Chinesische Apple-Store-Kopien werden von Behörden untersucht

mz, den 24. Juli 2011

Ein besonders kurioser Fall von Plagiarismus wurde in dieser Woche bekannt: Drei ganze Retail-Stores waren von einer Bloggerin in Kunming (Südwestchina) entdeckt worden, die den Originalen von Apple zum Verwechseln ähnlich sehen – aber keine Apple-Stores sind. Jetzt haben sich die Behörden eingeschaltet.

Nach der massiven Berichterstattung über die falschen Apple Stores waren einige Kunden dort aufgetaucht und hatten Rechnungen für ihre erworbenen Apple-Produkte verlangt, die sie offensichtlich monatelang nicht erhalten hatten, und nun offiziell Beschwerde eingereicht. Nicht nur die lokalen Wirtschafts- und Industriebehörden, die nun angekündigt haben, alle Elektronikgeschäfte der Stadt auf Herz und Nieren zu prüfen, interessieren sich daraufhin für die Fake-Stores. Auch die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua untersucht den Fall und fordert nun Einblick in die Geschäftspapiere und -lizenzen der Betreiber der täuschend echten „unechten“ Stores. Im Blog „BirdAbroad“ waren zuerst Fotos von den Ladengeschäften aufgetaucht. Nach einem Rauswurf ist es der amerikanischen Bloggerin gelungen, den Store erneut zu besuchen und ein Video vom Inventar zu drehen:

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Einige der Mitarbeiter hatten auf Nachfrage hin angegeben, dass sie tatsächlich der Meinung sind, für Apple zu arbeiten. Andere allerdings sagten, dass es ja wohl dem Betreiber überlassen sei, sein Geschäft nach seinem Gusto zu dekorieren. Apple hat zwar ganze 13 als Reseller autorisierte Stores in der Sieben-Millionen-Stadt Kunming, die Zahl der offiziellen Apple-Stores in China beschränkt sich aber weiter auf vier: Zwei in Beijing, zwei in Shanghai.

Interessant wird es derweil bei BirdAbroad: Nach einem Aufruf an die Leser, selbst ihre Entdeckungen über mehr oder weniger erlaubte oder unerlaubte bzw. gute oder schlechte Kopien von Apple Stores einzuschicken, hat sich herausgestellt, dass es – vor allem in Asien – noch viele weitere Fake-Stores gibt. Der verblüffendste von diesen Läden befindet sich in Xi’an in Zentralchina.

Ob und in welchem Maße die Betreiber der drei Stores in Kunming bestraft werden und ob es den anderen entdeckten Fake-Stores ähnlich ergehen wird, bleibt zunächst noch abzuwarten. Die Behörden haben aber angekündigt, ihre Ergebnisse zeitnah zu veröffentlichen.


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