Draw Jump für iPhone und iPod touch im Test

Alexander Trust, den 31. Mai 2011

Draw Jump wurde vor Kurzem von Electronic Arts im App Store veröffentlicht. Es ist erhältlich für iPhone, iPod touch und iPad, allerdings in zwei unterschiedlichen Versionen. Für unseren Test lag uns die „kleine“ Variante für die Apple-Handhelds vor. EA muss sich allerdings mehr als nur einige Vergleiche gefallen lassen in unserem Review.

Im neuen Gelegenheitsspiel Draw Jump aus dem Hause EA müssen Spieler der Rakete namens Cosmo helfen die weiten des Weltalls zu erklimmen. Es klingt ein wenig widersinnig, dass man im Weltall irgendetwas erklimmen soll, doch nicht immer muss alles möglichst realistisch sein. Wenn man sich den Namen des Spiels anschaut, fällt einem beiläufig bereits auf, dass eine gewisse Nähe zu Doodle Jump sicherlich gewollt war. Das zugrunde liegende Spielprinzip ist nämlich beinahe identisch. Es geht nämlich ständig hinauf, nur die Schwerkraft hat etwas dagegen. Anders als bei Doodle Jump müssen wir in Draw Jump, wie der Spieltitel es ebenfalls verrät, Linien ziehen, die wie ein Trampolin funktionieren. Das allerdings hat vor Monaten zum Beispiel Bulkypix mit dem Titel A Moon for the Sky bereits im App Store angeboten. Wir haben also direkt zu Beginn eine Diskussion um die Originalität eines Spiels zu führen, die mit dem Ergebnis enden muss, dass wir es hier mit einem Produkt zu tun haben, das offenbar nur angesichts des Erfolges namhafter Vorbilder veröffentlicht wurde, immer in der Hoffnung, man könnte den Erfolg der Konkurrenz reproduzieren und sei es auch bloß in Nuancen.

Spieler beginnen ihre Reise mit Cosmo auf einem Planeten mit bläulicher Atmosphäre und einer Vielzahl an Wolken, der der Erde ähnelt. Dass eine Rakete ungerne abschmiert und stattdessen gerne in luftige Höhen aufsteigen möchte, ist wohl nur allzu verständlich. Wenn Cosmo abstürzt, ist das Spiel zu Ende, und also müssen wir rechtzeitige ein „magisches“ Trampolin unterhalb der Rakete zeichnen, damit diese von dort aus neuen Schwung nimmt und weitere Höhenmeter machen kann.

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Wie in anderen Genre-Vertretern auch, gibt es in Draw Jump spezielle Items, die man während des Fluges einsammeln kann. Es gibt dabei nicht nur positive Power-ups, sondern auch gemeine Objekte. Haben wir die „Erdumlaufbahn“ einmal verlassen und den Weltraum erreicht, finden wir zum Beispiel die „Singenden Sonnen“ vor. Es handelt sich dabei um Sterne mit einer starken Anziehungskraft. Wenn Cosmo von einer singenden Sonne angezogen wird, schleudert sie ihn alsbald in irgendeine Richtung weiter. Wenn wir Pech haben, dann natürlich eher wieder Richtung Erde. Wir müssen deshalb in solchen Situationen besonders aufmerksam sein und zur Not möglichst rasch ein Trampolin an der entsprechenden Stelle zeichnen, damit Cosmo nicht abstürzt.

Das Weltall in Draw Jump ist unterteilt in diverse Planeten, an denen wir vorbeikommen. Dort begegnen uns dann auch schon mal Hotdogs und weitere kuriose Dinge, die man normalerweise nicht im Weltraum vorzufinden denkt. Wer mag, der kann Draw Jump dazu anhalten, seinen Highscore via Twitter oder Facebook der Nachwelt online zu hinterlassen. Darüber hinaus fehlt aber die Anbindung an Game Center und Co.

Optisch ist Draw Jump zwar sehr konzis und wegen der Comic-Optik hin und wieder auch „niedlich“ anzuschauen, doch man wird das Gefühl nicht los, dass die Umgebung im Großen und Ganzen eher spartanisch ausgefallen ist. Das aber in jedem Fall stilecht. Ebenfalls wenig Details bietet der „Soundtrack“ an, der sich nur aus einer Reihe von Wiederholungen zusammensetzt, die langfristig eher nerven denn berieseln. In den Einstellungen kann man das Gedudel bei Bedarf allerdings abstellen.

Fazit

Draw Jump ist in seiner Spielanlage sicherlich nicht originell. Es hat zumindest optisch einen eigenen Stil, muss sich aber mit Vorbildern messen lassen und wer auf das Original vertraut, der muss sicherlich nicht wegen einer anderen Optik direkt ein neues Spiel kaufen. Draw Jump hinterlässt einen soliden Eindruck, kann aber entweder nur totale Fans des Genres begeistern, oder Leute, die nicht schon die vielen anderen Ableger des Genres kennen. Das Rad wurde nicht neu erfunden, und bei einem Spieltypus wie diesem gibt es natürlicherweise keine Möglichkeit sich beispielsweise über eine Hintergrundgeschichte von der Konkurrenz zu unterscheiden, wie es beispielsweise bei Abenteuerspielen möglich ist. Die App hat mit EA einen starken Publisher gefunden und kommt auch im App Store bislang ganz passabel weg. Mit meiner persönlichen Einschätzung liege ich vielleicht ein wenig unter dem Durchschnitt der App-Store-Wertungen, weil bei mir persönlich der Mangel an Originalität durchaus den Unterschied zwischen 4 oder 3,5 Macs ausmacht.


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Testergebnis

URS: 5,8 von 10
5,8