Flock: Sozialer Browser wird eingestellt
Stefan Keller, den 12. April 2011Wem die Integration sozialer Netzwerke und sonstiger Web 2.0-Spielereien noch nicht weit genug ging, der konnte bisher auf einen Browser setzen, der das Web 2.0-Phänomen regelrecht gelebt hat. Doch damit ist in Kürze Schluss: Flock wird zum 26. April eingestellt.
Fast auf den Tag genau vor sechs Jahren, am 11. April 2005, wurde der Browser Flock auf Firefox 2.0-Basis geboren und mit verschiedenen Addons ausgestattet, um sich gut in die damals aufkeimenden Web 2.0-Dienste zu integrieren. In seiner ersten Version bot er eine persönliche Startseite, die Feeds und Foto-Strecken der Freunde zusammenfasste, einen automatische Abgleich von Lesezeichen mit dem Social Bookmark-Dienst del.icio.us, Favoriten mit Tags, Upload-Tools für Flickr und Photobucket sowie weitere Blogging-Werkzeuge.
Was die Integration in verschiedene Netzwerke angeht, war Version 2 die kompatibelste, die je erschienen ist. Zu den ursprünglichen Diensten gesellten sich zahlreiche Webmailer, Social Networks, Online-Lesezeichen, Foto- und Videoportale sowie Blogging-Projekte á la Blogger, LiveJournal, TypePad und WordPress. Diese Version basierte auf Mozilla Firefox und war gleichzeitig die letzte mit der Gecko-Engine.
Die derzeit noch aktuelle dritte Generation des sozialen Browsers wurde nämlich auf Chromium, dem Open Source-Browser, auf dem Google Chrome basiert, aufgebaut. Damit wurden auch gleich die unterstützten Dienste entrümpelt. Übrig blieben nur noch die bedeutendsten: Facebook, Twitter, LinkedIn, Flickr, YouTube sowie ein eigener Flock-Account.
Seit der Übernahme durch Zygna warfen die Großereignisse bereits ihre Schatten voraus und was der Pessimist schon lange hat kommen sehen, wird nun tatsächlich geschehen: Das Flock-Team will nun zusammen mit dem Farmville-Erfinder an Online-Spielen programmieren und wird Flock daher zum 26. Mai einstellen. Anwender sollen sich nach Möglichkeit eine Alternative suchen, denn nach diesem Tag werden weder Bugs noch Sicherheitslücken behoben. Als Alternativen werden Google Chrome und Mozilla Firefox empfohlen. Wer Hilfe bei der Umstellung benötigt, bekommt ein wenig Support in den häufig gestellten Fragen in englischer Sprache.