Brink – Test: Endzeit-Stimmung auf der Xbox 360

dh, den 22. Mai 2011

Jede Geschichte hat zwei Seiten und diesmal erlebt ihr beide! Nach mehreren Verzögerungen war es kürzlich so weit: Brink, der actiongeladene Shooter aus dem Hause Splash Damage fand endlich den Weg in die Verkaufsregale und damit auch auf die Konsolen der erwartungsvollen Spielergemeinde. Wir haben uns das äußerst intensive Spielerlebnis für die Xbox 360 einmal angesehen und sagen euch im Review, ob der Hype um das Spiel gerechtfertigt ist!

Das Problem an Utopien ist, dass sie meist eine Gesellschaft zeigen, die hervorragend funktionieren würde, aber das leider nur in der Theorie. Die Situation in der fiktiven Welt von Brink bildet hier keine Ausnahme: Handlungsort ist die Ark (zu Deutsch: Arche), die ursprünglich mitten im Meer als ökologisch vollkommener Lebensraum funktionieren und sich selbst versorgen sollte. Als dann der Meeresspiegel rapide anstieg, waren die Menschen gezwungen in die Ark umzuziehen. Dies sprengte deren Kapazitäten und sorgte dafür, dass sich der Zustand dort rasch verschlechterte und sich die die Slums immer weiter ausbreiteten. Dass in einer solchen Gesellschaft nicht alle einer Meinung sind, ist vollkommen klar und so entstanden zwei Gruppen: Die Sicherheitskräfte und der Widerstand. Die einen wollen den Zustand der Stadt weitgehend erhalten, während die anderen die Herrschaft übernehmen möchten, um ihrem Schicksal zu entfliehen und nach möglichem Leben zu suchen.

Gut oder Böse? Staat oder Widerstand?

An dieser Stelle kommt ihr nun ins Spiel! Aus einer Reihe von vorgefertigten Bausteinen, die mit eurem Spielfortschritt aufgestockt werden, bastelt ihr euch zunächst in „Die Sims“-Manier euren ganz persönlichen Protagonisten und entscheidet euch dann für eine der beiden Seiten. Die Optionen zur Charaktererstellung sind durchaus immens, wenngleich sich die Figuren dann vor allem in Details unterscheiden. Seht ihr euch eher als Hüter von Recht und Ordnung oder wollt ihr lieber für Verbesserungen kämpfen? Je nachdem, wie ihr euch entscheidet, könnt ihr eine der beiden komplett unterschiedlichen Geschichten erleben, die in jeweils acht Abschnitte aufgegliedert ist.

Über Stock und Stein

Über die Ego-Shooter-Komponente des Spiels braucht man an dieser Stelle nicht viele Worte zu verlieren, da diese sich im Wesentlichen nicht von anderen Vertretern des Genres unterscheidet. Wichtiger sind da schon die kleinen und großen Innovationen, die die Entwickler von Splash Damage eingebracht haben, um den Shooter aus der grauen Masse hervorstechen zu lassen.

Zunächst wäre da das S.M.A.R.T.-System (Smooth Movement Across Random Terrain), das eines der Hauptfeatures von Brink ist, und das Gameplay entscheidend prägt. Dank S.M.A.R.T. weiß euer Charakter, wie er sich selbst über ungewöhnlichen Untergrund und Hindernisse zu bewegen hat, ohne euch dabei großartige Tasteneingaben abzuverlangen. Während ihr euch so über Tische und Treppengeländer schwingt, erinnert das Ganze bewusst an die Trendsportart Parkours und verleiht dem Spiel eine gewisse Dynamik und fast schon ein paar Jump-and-Run-Elemente. Unterstrichen wird dies durch die mehrfach wiederholte Regel Nummer Eins: mehr Bewegung, weniger Schießen!

Jobbörse einmal anders

Neben der dynamischen Steuerung werden außerdem vier verschiedene Charakterklassen für euren Protagonisten geboten, deren Beherrschung und schneller Wechsel im Laufe der Missionen deren Ausgang entscheiden. Zur Auswahl stehen dabei Soldaten, Sanitäter, die gefallene Charaktere wiederbeleben und deren Gesundheit hoch halten, Techniker, die für Waffenverbesserungen und Reparaturen verantwortlich sind, sowie Agenten, die sich als Leichen tarnen und Computer hacken können.

Mein einziger wirklicher Kritikpunkt an dem Spiel ist die teilweise etwas dümmliche KI eurer Teamkollegen, die bei mir stellenweise für einigen Frust gesorgt hat, und einige Passagen unnötig erschwert.

Fazit

Gut Ding will Weile haben und das konnte man auch diesmal wieder sehen. Die investierte Zeit und die Verzögerungen haben sich gelohnt, da wir mit Brink einen Top-Shooter geboten bekommen, der klasse Grafik, einen atmosphärischen Soundtrack und eine interessante Story aus zwei Blickwinkeln mit einem grandiosen und durchdachten Gameplay verbindet. Als wären zwei unterschiedliche Story-Modi noch nicht genug, so bekommen wir außerdem noch zwei weitere Spielmodi und einen Multiplayer geboten. Für Shooter-Fans ein absoluter Pflichtkauf!


Ähnliche Nachrichten

Testergebnis

URS: 8 von 10
8