Pink Floyd Singles bei iTunes: Ende der „künstlerischen Integrität des Albums“

rj, den 5. Januar 2011

Eine der letzten Bastionen ist gefallen: Pink Floyd haben sich im letzten Jahr die reine Albenvermarktung gerichtlich gegen ihr Label EMI erstritten, die gerne auch einzelne Tracks der UK-Band verkauft hätte. Nun wurde die so erkämpfte „Integrität“ wieder aufgegeben, Einzeltracks dürfen nun ebenfalls vermarktet werden.

Bei der EMI freut man sich über die Möglichkeit, nach über 200 Millionen verkaufter Alben auch Einzelstücke der Band via iTunes zu vermarkten. Was auch Anfang des letzten Jahres bereits möglich war, Pink Floyd indes zwischenzeitlich untersagen ließ.

Nach den Beatles werden Pink Floyd als die Zweitplatzierten in Sachen Vermarktungswert gesehen – es ist davon auszugehen, dass die drei noch lebenden „Floyds“ sich den EMI-Deal entsprechend versilbern ließen.

Während der Beatles-Start auf iTunes von Apple (oder besser gesagt, Steve Jobs) massiv gepusht wurde, war die rechtliche Auseinandersetzung um die Pink Floyd-Alben kaum präsent. Was dem zugrundeliegenden Prozess in Sachen Musikkultur nicht gerecht wird – denn mit der genehmigten Zerlegung der Floyd-Konzeptalben wird gleich eine ganze Reihe von Nägeln in den Sarg des „Mediums LP“ gehauen – ein Begräbnis, das insbesondere mit iTunes und seinem 99Cent-Standard seinen Anfang genommen hat und von iTunes LP allenfalls ein wenig verschleppt wurde.


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