PS3-Jailbreak-Hacker Graf_Chokolo bittet um Spenden

Alexander Trust, den 10. März 2011

Der Hacker Graf_Chokolo, der mit richtigem Namen Alexander Egorenkov heißt, hat nun einen Spendenaufruf gestartet. Offenbar benötigt er Gelder, um anstehende Gerichtsverfahren gegen Sony Computer Entertainment zu überstehen.

Alexander Egorenkov, in der PS3-Hacker-Szene besser bekannt als Graf_Chokolo, wohnt in Hamburg und ist vor einiger Zeit ebenfalls ins Visier von Sony Computer Entertainment geraten. Er hat nun auf seiner Homepage zum Spenden aufgerufen. Er schreibt, er hätte nie Geld für seine „Arbeit“ von irgendjemandem haben wollen und teilte seine Erkenntnisse immer mit PS3-Entwicklern und der Community. Zuletzt arbeitete er daran, Linux zurück auf die Konsole bringen, als Sony ihn jäh stoppte. Ende Februar wurde Egorenkovs Wohnung durchsucht und nun schwebt ein Gerichtsverfahren im Raum, da Egorenkov aus Trotz weitere Informationen preisgab und damit aber offenbar gegen Vorgaben einer einstweiligen Verfügung verstieß, die gegen ihn erlassen wurde.

Spendenaufruf

Egorenkov tut es mit seinem Spendenaufruf George – Geohot – Hotz nach, der im letzten Monat ebenfalls einen solchen initiierte und binnen weniger Tage genügend Geld zusammen bekam. Egorenkov hat einerseits seine Paypal-E-Mail-Adresse veröffentlicht, daneben aber auch seine Bankdaten samt BIC und IBAN für ausländische Überweisungen, berichtet PSCrunch. Hacker Chokolo benötigt das Geld eigenen Aussagen zufolge dringend, weil er selbst nicht in der Lage ist, seine Anwaltsrechnungen komplett zu begleichen. Doch gerade die Juristen sollen ihn vor weiterem Schaden bewahren. Egorenkov kündigt an, den Überschuss an den Chaos Computer Club abtreten zu wollen, damit dieser anderen Leuten helfen kann, wenn diese in (ähnliche) Schwierigkeiten geraten.

Es darf allerdings der Kommentar erlaubt sein, dass man in Deutschland auch Prozesskosten-Hilfe erhält. Wenn einem die Mittel fehlen, wird man einen Anwalt auch auf Kosten des Staates erhalten. Sicherlich kommt es aber auch darauf an, nicht jeden x-beliebigen Anwalt zu diesem sehr besonderen Zweck anzustellen. Es soll in Hamburg nämlich Anwälte geben, die nicht auf Mandat des Staates arbeiten wollen, wenngleich sie es natürlich qua Gesetz schon müssten. Vielleicht auch, weil ihnen dann bei der Rechnungsstellung Grenzen gesetzt sind oder sie länger auf ihr Geld warten müssen als ihnen lieb ist. Letzteres allerdings ist reine Spekulation.


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