, denn spätestens am nächsten Kontrollpunkt wird uns die Tinte vom Bösewicht wieder komplett abgesaugt. Zudem können wir nicht unbegrenzt viele Kunstwerke erstellen, da das Limit bei vier gleichzeitig gezeichneten Hilfsmitteln liegt.
Mit dem Steuerkreuz können wir uns in den bunt gestalteten 2D-Leveln fortbewegen. Zum Überwinden kleiner Hindernisse stehen uns die A-Taste zum Sprigen, und die Y-Taste zum Verschieben von Objekten zur Verfügung. Um Alles zu löschen, was wir zuvor gezeichnet haben, und den Marker wieder mit Tinte zu füllen, benutzen wir gleichzeitig den X-Knopf und drücken das Steuerkreuz nach oben. Praktisch ist die Möglichkeit im Standbild zu zeichnen, denn im sogenannten „Fantasiemodus“ (aktiviert durch die B- oder L-Taste) stehen uns alle Möglichkeiten zum Zeichnen und Überwinden von Hindernissen zur Verfügung, während das Spiel pausiert ist. Jede Taste des NDS ist mit einer Aktion belegt, woran der Spieler sich im Laufe des Abenteuers gewöhnen muss.
Kritzelei
Leider sind uns einige Dinge während der Testphase negativ ins Auge gefallen. So ist das Zeichnen mit dem Touchpen meist leider etwas ungenau. Einige Male wollten wir unbedingt einen geraden Strich zeichnen, der jedoch immer an mindestens einer Stelle einen Knick machen musste, oder in einer Diagonalen endete. Gerade beim Zeichnen von Treppen ist das ziemlich nervig, da somit Ebenen entstehen , auf denen Max nur schwer Halt findet und abrutscht.
Zeitverzögert
Darüber hinaus verdient die Steuerung den Titel der „lahmen Ente“, denn die Reaktionszeit zwischen Drücken des Knopfes und der Aktion im Spiel ist deutlich zu sehen und macht sich im Spielfluss bemerkbar. Wie oft wir beim Test immer wieder dieselbe schwebende Plattform hinaufgesprungen und wieder heruntergefallen sind, weil die Sprungweite zu groß war und die Reaktion auf unser Gegenlenken zu spät kam, können wir an zwei Händen nicht abzählen.
Häufig hat uns zudem das Zusammentreffen mit Gegnern gestört: Die bohnenförmigen, lilanen Monster mit Gesicht und Armen, die sich durch Hüpfbewegungen nur sehr langsam über unsere Spielwiese bewegen, dürfen nicht berührt werden, da man sonst sofort wieder zum letzten Kontrollpunkt gelangt. Soweit ist das nicht anders als bei anderen Jump-and-Run-Titeln. Jedoch haben die Bösewichte in diesem Spiel einen etwas zu großen Berührungsrahmen. Oft sind wir schon gestorben, als wir noch gar nicht in Kontakt mit den Monstern getreten sind. An einer Stelle muss man beispielsweise über ein Monster hinweg springen, weil es sich vor herabfallenden Tintenblöcken mit einem Helm schützen kann. Nur sind wir häufig mitten in unserer Flugbahn gestorben, obwohl wir eigentlich problemlos darüber hätten hinweg kommen müssen. Beim nächsten Mal haben wir dann einen Kasten um das Monster gebaut und sind einfach mit einer Treppe darüber weg spaziert.
Wie kreativ waren die Entwickler?
Grafisch hat „Max and the Magic Marker“ nichts Überwältigendes zu bieten. Die 2D-Welten sind eher einfach gestaltet, Hintergründe sind reduziert und übersichtlich. Die Level an sich bestehen aus den Standard-Plattform-Elementen wie Klippen, schwebenden Plattformen, Wasser und weiteren kleinen Hindernissen. Allgemein sind die Abenteuerwelten sehr kindgerecht, bunt, aber auch simpel gestaltet. Die Soundkulisse ist ähnlich schmucklos und ruhig. Soundeffekte kann man als leise „puff“- und „flupp“-Geräusche beschreiben, die im Ohr stets angenehm klingen.
Fazit
Wir würden Max and the Magic Marker für den Nintendo DS an die kleinen Gamer unter uns weiter empfehlen. Auch wenn die Schwachstellen des Titels den Spielfluss manchmal etwas erschweren, bleibt doch der Reiz selbst kreativ mitwirken zu können. Dadurch, dass die Schwierigkeit im Laufe des Spiels nur langsam zunimmt und die ersten Level wirklich kinderleicht zu bewältigen sind, sollten unerfahrene Spieler gut mit diesem Titel zurechtkommen können.