Big Brother Awards Österreich: Apple 2010 nominiert

rj, den 25. Oktober 2010

Bislang verlief das Jahr 2010 in Sachen Big Brother Awards ruhig für Apple: die Negativpreise für Datenkraken wurden bislang nicht nach Cupertino verliehen. In Österreich steht Apple nun immerhin auf der Nominierungsliste. „Geehrt“ wird das Usertracking via iPhone.

„Der Weg in die Panoptikumsgesellschaft ist bekanntlich mit coolen Gadgets gepflastert und mit „Convenience“ asphaltiert“, so beginnt der Nominierungstext zu Apples Datenübermittlung via iPhone. Apple misst die Empfangsstärken von Handymasten über seine iPhone-Kunden, deren Geräte dafür GPS-Daten, Empfangsstärke sowie WLAN-Hotspots und deren Adressen übermitteln. Was ein GPS-basiertes Usertracking ermöglicht, das nebenbei auch noch Userstandorte abspeichert, wenn kein GPS-Signal vorhanden und eine Peilung über Hotspot- und Sendemastenlokalisierung erfolgen muss.

Ob sich Apple gegen die Konkurrenz behaupten kann, ist fraglich – die Reaktion Apples auf eine Anfrage aus dem US-Kongress war im Gegensatz zu anderen AGB Apples recht eindeutig. Positionsdaten werden gesammelt, aber von Anfang an anonymisiert gespeichert. Die genauen Standortdaten werden sofort nach Erfassung in einen ZIP-(PLZ) Code übersetzt und anschließend gelöscht. Insofern sind die Vorwürfe der Nominierung nicht haltbar, die ein personalisiertes Usertracking suggerieren.

Mehr Siegesschancen bei den Big Brother Awards Österreich 2010 dürften daher Lexmark, Lottelo oder T-Mobile Austria haben, die mit Apple in der Kategorie „Kommunikation und Marketing“ nominiert wurden.

Im deutschsprachigen Raum war Apple noch nie unter den Gewinnern. Lobenswert, aber nicht unbedingt selbstverständlich, da auch Apple immer mehr Daten seiner Nutzer sammelt und mit teilweise höchst diffusen Nutzungsbestimmungen speichert, insbesondere in Sachen Geolocation und Mediennutzung.


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