Hegemony: Philip of Macedon – Gold-Version im Test: Vorherrschaft im antiken Griechenland
Phil Rieger, den 28. März 2011Die Gold-Edition zu Hegemony – Philip of Macedon wartet mit mehr Features und Verbesserungen auf Freunde des Echtzeitstrategie-Genres. Wir haben uns das Spiel aus dem Hause Longbow Games ausgiebig angeschaut und wollen im nachfolgenden Review die Frage beantworten ob sich die Anschaffung für Käufer der Originalversion lohnt.
Was wäre wenn Makedonien zur Zeit des Machtkampfes zwischen Sparta und Athen eine Vorherrschaftsstellung hätte? Auf dieser Vorstellung baut Hegemony auf und lässt den unbekannten König Philipp von Makedonien zu einem mächtigen Eroberer werden, der sein gesamtes, erkämpftes Territorium Alexander dem Großen vererbt, damit dieser sein Imperium so ausbauen kann, dass sogar Julius Caesar ihn fürchtet.
In Hegemony ist es unsere Aufgabe dieses Land zu erobern und so den Lauf der Geschichte zu ändern.
Auf in die Schlacht!
Hegemony verzichtet auf die Möglichkeit sich selbstständig Basen zu errichten, hingegen müsst ihr alle eure Gebäude, wie Kasernen, Bauernhöfe oder auch Altare, einnehmen. Habt ihr die Widersacher in die Schranken verwiesen, müsst ihr nun dafür sorgen, dass eure Armee wächst. Hierzu könnt ihr in euren Hauptgebäuden Truppen ausbilden. Vom Schwertkämpfer über Lanzenträger bis hin zu Bogenschützen ist alles dabei. Damit eure Versorgung stimmt, ist es ratsam Nahrungsstrecken zu errichten. Mit einem Klick auf einen Bauernhof und das dazugehörige Haupthaus ist dies geschehen. Andere Einrichtungen wie Minen können ebenso verbunden werden.
In der Gold-Edition von Hegemony, die uns als Rezensionsexemplar vorliegt, steht euch das Diplomatie-Feature zur Verfügung, mit diesem ist es euch erlaubt Bündnisse, Feindschaften usw. mit anderen Fraktionen einzugehen. Jedoch ist dies schon längst Standard im Strategiegenre und somit zwar eine sinnvolle Neuerung jedoch nicht sonderlich bemerkenswert.
Wenn ihr nun dem Feind den Krieg erklärt habt, und eure Truppen stationiert, heißt es: Angriff! Treffen zwei verfeindete Fraktionen aufeinander, so kommt es zum Kampf. Hierbei weist Hegemony einige Schwächen, aber auch Stärken auf.
Eine dieser Stärken wären zum einen die taktischen Möglichkeiten, wie ihr eure Truppen aufstellen und bewegen könnt, jedoch greifen diese nur auf Befehl an und behindern sich gegenseitig. Truppen rennen auf den Gegner zu und greifen, trotz Formation, in einer Ballung an, somit können nicht alle Krieger angreifen. Dennoch ist es meist schlauer einen Trupp direkt auf die Gegner zu schicken und die Fernkämpfer von der Seite oder von hinten zu attackieren. Anhand solcher Taktiken bietet dieses Spiel viele Variationsmöglichkeiten, die aber jedoch richtig eingesetzt werden müssen, damit der Angriff nicht nach hinten losgeht.
Zudem sollte man seine Gefolgschaft an Stützpunkten positionieren, da der Feind mit seiner durchaus guten KI gerne mal das Lager angreift und dies zu einem Zeitpunkt, an dem ihr euer Lager verlassen habt.
Um das Spielgeschehen gut im Überblick zu haben, kann man bei Verwendung des Zooms nach Außen auf eine alternative Ansicht zurückgreifen. In dieser ist das Spiel wie eine Landkarte aufgebaut und man erkennt, ähnlich wie bei einem Brettspiel, den gesamten Inhalt des „Spielfeldes“. Eine wichtiger Aspekt, um die Spielgeschehnisse immer im Überblick zu haben.
Zudem gibt es noch weitere Funktionen wie zum Beispiel das Aufwerten der einzelnen Truppen. Mit gesammelter Erfahrung können sich eure Soldaten in verschiedensten Aspekten der Charakterentwicklung verbessern.
Leider kein grafisches Update
Hegemony hätte es sichtlich gut getan noch einmal grafisch überarbeitet zu werden. Wir werden Zeuge von äußerst stupiden Kampfanimationen und einer sehr kantigen Grafik. Optisch sowie soundtechnisch wird man als Spieler, der sich bei Genreriesen wie StarCraft 2 oder der Total-War-Reihe satt sehen und hören konnte, bei Hegemony enttäuscht. Neben den grade angesprochenen grafischen Defiziten ist die Soundkulisse ebenfalls nicht sonderlich bombastisch.
Die Benutzeroberfläche ist sehr überladen und versperrt einem oft die Sicht auf das Geschehen, außerdem kommt die teils banale Steuerung hinzu. Viele Aktionen, wie die Dreh- oder die Zoomfunktion, sind nicht korrekt platziert und hemmen damit ein schnelles Spielverhalten. Jedoch lässt sich das Spiel pausieren und somit derlei Aktionen in dieser Zeit bewerkstelligen.
Die Geschichte rund um Hegemony wird in Zwischensequenzen erklärt. Ein Sprecher erzählt euch den Handlungsverlauf – dabei laufen Standbilder über den Bildschirm. Nicht sonderlich aufregend, dafür gibt es aber keine Ladezeiten.
Fazit
Die neue Version von Hegemony kommt mit einigen sinnvollen Neuerungen in die Läden, wie die Diplomatie oder auch dem Sandboxmodus, daher können Fans des Hauptspiels gerne über den Kauf nachdenken. Für unerfahrene Strategiespieler ist Hegemony zu komplex und nicht der richtige Einstieg in das RTS-Genre. Dazu kommen grafische Probleme. Doch sollten Spieler, die nach einem taktischen Echtzeitspiel suchen ruhig auf Hegemony zurückgreifen. Über die Optik lässt sich hinweg sehen und man bekommt für sein Geld ein komplexes Strategiespiel, das einen interessanten Ansatz in Bezug auf den geschichtlichen Verlauf hat, dennoch durch magere Standbilder eher als uninteressante, nebenläufige Handlung erachtet werden könnte.