Fisher’s Family Farm – Test: Zeitmanagement von Fischfarmen auf dem PC
Martin Vaßen, den 6. September 2011Fisher’s Family Farm ist ein neues PC-Spiel von Publisher astragon. In diesem Zeitmanagement-Spiel gilt es eine florierende Fischzucht aufzubauen. Was euch erwartet, und ob es so viel Spaß macht, wie uns auf der Verpackung versprochen wird, erfahrt Ihr in diesem Review des Casual-Games.
In Fisher’s Family Farm schlüpft der Spieler in die Rolle von Marissa, einer jungen Frau, die versucht die Fischfarmen ihrer Familie zu retten. Denn diese stehen kurz vor dem Ruin. Die Aufgabe des Spielers ist es nun, in über 50 Levels auf verschiedenen Kontinenten, eine florierende Fischwirtschaft aufzubauen, damit das Familienunternehmen nicht den Bach runtergeht.
Das Spielprinzip ist relativ einfach gehalten. Zu Anfang stehen ein kleiner Fischteich, ein paar kleine Fische und etwas Startguthaben zur Verfügung. Das Ziel ist es nun eine bestimmte Anzahl von Fischen zu züchten, Güter zu produzieren, oder eine Menge Geld zu erwirtschaften. In den höheren Levels werden diese Ziele noch kombiniert, um die Schwierigkeit zu steigern.
Lange Produktionswege
Man kauft anfänglich ein paar Fische, und setzt sie in den Teich. Diese müssen dann mit Futter versorgt werden, das aus Heu hergestellt wird. Heu gewinnt der Traktor auf den Feldern. Wenn die Fische so versorgt sind, werfen sie in regelmäßigen Abständen Produktionsgüter ab, wie Fischfilets oder Kaviar. Selbige kann man in entsprechenden Produktionsgebäuden weiterverarbeiten. Auch die Ergebnisse dieser Produktionskette können teilweise noch weiter verarbeitet werden. Je anspruchsvoller die Levels werden, desto verzweigter und länger sind die Produktionswege, um die geforderten Endprodukte herzustellen. Zum Beispiel soll der Spieler im Verlauf in Russland Pfannkuchen mit Kaviar produzieren. Dazu muss zunächst Fisch gekauft werden, dieser produziert Kaviar, benötigt aber Futter. Eine Kaviar-Verpackungsfabrik braucht es außerdem. Den neuen Kaviar in Dosen muss man jetzt in der Fabrik zusammen mit den Pfannkuchen, die ebenso in mehreren Produktionsschritten aus Getreide hergestellt werden mussten, zusammenbringen, um das begehrte Endprodukt zu erhalten.
Gegen die Zeit
Je weiter Ihr im Spiel kommt, desto weiter lassen sich die Gebäude ausbauen. Sie produzieren dann schneller oder halten mehr Kapazität bereit. Nur so kann der Spieler gegen das Zeitlimit des Levels gewinnen. Werden die Ziele in einer bestimmten Zeit erfüllt, wird dieser Level mit einer Goldmedaille abgeschlossen. Schafft der Spieler das in vielen Spielabschnitten, winken besondere Trophäen zur Belohnung.
Geld gegen Waren
In Fisher’s Family Farm wird der Spieler oft in der Situation sein, zu wenig Geld für den Ausbau seiner Gebäude zu haben. Geld verdient man einerseits, indem man seinen Fischteich vor gefräßigen Pelikanen oder Raubfischen beschützt, aber vor allem durch den Handel mit produzierten Gütern. Hierbei gilt, je aufwendiger die Herstellung, desto größer der Gewinn beim Verkauf, es lohnt sich also Wirtschaftswege auszubauen, die man eigentlich nicht für das Missionsziel benötigt. Mit einem Floß, das bis zu einem kleinen Schiff ausgebaut werden kann, kann der Spieler seine Waren in die Stadt verschiffen, und bekommt dafür Geld auf seinem Spielkonto gutgeschrieben.
Schwierigkeitsgrad zu einfach
Obwohl man, vor allem in den späteren Levels, kaum noch das Zeitlimit, zum Erreichen der Goldmedaille einhalten kann, ist das Spiel insgesamt zu einfach. Verlieren ist kaum möglich. Beim ohnehin einfachen Spielablauf stehen dem Spieler zudem Hilfsmittel zur Verfügung: Hat man genug Geld, kann man sich einen Delfin kaufen, der Gegenstände einsammelt, oder einen Narwal, der Raubtiere vertreibt. Wenn man mal nicht weiterweiß, reicht es meistens wild in der Gegend rumzuklicken. Irgendwas passiert, und schon geht’s weiter. Das hätten die Entwickler ruhig etwas anspruchsvoller gestalten können.
Neben dem niedrigen Schwierigkeitsgrad ist die Spielzeit relativ kurz. Wer alle Trophäen sammeln will, muss allerdings einige Levels mehrmals spielen. Obwohl sich diese auf den verschiedenen Kontinenten leicht unterscheiden (in Japan stellt man Sushi her, in Amerika Fischbrötchen), kommt schnell Routine auf, da der Spieler grundsätzlich immer dieselben Aufgaben erfüllen muss. Es wird also schnell langweilig und ist eher zur Unterhaltung für Zwischendurch geeignet.
Adäquate Präsentation
Fisher’s Family Farm ist bunt und findet auf gezeichneten Hintergründen und mit ebensolchen Elementen statt, alles wird ein wenig verniedlicht. Mit diesem Grafikstil werden wohl eher Kinder als erwachsene Spieler angesprochen. Dazu wird in grob animierten Zwischensequenzen die Story weitererzählt, die man „glücklicherweise“ überspringen kann. Im Hintergrund dudelt ein passabler Soundtrack; Sprachausgabe gibt es nur in Englisch mit Untertiteln, und auch nur in den wenigen Zwischensequenzen, wenn der Spieler einen Teil des Spiels hinter sich hat.
Die Steuerung ist absolut simpel. Alle Aktionen werden durch Linksklicks auf die entsprechenden Gegenstände ausgelöst. Die Schwierigkeit besteht eher darin, die Maustaste schnell genug zu hämmern, um in der Hektik des Spiels auch alles mitzukriegen. Überhaupt könnte man die meisten Levels einfach nur durch wildes Herumgeklicke schaffen, Anspruch ist etwas anderes.
Fazit
Fisher’s Family Farm ist ein buntes, kleines Spiel für zwischendurch. Vor allem Kinder würden bestimmt Freude daran haben. Für den Standard-Gamer ist es aber viel zu kurzweilig und anspruchslos, und wirklich auch nur etwas, um sich eben mal die Zeit zu vertreiben.