iPad 3: Fertigung exklusiv bei Foxconn
mz, den 15. Juli 2011Zunächst schien Apple durch einen latenten Unsicherheitsfaktor beim taiwanischen Großzulieferer Foxconn auf Nummer sicher gehen zu wollen und sah sich nach einem zweiten Lieferanten für das nächste iPad-Modell um. Nun scheint Foxconn Apple überredet zu haben, das iPad 3 komplett in den eigenen Fabriken fertigen zu dürfen.
Ungeachtet dessen, was das iPad 3 nun können wird und ob es ein Retina-Display bekommt oder nicht: Es ist nahezu sicher, dass das Gerät für alle Beteiligten ein Riesengeschäft wird. Hoffnungen machten sich daher die Elektronikkonzerne Quanta und Pegatron, die nicht nur bereits für Apple arbeiten (Quanta übernimmt einen großen Teil der Mac-Produktion, Pegatron fertigt das CDMA-iPhone 4) auf eine Beteiligung an der Herstellung des Tablet-Marktführers. Diese Unternehmen sind nicht nur ebenfalls für Apple tätig, sondern stehen auch ansonsten in direkter regionaler Konkurrenz zu Foxconn (alle sitzen in Südchina bzw. Taiwan).
Foxconn jedenfalls scheint einiges an Verhandlungsgeschickt bewiesen zu haben, denn Apple konnte dazu bewogen werden, dass das iPad weiterhin exklusiv bei dort gefertigt wird. So hat man in Cupertino die Auslagerung einiger Produktionsstränge an Pegatron, auf die die Wahl letztlich gefallen war, nun schließlich doch noch einmal vertagt. Zwar ist dies keine endgültige Entscheidung, „für den Moment“ allerdings bleibt alles wie gehabt. Und das sollte zumindest bedeuten, dass die kommende iPad-Generation komplett davon betroffen ist und im Anschluss daran erneut geprüft wird, ob sich Foxconn weiterhin bewährt. Eine Wechsel des Produzenten und Produktionsstandorts mitten in einer Modellreihe sollte jedenfalls, sofern keine besonderen Umstände eintreten, weit mehr Kosten verursachen als Profit generieren.
Inwieweit Apples Suche nach einem zusätzlichen Produzenten in der Vertrauensfrage begründet war, muss allerdings hinterfragt werden, denn Foxconn ist und bleibt der größte Hersteller von iOS-Geräten: Allein 80 bis 85 Millionen iPhones sollen künftig pro Jahr in den südchinesischen (und bald brasilianischen) Manufakturen entstehen. Und Apple ist bei weitem nicht der einzige Foxconn-Kunde, denn auch Amazon-Tablets werden beispielsweise von Foxconn gefertigt.