iPad: GPS-Funktion mit Personal Hotspot nachrüstbar (Update: doch nicht)

Stefan Keller, den 17. März 2011

Seit iOS 4.3 haben gibt es die Möglichkeit, das iPhone 4 via Personal Hotspot zum WLAN-Router zu machen. Nebeneffekt: Ist ein iPad mittels Wi-Fi verbunden, nutzt es die GPS-Funktionalität aus dem iPhone. Ist das 3G-iPad damit unnötig geworden?

Besitzer eines iPhone 4 und iPad-Interessenten können sich möglicherweise den Aufpreis für die 3G-Ausführung des Tablets sparen – und zwar in jeder Hinsicht. Denn nicht nur das mobile Internet würde das 3G immer mit sich führen, sondern auch A-GPS-Ortung. Dafür allerdings muss man den Aufpreis für das 3G-Modell berappen und braucht noch eine SIM-Karte, die entweder mit Prepaid abgerechnet wird oder einen Vertrag mit sich zieht.

Wie Kyle Carmitchel von TabletMonsters heraus fand, können iPhone 4-User sich das alles sparen und stattdessen in das Tethering-Paket ihres Handy-Vertrags investieren, falls die Funktion nicht ohnehin schon freigeschaltet ist. Denn mit Personal Hotspot über WLAN verbunden, teilt das iPhone nicht nur seinen Internetzugang, sondern auch die Ortungsfunktion. Dies bezieht sich sowohl auf das erste iPad, als auch auf das kürzlich in den USA erschienene iPad 2. Vermutlich lässt sich auf gleichem Wege ein iPod touch unterwegs mit präziser Geolokalisation ausstatten.

Die Ortungsfunktion funktioniert auf iPod touch und iPad (WiFi-Modell) nur, wenn sie mit einem drahtlosen Netzwerk verbunden sind. Dabei wird die MAC-Adresse des Routers mit einer Datenbank gegengecheckt und somit eine halbwegs stimmige Position ermittelt. Bis iOS 4 verwendete Apple dafür die Technologie von ShyHook, seither eine eigene Implementierung. Vermutlich sendet das iPhone, anstatt in der globalen Datenbank nachzusehen, seine eigenen Koordinaten als Antwort auf die GPS-Frage zurück.

Update: Wie fscklog berichtet (danke, rbq), liegt genau dort der Hase begraben. Das iPhone übergibt nämlich entgegen der obigen Annahme keine eigenen GPS-Koordinaten, sondern informiert sich weiterhin in der globalen WLAN-Datenbank. Während das iPhone eine Genauigkeit von 5-10 Metern über A-GPS an den Tag legt, sind es bei einem WiFi-iPad immer 75 bis 100 Meter, was die Streuung angeht, egal wer den Router spielt. Allerdings wird die WLAN-Ortung besser, je mehr iOS-Geräte verkauft werden, weshalb in Städten etwa eine recht gute Ortung auch ohne GPS zu erwarten ist.

Warum aber die Personal Hotspot-Funktion bei TabletMonsters für eine Verbesserung der ermittelten Position gesorgt hat, ist indes unklar. Anders herum betrachtet bedeutet dies aber, dass weder ein iPhone 4, noch die Tethering-Option (sofern sie optional ist) notwendig sind, denn mit MyWi lassen sich aufgrund der Funktionsweise ähnliche Ergebnisse erzielen. Dies setzt jedoch einen Jailbreak voraus.

Trotz allem liefert das WiFi-iPad auf diese Weise zumindest akzeptable Ergebnisse, die je nach Anwendungszweck dennoch ausreichen können.

Einziger Haken an der Sache sind relativ lange Aktualisierungszeiten. Die A-GPS-Informationen werden nur ca. einmal pro Minute neu ermittelt, womit Echtzeitanwendungen nicht möglich sind. Dies ist vermutlich ein Zugeständnis an den Akku des iPhone, denn GPS-Ortung hat sich auf Dauer als ziemlich stromintensiv herausgestellt.

[via 9to5mac]


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