Wohl kein Retina-iPad 2011: Display-Hersteller mit Schwierigkeiten, Erwartungen zu erfüllen
Stefan Keller, den 4. August 2011In einem Bericht von Digitimes, der sich auf Branchen-Quellen stützt, heißt es, dass in diesem Jahr eher nicht mit einem iPad mit Retina-Display zu rechnen ist. Grund hierfür sei aber nicht, dass Apple 2011 zum „Jahr des iPad 2“ erklärt hat, sondern, dass Hersteller Probleme damit haben, den hohen Ansprüchen, die auf sie zukommen, in hinreichend großen Stückzahlen zu genügen.
Ursprünglich kochte die Gerüchteküche schon die Retina-Suppe für das iPad 2 und seither ist die Flamme nicht ausgegangen: Vergangene Woche hieß es aus Zuliefererkreisen noch, dass ein mögliches Retina-iPad-3 noch in diesem Jahr erscheinen könnte. Wie Digitimes nun unter Berufung auf Industrie-Quellen berichtet, muss wohl zumindest das höher aufgelöste Display aus der Funktionsliste eines solchen iPad 3 für dieses Jahr gestrichen werden.
Die Display-Hersteller stehen demnach zurzeit unter dem Druck, ihre Roadmaps auf die höheren Erwartungen anzupassen. Eine Tabelle zeigt, wo der Weg hinführen soll:
Demnach wollen die Hersteller die Panels dünner machen, wollen Strom sparen und die Auflösung erhöhen. Des Weiteren soll die Helligkeit erhöht werden und Multitouch muss Einzug halten. Die meisten dieser Punkte sehen die Hersteller aber erst im nächsten Jahr gelöst, beispielsweise eine Auflösung von 1920×1200 Pixeln in 10-Zoll-Bildschirmen. Diese sollen erst in der zweiten Hälfte von 2012 verfügbar werden. Ein Bildschirm, der Full-HD unterstützt und für das iPad genutzt werden könnte, rückt damit erst einmal in die Zukunft.
Für wahrscheinlicher wird ohnehin gehalten, dass es Apple beim iPad wie beim iPhone halten und die Auflösung verdoppeln wird, um Kompatibilität mit alten Apps zu gewährleisten. Berichten zufolge soll Apple sogar schon Panels mit 2048×1536 Bildpunkten testen, der Bericht von Digitimes legt jedoch nahe, dass dies eher Machbarkeitsstudien seien. Davon abgesehen halten Bildschirm-Experten ein Retina-Display ohnehin für übertrieben – mit Software-Optimierung könne man aus den gegenwärtigen 1024×768 Pixeln noch eine Menge herausholen.