Test: GTA: Chinatown Wars auf dem iPad

Stefan Keller, den 26. September 2010
GTA Chinatown Wars - Screenshot
GTA Chinatown Wars – Screenshot

Achtzehn Monate ist es her, als Rockstar Games Grand Theft Auto: Chinatown Wars für den Nintendo DS veröffentlichte. Inzwischen ist Huang Lee auf dem iPad angekommen – und wie er sich dort schlägt, lest ihr in unserem Review.

GTA: Chinatown Wars für iPad kennt eigentlich nur drei Systemvoraussetzungen: ein iPad, 8 Euro Guthaben bei iTunes und 445 MB Speicher auf dem iPad – und schon kann es losgehen.

iPhone-Version in HD

Im Grunde könnten wir den Testbericht kurz halten, denn im Wesentlichen handelt es sich um die iPhone-Version, die eine höher aufgelöste Grafik spendiert bekommen hat. Für alle, die die iPhone-Version noch nicht kennen, kommt hier ein kurzer Überblick: Huang Lee befindet sich auf dem Flug nach Liberty City. Im Gepäck hat er das „Yu Lian“ getaufte Schwert, das ein Erbstück der Familie ist. Es soll in Liberty City Onkel Kenny erreichen, der es den Triaden schenken soll. Aber daraus wird nichts, denn kaum betritt Huang festen Boden, wird er schon überfallen.

Liberty City ist von der Struktur her eher die Variante aus GTA IV, während bei der Größe etwas gespart wurde – flächenmäßig passt es eher zu den Liberty Cities aus der GTA III-Serie.

Portierung der Portierung

Als Portierung der iPhone-Version hat es Rockstars Debut auf dem iPad eigentlich leicht, den Spieler in sein Herz zu schließen; war doch bereits das iPhone die beste Plattform, für die das Spiel erschien. Diesem Druck kann die iPad-Variante problemlos standhalten. Unter Berücksichtigung der Updates, die nach dem Release der iPhone-Version erschienen sind und einige Unstimmigkeiten behoben, hat sich bei der iPad-Version im Grunde nur die Optik verbessert. Sie glänzt in erster Linie durch das für GTA-Verhältnisse deutlich günstigere 4:3-Bildschirmverhältnis. Somit kann man nicht nur zur Seite erkennen, was neben einem abgeht, sondern auch nach vorn sehen. Dazu wurde die Auflösung der Objekte auf dem Bildschirm verbessert. Angesichts mancher Matsch-Texturen beim Auto-Knacken war dies ohnehin überfällig, doch Rockstar Games hat bei der Gelegenheit gleich mal alles aufpoliert. Darunter leidet leider die Framerate, die das iPhone konstanter halten kann. Auf dem iPad haben wir Slowdowns beobachten können, selbst wenn nichts explodiert ist. Unspielbar wird der Titel davon aber noch lange nicht.

Trotz allem Lob für die Grafik, fällt aufgrund der niedrigeren Pixeldichte verstärkt auf, dass Rockstar Games auf Anti-Aliasing verzichtet hat. Das macht unschöne Stufen bei Kanten. Auf dem iPhone fiel das nicht weiter ins Gewicht, denn es gab pro Zoll mehr Pixel, die das Ganze gut verdeckt haben.

Weite Wege – für die Finger

Die iPhone-Version haben wir dafür gelobt, dass sie die Touch-Komponenten des Nintendo DS gut mit der höheren Rechenleistung der PlayStation Portable kombiniert. Dies trifft fast in gleichem Maße für die iPad-Version zu, jedoch sind die virtuellen Buttons auf dem Bildschirm größer – und vor allem weiter voneinander entfernt. Es mag anatomische Gründe haben, wenn jemand damit besser oder schlechter klar kommt. In unserem Fall waren die Buttons auf dem iPad weniger gut zu erreichen. Direkt schlimm ist das nicht, denn dieses Phänomen betrifft vor allem die Digi-Knöpfe beim Lenken eines Autos – aber dank der Updates fürs iPhone ist der optionale Joystick, der zum Lenken genutzt werden kann, inzwischen empfindlich genug, um auch bei hohem Tempo ordentlich um enge Kurven zu kommen, sodass eine gute Alternative zur Verfügung steht.

Sound wie gewohnt

Wie auf dem iPhone gibt es auf der iPad-Version mittlerweile 11 Radiosender, die ohne Sprache auskommen, aber dennoch eine ganze Reihe von Musikgeschmäckern abdecken. Apropos ohne Sprache: Keine Synchronisation gibt es ebenfalls bei Cut-Scenes. Um den an sich coolen Comic-Look zu verstärken, lassen wir das jedoch durchgehen – selbst wenn das iPad theoretisch über die Power und den Speicherplatz verfügen würde, um so etwas umzusetzen.

Fazit

Ob die iPad-Version etwas für euch ist, müsst ihr leider selbst entscheiden. Das iPad hat einige Vorteile, beispielsweise die Bildschirmauflösung, die das GTA-Feeling deutlich besser zu übermitteln weiß als das iPhone, und die Akkulaufzeit. Andererseits ist GTA: Chinatown Wars ein Spiel für unterwegs und in Sachen Mobilität ist das iPhone besser geeignet.

Da es sich bei beiden Versionen um das gleiche Spiel handelt, könnt ihr selbst abwägen, was euch wichtiger ist. Spaß bringen beide und die 8 Euro sind trotz fehlendem Mehrspielermodus ein gutes Angebot – nicht zuletzt weil die PSP-Version trotzdem noch mehr kostet.


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URS: 7 von 10
7