Split Second: Velocity – Test: Zerstörungsraser auf PSP
Stefan Keller, den 23. Dezember 2010Die Show gibt es nun für unterwegs: Split Second: Velocity, bei dem ihr in einer TV-Serie euer Können als Rennfahrer actiongeladen unter Beweis stellt, hat es auf Sonys PlayStation Portable geschafft. Ob die Quoten mit den durchaus guten Werten der großen Version mithalten können, erörtern wir für euch in unserem Review.
Here we go again. Wie bereits von der Version für Xbox 360, PS3 und PC bekannt, seid ihr für „die Show“, nämlich Split Second, gecastet worden und dürft jetzt euer Talent unter Beweis stellen. Diese Einführung, geschickt als Tutorial getarnt, kennen wir ja schon. Bei diesem Rennen kann sich der Spieler ein Bild von der Physik machen und bekommt erklärt, wie PowerPlays auszulösen sind.
On Air
Endlich geht es los mit der eigenen Sendung. Ihr dürft insgesamt 12 Folgen produzieren, die jeweils mit sechs Rennen bestückt sind. Im Vergleich zu den Umsetzungen für stationäre Spielgeräte, hat die PSP eine neue Strecke und Herausforderungen spendiert bekommen. Bei letzteren geht es darum, möglichst schnell oder lange ein bestimmtes Event zu bestreiten, beispielsweise so lange wie möglich den Helikopter-Angriffen auszuweichen.
An sich ist Split Second: Velocity ein Rennspiel wie jedes andere, wären da nicht die PowerPlays. Indem ihr im Windschatten der Gegner fahrt, driftet oder springt füllt sich eure Energieanzeige. Ihr könnt dann PowerPlays ausführen, bei den einfachen lässt ein Hubschrauber eine Bombe fallen, durch die andere Wagen vor euch ins Schlingern geraten und idealerweise einen Unfall bauen.
Schließlich gibt es Level 2 PowerPlays, bei denen größere Zerstörungen eingeleitet werden, beispielsweise eine Brücke einstürzt. Auf bestimmten Strecken lassen sich anstatt Level 2 PowerPlays die Streckenführungen ändern. Dass dabei Gegner, die sich gerade auf diesem Abschnitt befanden, zerstört werden, muss wahrscheinlich nicht extra erwähnt werden.
Bei der Steuerung fällt auf, dass sie nicht ganz so gut funktioniert wie seinerzeit auf der Xbox 360. Speziell Abkürzungen und Streckenänderungen funktionieren manchmal, meist aber nicht. Grund hierfür ist die Tastenabfolge, die gedrückt werden muss (rechte Schultertaste, Analogstick nach oben, rechte Schultertaste) – meist fahren die Wagen so schnell, dass diese Kombo nicht rechtzeitig eingegeben werden kann. Ähnliches lässt sich über die Lenkung sagen, wobei dies Gewohnheitssache ist: Der Analogstick der PSP ist deutlich empfindlicher als jener der Xbox.
Der Mehrspielermodus, der auf dem großen Bildschirm via Internet stattfindet, ist ebenfalls implementiert, aber nur in einer lokalen WLAN-Version. Bis zu vier Spieler auf je einer PSP können an Rennen teilnehmen.
Spielmodi und Sound: Unverändert, Grafik: an PSP angepasst
Was das Spiel als solches angeht, sind keine besonderen, inhaltlichen Änderungen festzustellen. Es gibt weiterhin alle Renntypen der stationären Ausgabe (Rennen, Helikopterangriff, Ausscheidung, Trucks überholen usw.) und die Strecken sind bis auf die exklusive gleich.
Ebenso der Sound ist unverändert und kann damit überzeugen. Die Klänge sind ordentlich, besonders über Kopfhörer, und der Moderator aus dem Off macht seinen Job gut, wenn auch nicht lange. Er ist nur während des Tutorials und zwischen den Folgen zu hören.
Bei der Grafik hingegen zeigt der Wurm seine Zähne. Sie kann definitiv nicht mit der Konsolenversion mithalten, was an der Leistungsfähigkeit der inzwischen betagten PSP liegen wird. Insgesamt sieht Split Second: Velocity auf der PlayStation Portable wie ein späteres Spiel auf der PS2 aus. Um die Framerate konstant hoch zu halten, wurden Kompromisse auch beim Weitblick eingegangen, worunter aber das Gameplay das eine oder andere Mal leidet, nämlich dann, wenn man Kurven erst zu spät als solche erkennt. Zum Glück können PowerPlays das Gröbste wieder beheben.
Fazit
Split Second: Velocity für PSP ist zweifellos das Kind seiner Eltern. Es ist ein abgefahrener Arcade-Racer und bringt seine frischen Ideen nun auch auf mobile Spielplattformen. Dass die Grafik angesichts der zur Verfügung stehenden Hardware nicht unbedingt mit der auf der Xbox mithalten kann, ist größtenteils kein Problem – es sieht immer noch ordentlich aus. Nur die Steuerung macht den Titel etwas schwerer zu spielen als auf stationären Plattformen. Dennoch gibt es für Freunde des Rennspiels auf der PSP eine Empfehlung, denn Spaß macht das Split Second: Velocity allemal.