Test: Time Crisis: Razing Storm für PS3

Alexander Trust, den 22. November 2010
Time Crisis: Razing Storm - Screenshot
Time Crisis: Razing Storm – Screenshot

Anfang November erschien aus dem Hause Namco Bandai ein Arcade-Shooter, der das Move-Portfolio für PlayStation 3 um eine interessante Facette erweitern sollte. Time Crisis: Razing Storm sollte ein Spielkonzept bieten, das prima zur Bewegungssteuerung passt und mit einer Lightgun, bzw. dem Waffenaufsatz für Move gespielt werden konnte. Wir verraten euch in unserem Review, wie Namco die Aufgabe erfüllt hat.

Man muss sich fragen, ob Namco gewusst hat, dass Spieletester sich über die vorhandene Spielzeit mokieren würden und deshalb neben Razing Storm noch zwei weitere Spiele auf die Disc gepackt hat, Deadstorm Pirates nämlich und Time Crisis 4. Es würde wahrscheinlich niemand freiwillig zugeben, dass nicht mal vier Stunden ein bisschen arg wenig sind. Dennoch ist es um Razing Storm nicht nur in diesem Punkt schlecht bestellt. Es gibt eine Reihe weiterer Kritikpunkte, die sich leider nicht von der Hand weisen lassen.

Steuerung suboptimal

Entgegen der ursprünglichen Erwartungen, ist speziell Razing Storm kein echter Railshooter, wie man ihn von Arcade-Automaten kennt. Vielmehr hat Namco offenbar etwas probiert, das mit Move in der Form wie es umgesetzt wurde eher zur Verwirrung führt. Man machte aus dem neuen Time-Crisis-Ableger eine Art „echten“ Shooter. Während man mit dem Navigation-Controller die Spielfigur in ihrer Bewegung steuert und potenziell wichtige Aufgaben wie das Nachladen oder Granaten Werfen erledigt, lenkt man den Blick der Spielfigur und ebenso ihre Körperachse mit dem Motion-Controller. Dieser steckte bei uns in Sonys Waffenaufsatz – immerhin wird mit dem Controller ja auch geschossen. Es liegt also nahe, so ein Zubehör zu verwenden. Richtet sich der Blick der Spielfigur auf den Gegner, dann ist eigentlich alles in Ordnung. Wehe dem, der sich anders orientieren muss, um den Gegner zu sehen. Das geschieht sehr schnell, wenn man die Ecke herumschleicht z. B. Dann müssen wir mit dem Motion-Controller erst unheimlich weit nach links oder rechts ausholen, um die Spielfigur zu drehen, damit ihr Blick in die richtige Richtung fällt. Im selben Augenblick müssten wir, wenn hinter der Ecke ein Gegner lauert, eigentlich aber mit dem Motion-Controller auf den Bildschirm zielen. Also heißt es hektisch zurück schwenken und den Gegner ins Visier nehmen. Man ist als Spieler in solchen Situation immer im Hintertreffen. Wenn Namco aber Experimente wagt, und versucht einen First-Person-Shooter aus der Taufe zu heben, dann muss man den Titel nachhaltig gegen die Konkurrenz abwägen und diesem Maßstab hält ein Razing Storm nicht stand. Man kann nicht richtig in Deckung gehen, das Waffenarsenal ist insgesamt recht bescheiden, die Grafik ist fast schon nicht mehr durchschnittlich und die Präsentation eher durchwachsen. Es gibt also viele Shooter, die besser sind. Namcos Experiment ist jedenfalls nicht geglückt.

Deadstorm Pirates

Anders schaut es mit den klassischen Railshootern aus, die man dem Spiel beigelegt hat. Denn Deadstorm Pirates wird immerhin von Namco auch einzeln als Download-Titel für Move über den PlayStation Store vertrieben und das etwas ältere Time Crisis 4 aus dem Jahr 2007 wurde in der Version für Arcade-Automaten ebenfalls noch fit gemacht für Move. Während man letzterem damals schon hätte bescheinigen müssen, dass es grafisch besser geht, ist leider Deadstorm Pirates ebenso nicht der Schönheitspreis beschieden.

Von der mauen Optik abgesehen, passen diese beiden Spiele grundsätzlich wesentlich besser zu Sonys Bewegungssteuerung Move. Da ist es dann doppelt schade, dass deren Spielzeit noch mal deutlich unter derjenigen von Razing Storm liegt. Wer nicht gerade blutiger Anfänger ist und sich vom Autofeuer helfen lässt, hat die Spiele jeweils in einer guten Stunde durchgespielt.

Fazit

Time Crisis: Razing Storm ist ein missglücktes Experiment. Schade, dass Move nicht sinnvoller zur Anwendung kommt. Ein echter Railshooter hätte mehr Spaß bereitet als ein halbgarer Versuch in Richtung First-Person. Die Beigaben in Form von Deadstorm Pirates und Time Crisis 4 entschädigen nur wenig, weil sie im Gegensatz zum Hauptspiel noch kürzer ausgefallen sind. Alle drei Spiele teilen Schwächen in Puncto Optik. Die Spielgrafik ist leider nicht unbedingt zeitgemäß zu nennen und bleibt teils deutlich hinter dem zurück, was die Plattform eigentlich leisten kann. In Razing Storm kann man dafür aber dank Havok-Engine ziemlich viele Umgebungsobjekte kaputt schießen. Holz-Latten, auf denen Gegner stehen z. B., und so bekommt das Spiel für Schießwütige hier und dort einen gewissen Reiz.


Ähnliche Nachrichten

Passende Angebote

Testergebnis

URS: 5,4 von 10
5,4