iPhone-Kopfhörerbuchse als Sensor-Steckplatz: Project HiJack

rj, den 19. Januar 2011

Der Strom wird aus einem 22kHz-Ton erzeugt, die Daten per 8,8kBaud-Modem übertragen: Externe Sensoren und Geräte sollen auf iPhone und anderen Smartphones einfach am Kopfhörer-Eingang eingesteckt und betrieben werden. Ein Pilotprojekt der Uni Michigan hat bereits Stecksensoren für den Klinkeneingang gebaut und am iPhone betrieben, unter anderem ein EKG. Sourcen und Designs sind frei.

„HiJack“ macht mehr aus der 3,5mm-Buchse: einer der beiden Stereokanäle des Smartphones speist einen Ton ein, den die angeschlossene Hardware in einige Milliwatt Strom umwandelt. Der wiederum betreibt die Sensoren und andere Elektronik am eingesteckten Modul, welches wiederum mit „althergebrachter“ Technik Daten ans Gerät liefert – zwei Signalwege sind implementiert, einer liefert 300 Baud, der zweite immerhin 8,82 kBaud via digitalem Modem.

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Praktische Anwendungsbereiche lassen nicht auf sich warten – „nur“ vier Boards zum Kopfhörer-Andocken habe man bisher entworfen, aber die eröffnen einen Blick auf die Möglichkeiten: ein Dreikanal-EKG wurde mit den Sensorboards umgesetzt, weiter ein Feuchtigkeits- und ein Temperaturmessgerät, beim vierten Modell handelt es sich um ein Erweiterungsboard fürs Rapid Prototyping. Vorstellen können sich die Entwickler Mess-„Plugins“ (im Wortsinn) für Ozon-, Blutdruck- und Blutzuckermessungen, aber auch für „gewöhnliche“ Messgeräte, beispielsweise digitale Voltmeter.

Sourcen des Projekts sind auf Google Code hinterlegt, zur Mit- und Weiterentwicklung wird eingeladen. Dafür stellt das Projekt 10 HiJack-Boards zur Verfügung. Gewünscht ist eine Freigabe der Codes unter BSD- oder anderen Open Source-Lizenzen. Wie meist stellt sich nur die Frage, wie „offen“ und damit geeignet Apples Plattform für die Erweiterungen via Kopfhörer ist – neben dem aktuell für die Entwicklung eingesetzten iOS sind auch Portierungen des Systems auf Android- und Microsoft-Phones geplant.


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