Apple-SIM im iPhone: GSMA erfreut, Provider verärgert

rj, den 19. November 2010

Als Gerüchte über die Produktion einer programmierbaren SIM aufkamen, die fest in Apples iphones verbaut und via iTunes Store mit beliebigen Providern frei aktivierbar sein sollten, waren die Reaktionen gespalten. Bei den großen Carriern ist man sich auch nicht sicher: während der Weltverband der Mobilprovider GSMA die „embedded SIM“ unterstützt, wehren sich einzelne Provider gegen die mutmaßlichen Apple-Pläne mit der neuen Technoogie.

Die eingebaute SIM-Karte, die frei zur Kooperation mit den Netzen verschiedener Provider umgeschrieben werden könnte, soll von Apple in Kooperation mit dem SIM-Hersteller Gemalto entwickelt werden. Die Weiterentwicklung der alten SIM-Technologie wird nun hochoffiziell vom Weltverband der GSM-Betreiber GSMA begrüßt. Unter den Mitgliedern der Assoziation befinden sich AT&T, China Mobile, Deutsche Telekom, France Telecom Orange, KT, NTT DOCOMO, SK Telecom, Telecom Italia, Telefónica, Verizon Wireless und Vodafone. In einer Task Force soll nun die Entwicklung der embedded SIM vorangetrieben werden, die drahtlos aktivert werden kann.

Interessanterweise wird die Technologie selbst begrüßt, Apple als Nutzer indes bekämpft. Sollte Apple die embedded SIMs in kommenden iPhone-Generationen verbauen, werde man gegebenenfalls die Quersubventionen streichen. AI nennt Vodafone UK, France Telecom und die spanische Telefónica als Unternehmen, die „Bedenken“ bezüglich Apples Initiative hätten. Während es recht einleuchtend scheint, dass ein frei mit verschiedenen Providern nutzbares Gerät nicht über einen Providervertrag quersubventioniert wird, scheint die Situation über diesen simplen geschäftlichen Aspekt hinaus Eskalationspotential zu bieten – e3in „Krieg“ zwischen Betreibern und Apple sei möglich, wird ein nicht namentlich genannter Manager zitiert.

Leicht schizophren scheint demnach die Haltung der Provider (noch) zu sein – die Technologie selbst wird begrüßt, wenn Apple sie jedoch einsetzen sollte, kündigt man Kampfmaßnahmen an. Die GSMA sieht allerdings in der „embedded SIM“ naturgemäß weniger eine Weiterentwicklung der SIM-Technologie, die den Wettbewerb stärkt und dem Kunden das schnelle Wechseln der Operatoren ermöglicht. Vielmehr sieht man in der neuen Technologie eine Möglichkeit, eine wachsende Zahl von Geräten und Geräteklassen mit mobilem Netzzugang auszustatten, genannt werden Kameras, MP3-Player, Navis, eReader und intelligente Messgeräte.

Der schnelle Anbieterwechsel steht dabei weniger im Vordergrund – eher das Erschließen neuer Märkte und Anwendungen, beispielsweise mit elektronischen Bezahlsystemen und Near Field Communication.


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