Webanalytik – Datenschützer in Schleswig-Holstein halten Piwik für unbedenklich

Stefan Keller, den 16. März 2011

Datenschutz ist ein wichtiges Thema. Nicht erst seit Facebook haben Datenschützer ein geschultes Auge auf das Internet. Auch Google wird immer wieder gern kritisiert. Datenschützer in Schleswig-Holstein empfehlen zum Zwecke der Webanalytik Piwik.

Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) hat Google bereits das ein oder andere Mal kritisiert und lässt neuerdings die Säbel rasseln, wenn eine Webseite Google Analytics zur Auswertung von Besucherbegehren verwendet. Als Kritikpunkte werden unter anderem angeführt, dass Google Analytics die gesammelten Daten im Ausland hortet und IP-Adressen möglicherweise komplett speichert.

Nun allerdings folgt eine Empfehlung der Datenschützer: Grundsätzlich sei es legitim, wenn Betreiber von Web-Auftritten herausfinden möchten, was Besucher auf die Seiten lockt. Denn so ließe sich das Angebot verbessern und Informationsströme optimieren. Um diesem Zweck nachzukommen, wurde Piwik näher begutachtet. Die freie Alternative zu Google Analytics fiel dabei positiv auf – sie böte alle wichtigen Funktionen, durch die sich Google Analytics auszeichnet, speichert die Daten aber auf dem Server des Betreibers. Viel wichtiger noch ist das Plugin AnonymizeIP, das standardmäßig mitgeliefert, aber deaktiviert ist. Damit wird die letzte Stelle einer IP-Adresse durch eine Null ersetzt, womit Personenbezogenheit verschwindet.

Mit einer solchen Konfiguration sei eine Web-Analyse datenschutzkonform und
rechtlich einwandfrei möglich, wie das Resultat der Prüfung zeigt. Das ULD
weist jedoch darauf hin, dass diese Prüfung nebst positiven Ergebnis kein
automatisches Gütesiegel ist, denn dies existiert bisher nicht im Bereich des Web-Tracking.

Piwik ist eine freie Software, die unter der GPL-Lizenz steht. Für einen
mobilen Überblick sorgen Apps für iPhone und Android. Piwik wird auf einem eigenen Server installiert und benötigt dort PHP und MySQL. Für größere Seiten ist jedoch die Möglichkeit, Cronjobs mit Shell-Scripten ausführen zu können, fast unerlässlich.


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