Asphalt 6: Adrenaline für Mac im Test

Stefan Keller, den 27. Februar 2011

Auf dem iPhone ging es ob der großen Konkurrenz im letzten Jahr eher unter, nun versucht es Gameloft erneut mit Ashphalt 6: Adrenaline, diesmal jedoch auf dem Mac. Wir verraten euch in unserem Testbericht, ob die Neuauflage ihre Stärken besser ausspielen kann.

Adrenalin auf dem Mac

Nachdem sich Gameloft mit der Asphalt-Serie auf dem iPhone und iPad versucht hat, wird die Liste der unterstützten Plattformen nun um den Mac erweitert. Eines gleich vorweg: Die Mac-Version ist im Großen und Ganzen identisch mit der iPhone-Version, sie wurde nur ein wenig an eine Bedienung ohne Touchscreen und Bewegungssensor angepasst.

Auch auf dem Mac gilt es also den Nitro-Tank zu befüllen, nach Möglichkeit bis er voll ist. Dann nämlich steht der Adrenalin-Modus zur Verfügung, bei dem außer dem eigenen Wagen, Items und den beiden Rändern der Straße alles abdunkelt. Währenddessen kann man den Rowdy aus sich herauslassen: Unfälle haben für den Fahrer selbst keine negativen Konsequenzen.

Fuhrpark und Strecken

Inhaltsgleich mit der iPhone-Version sind die Vehikel im Spiel, von denen es zahlenmäßig 42 gibt. Dabei ist Asphalt 6: Adrenaline nicht nur auf Autos beschränkt, es gibt auch Motorräder und Quads zu bestaunen. Die Fortbewegungsmittel sind allesamt lizenziert und damit optisch originalgetreu nachgebaut. Zur Verfügung stehen am Anfang „normale“ Autos, im Verlauf des Spiels werden jedoch die Marken wertvoller, Audi, Ferrari und Lamborghini sind beispielsweise vertreten.

Wenn ihr etwas in freischalt- und dann kaufbare Tuning-Teile investiert, könnt ihr euren Wagen noch etwas länger fahren. Aber egal ob ihr eher der Tuner oder der Neukäufer seid, am Geld wird es nicht scheitern: Es gibt für fast alle Manöver auf der Stecke einen Bonus, zusätzlich zu den üppigen Gewinnprämien.

Auf insgesamt zwölf Strecken seid ihr dann mit unterschiedlichen Rennmodi unterwegs. Die Schauplätze sind an verschiedenen Orten der Erde angesiedelt, beispielsweise Japan, Frankreich oder Russland, und repräsentieren entsprechend charakteristische Gegebenheiten.

Insgesamt gibt es 55 Events, die ihr für die Karriere bestreiten müsst. Sie bestehen aus nicht unbekannten Rennmodi wie Drift, Duell, Eliminierung und Sammler.

Verrücktes Arcade-Rennspiel

Realismus existiert in Asphalt 6: Adrenaline eigentlich überhaupt nicht. Ein Schadensmodell sucht man vergeblich, die Steuerung ist vergleichsweise einfach gehalten, für Spannung bis zum Schluss sorgt der Gummiband-Effekt. Und als wäre das noch nicht genug, kommentiert eine weibliche Stimme aus dem Off das Geschehen auf der Straße. Dabei kommt ein wenig Unreal-Tournament-Feeling auf, das nur dadurch etwas gebremst wird, dass die Kommentare hin und wieder nerven (beispielsweise die schmutzige Lache, gefolgt von einem „Aaaaaajaa.“) und die englische Sprache, wobei uns andere Spiele zuhauf gelehrt haben, dass dies nicht einmal unbedingt ein echter Nachteil sein muss.

Steuerung, Grafik und Sound an den Mac angepasst

Fangen wir mit dem Positiven an: Die Grafik wurde im Vergleich zur iPhone-Version enorm aufgebohrt und ist die meiste Zeit sogar auf dem GeForce 9400M-Grafikchip der Low-End-Klasse in Full-HD (1920×1080) eine hohe Bildwiederholrate zu liefern. Die Autos (vor allem die eigenen) sehen dabei richtig gut aus, die der Gegner haben bereits ein paar Polygonen weniger und der Gegenverkehr sieht in alter Need-For-Speed-Manier ziemlich fremd aus. Dafür wurde auf vielen Strecken an der Umgebung gespart. Die Häuser an der Seite sehen nicht selten wie aus Pappe aus – insgesamt hätten dem Spiel ein paar mehr Spielereien gut getan.

Der Sound kommt an große Konsolen-Blockbuster nicht ganz heran, aber das ist in dem Fall auch gar nicht schlimm: Er passt ins Geschehen gut hinein. Im Vergleich zur iOS-Version wurde zudem die Kommentarstimme in höherer Qualität mitgeliefert.

Die Steuerung hingegen gibt uns einige Rätsel auf. Das Menü beispielsweise ist sehr inkonsequent gestaltet: Mal funktioniert der Druck auf die Enter-Taste zur Bestätigung, mal wird ein Mausklick benötigt. Dieser Teil der Umsetzung wirkt etwas lieblos – ebenso wie der Mauszeiger, der sogar während des Rennens im Bild ist.

Die Steuerung der Wagen ist recht einfach: Die Pfeiltasten navigieren in die entsprechende Richtung und die Leertaste löst den Boost aus. Während aber das Driften enorm vereinfacht wurde, ist die Lenkung ein wenig eigenwillig. Das ist freilich der digitalen Eingabe auf der Tastatur geschuldet, wurde aber schlecht ausbalanciert. Erst lenkt der Wagen fast gar nicht und nachdem die Leitplanke das Auto aus der Nähe gesehen hat, sind plötzlich relativ spitze Winkel möglich.

Fazit

Asphalt 6: Adrenaline ist auf dem Mac das, was es im Grunde schon auf der iOS-Plattform ist: Ein ordentlicher, etwas durchgeknallter, Arcade-Racer. Die Portierung der wesentlichen Teile (die Rennen) ist Gameloft ganz gut geglückt, das Menü hingegen wirkt etwas lustlos mit seiner inkonsequenten Bedienung. Aufgrund mangelnder Konkurrenz und wegen des (für PC-Verhältnisse) recht günstigen Preises, ist Asphalt 6: Adrenaline eine Empfehlung – jedoch besteht auch hier die Gefahr, dass andere Hersteller ebenso den Mac App Store für sich entdecken könnten. Aber bis dahin ist Asphalt 6: Adrenaline ein buntes, durchgeknalltes und günstiges Arcade-Rennspiel für Casual-Spieler.


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Testergebnis

URS: 6,3 von 10
6,3