Skype 5.0 Beta für Mac: Gruppenvideofunktion und neues Nutzerinterface

Stefan Keller, den 4. November 2010

Während sich in der Windows-Welt viel bei der Messaging-Software Skype getan hat, blieben die Versionen für Mac und Linux eher auf der Strecke. Skype bietet seit heute eine Beta-Version für Mac OS X an, die dies ändern soll und neben einem überarbeiteten Interface einige neue Funktionen mitbringt. Wir haben für euch einen ersten Blick darauf geworfen.

Neue Funktionen

Skype 5.0 wird eine Reihe von neuen Funktionen mitbringen. Die auffälligste Veränderung ist dabei sicher die neue Bedienoberfläche. Sie soll laut Skype intuitiver und noch leichter zu bedienen sein. Außerdem wurden die Kontakte überarbeitet. Skype liest ab Version 5.0 das Adressbuch aus Mac OS X aus, um Kontakte direkt anzurufen oder eine SMS zu schicken. In der Menüzeile existiert ein Skype-Icon, das die Software in gewissen Grenzen steuert. Momentan sind der Online-Zustand und die Verwaltung von Skype Access dort eingebaut. Das Highlight dieser Version dürfte jedoch der Gruppenvideochat sein.

 Update vom 17.03.2021: Dieser Beitrag enthielt ein Video auf YouTube, das es heute so nicht mehr gibt. Deshalb haben wir es entfernt.

Neue Oberfläche

Am auffälligsten ist gleich nach dem Start die neue Benutzeroberfläche. Diese soll sich mehr an den Mac-Standards orientieren die Apple mit Programmen wie Mail vorgibt, intuitiver und einfacher zu bedienen sein und zudem reichhaltigere Inhalte präsentieren.

Eine immer sichtbare Kontaktliste gibt es jetzt nicht mehr, stattdessen werden in der Seitenleiste die letzten Konversationen angezeigt. Oben rechts im Skype-Fenster befindet sich eine Art Spotlight-Suche, die nach Kontakten sucht und ebenso in Nachrichtenverläufen nach Treffern fahndet.

Soviel zur Theorie, doch in der Praxis fällt auf, dass das neue Skype-Fenster sehr großzügig mit dem Platz umgeht. Die Schriftgröße ist in der Beta um ein Vielfaches erhöht und zwischen den Nachrichten finden sich relativ große Abstände. Bei gleichen Fensterabmessungen haben wir mit der alten Version deutlich mehr vom Diskussionsverlauf ohne Scrollen zu sehen bekommen. Es besteht zumindest die Hoffnung, dass dies später einmal veränderlich sein wird, doch zurzeit ist in den Einstellungen nur eine einzige Auswahlmöglichkeit für den Stil vorhanden.

Neue Kontaktverwaltung

Da es keine permanente Kontaktliste im näheren Sinne mehr gibt, wurde Skype so umgebaut, dass die Auflistung der Kontakte als erste Anlaufstelle dient.

Das Hinzufügen neuer Kontakte geht im Grunde unverändert vonstatten, nach einem Klick auf das „+“-Symbol wird die Suchfunktion geöffnet und bei einem Treffer kann der Kontakt hinzugefügt werden. Neu ist lediglich, dass weitere Informationen in Form von Telefonnummern sowie ein eigener Nickname hinzugefügt werden kann.

Skype 5.0 ist dem Anwender auf drei verschiedene Weisen behilflich, wenn es darum geht, einen Kontakt wiederzufinden. Altbekannt sind die Kategorien, in die sich Personen einordnen lassen sowie die Suche in der eigenen Kontaktliste. Neu hingegen ist, dass Skype mehr auf das Profilbild als auf den Namen setzt. Das erlaubt eine weitere Ansicht bei der Kontaktauflistung, die bereits aus iTunes und dem Finder als „Cover Flow“ bekannt ist.

Gruppenvideokonferenzen

Dies ist etwas, das Apple mit iChat schon ziemlich lange anbietet, nun zieht Skype nach und hat eine lange Liste von Systemvoraussetzungen veröffentlicht, die je nach Teilnehmerzahl variiert. Grob zusammengefasst werden immer mehr Ansprüche an Rechenleistung und Internetleitung gestellt, je mehr Leute an einem solchen Gruppenchat teilnehmen möchten. Für bis zu drei Leute sollten alle Teilnehmer mindestens 512 kbps Down- und 128 kbps Upstream haben – DSL 1000 wäre also ausreichend. Empfohlen werden jedoch 2 Mbps, DSL 2000. Als Prozessor wird mindestens 1 GHz Taktfrequenz gefordert, empfohlen wird ein Core 2 Duo mit 1,8 GHz.

Mit mehr als sieben Teilnehmern wird die erforderliche Leistung schon etwas höher angesetzt, empfohlen werden dann 8 Mbps, also am besten DSL 16000 sowie einen Mac mit Intel i7-Prozessor oder einem Core 2 Duo mit 2,8 GHz.

Für die Beta-Version ist diese Funktionalität zur kostenlose Probe eingebaut – die Wortwahl lässt jedoch darauf schließen, dass dies in der fertigen Version 5 ein kostenpflichtiger Dienst wird.

Fazit und Download

Man sieht durchaus, dass sich die Entwickler etwas bei der Überarbeitung der Funktionen gedacht haben, wobei die Suchfunktion und die Nachrüstung der Gruppenvideokonferenz am meisten überzeugen. Die Ansicht von Sofortnachrichten hingegen verschwendet nach unserem Geschmack zu viel Platz, da wünschen wir uns zumindest optional das alte Design zurück. Ansonsten macht die Beta-Version bereits einen sehr stabilen Eindruck, abgestürzt ist sie während unseres Testlaufs nicht und alltägliche Funktionen wie Chat und Dateiversand gingen problemlos über die Bühne, auch wenn der Gesprächspartner noch die alte Version einsetzte.

Die Beta-Version kann kostenlos von der Mac-Beta-Seite heruntergeladen und ausprobiert werden.


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