FM 12 – GamesCom-Betrachtung: Mit viel Realismus in die erste Liga

Otto Normal, den 21. August 2011

Welcher Junge hatte nicht schon immer mal den Traum, eine eigene Fußball-Mannschaft zum sportlichen Erfolg zu führen? Mit dem Fussball Manager 12 schickt sich Electronic Arts (EA) an, begeisterte Hobby-Manager für sich zu gewinnen. Auf der gamescom haben wir uns angesehen, was die Entwickler für die Windows-Plattform zu bieten haben.

Wer den Fussball Manager von EA Sports verstehen möchte, sollte Gerald Köhler oder Adrian Wahl kennen lernen. Der eine gründete einst Bright Future, der andere zeichnet sich für die Pressearbeit für den „EA Sports Fussball Manager 12“, wie das Spiel offiziell heißt, verantwortlich. Beide sind sie begeisterte Fußball-Fans. Adrian Wahl spricht äußerst kenntnisreich über die Fertigkeiten einzelner Spieler und ist bekennender Anhänger von Mainz 05 (vgl. unser Interview zum FM11). Beide leben den FM.

Und gerade diese Liebe zum Spiel macht das Werk von Bright Future zu einer der beliebtesten Spieleserien auf dem Markt, Made in Germany. Auf der gamescom präsentierte uns Adrian Wahl die Neuheiten, in der für den 20. Oktober angekündigten neuen Version.

Eine der größten Änderungen ist der komplett überarbeitete 3D-Modus. Mit einer neuen Künstlichen Intelligenz (KI) und überarbeiteten Grafiken bietet der Manager eine schöne Simulation der Spiele an. Im Gegensatz zum großen Bruder – FIFA 12 – kann der Spieler zwar nicht selbst steuern, dafür aber unterschiedliche Kommandos an seine virtuelle Mannschaft geben. Mit einem Klick ist das Spiel pausiert und einzelnen Spielern der eigenen Mannschaft können taktische Anweisungen gegeben werden. Alternativ kann der geübte Fußball-Manager im Spiel taktische Grundvorgaben, wie die Umstellung vom 4-4-2-System auf das 4-3-3 vornehmen oder einzelne Spieler auswechseln. Neben dem 3D-Modus gibt es unterschiedliche Textmodi – in einem kann das Spiel nun wieder wie ein klassischer „Schritt-für-Schritt“-Ticker gelesen werden.

Rechtfertigung vor den Vereinsmitgliedern

Dem Ziel einer realistischen Simulation ist der Fussball Manager 12 mit weiteren Änderungen näher gekommen: So muss sich jeder Spieler erst einmal mit sportlichen Erfolgen Vertrauen bei Sponsoren erarbeiten. Kleine Vereine erhalten zudem nicht direkt die finanziellen Einnahmen von Trikotsponsoren wie große, international spielende Clubs à la Bayern München oder Real Madrid. Interessant ist in diesem Jahr die Neuerung Jahreshauptversammlung: Dort stellt sich der Spieler als Manager seines Vereines den Fragen der Mitglieder und muss um seine Wiederwahl kämpfen. Wie bei der Simulation einer Partie, wird der Verlauf der Versammlung als Live-Ticker dargestellt und der Spieler muss entsprechend reagieren, etwa indem er seine sportlichen Erfolge aggressiv oder lässig verkauft.

Überarbeitet hat das aus Köln stammende Entwicklerteam zudem den Transfermarkt. Es ist erstmals möglich, einzelne Spieler ein Probetraining absolvieren zu lassen. Eine Kader-Analyse zeigt dem Spieler außerdem, auf welchen Positionen Verbesserungen möglich sind. Die Analyse stellt das mit entsprechenden Farben dar, eine grün hinterlegte Position ist perfekt besetzt, eine orangene oder rote Farbe sollte zu denken geben. Auch die KI verwendet diese neue Funktionalität für ihre Zwecke.

Community entwickelte Ideen mit

Adrian Wahl stellte zudem „Dein Feature!“ vor. Dahinter steckt eine Aktion von Bright Future, in der die Community in mehreren Abstimmungen neue Funktionen für den FM12 vorschlagen konnte. Ein dadurch ins Spiel gekommenes Feature ist der Laktat-Test am Anfang jeder Saison, der einen Einfluss auf die Fitness jedes Einzelspielers der Mannschaft hat. Auch das erwähnte Probetraining entstammt einer Community-Idee.

Den vor zwei Jahren eingeführten Online-Modus hat Bright Future ausgebaut. Nun kann der Spieler gemeinsam mit seinen Freunden eine Fantasie-Liga gründen und sich untereinander messen. Die im vergangenen Jahr vorgestellte Neuerung „Live Season“ im Rahmen eines „Premium Service“ wird mit der neuen Version für alle Spieler frei zugänglich gemacht. Damit hat der Spieler die Möglichkeit, jederzeit mit dem aktuellen (realen) Tabellenstand seiner Lieblingsmannschaft und den aktualisierten Fertigkeiten der einzelnen Spieler einzusteigen. Neben den ersten drei deutschen Ligen sind bei diesem Feature auch einige europäische enthalten.

Vielversprechend

Alles in allem hat sich das Entwicklerstudio erneut viele Gedanken gemacht. Der Fussball Manager 12 kommt mit den vielen Änderungen, vor allem im Bereich Finanzen und Transfermarkt, einer realistischen Fußballmanager-Simulation immer näher. Bereits heute freue ich mich sehr, die Neuerungen selbst auszutesten und meine Eintracht aus Frankfurt auch virtuell wieder in Liga 1 zu führen.


Ähnliche Nachrichten