Mr Yin & Mrs Yang für iPhone im Test

Alexander Trust, den 24. September 2010

In der ersten Septemberwoche veröffentlichte FunTribe ein Puzzlespiel für iPhone und iPod touch namens Mr Yin & Mrs Yang. Wir haben uns die Zeit genommen, das kurzweilige Puzzlevergnügen zu testen.

Es geht in Mr Yin & Mrs Yang durchaus um Verbundenheit, aber wenig spirituell. Die beiden Figuren wollten eigentlich heiraten, werden aber auf dem Weg zu ihrer Hochzeit voneinander getrennt. Das zumindest ist die Geschichte, die wir vorher in Pressemitteilungen erfuhren und die uns im App Store in der Erläuterung beschrieben wird. Im Spiel selbst kommt diese aber nicht wirklich zur Geltung. Natürlich sind die beiden Figuren in separaten Bereichen eines Levels untergebracht und wir müssen beide zum Level-Ausgang lotsen. Das geschieht, je weiter wir fortschreiten, immer häufiger durch kooperatives Handeln der Figuren.

Man muss sich vorstellen, dass die dunkle Spielhälfte des einen, die Bausteine des anderen sind und umgekehrt. Wenn wir auf eine Figur tippen, wechseln wir zur anderen und können mittels eines Schaufelbuttons links oder rechts von der Position der Figur aus auf der Ebene darunter einen Stein entweder setzen oder entfernen. So kommt es vor, dass wir mit den Figuren recht nah beieinander stehen, damit der eine einen Stein hinzufügen kann, der in der Welt des anderen dann Freiraum bedeutet. Am Ende müssen wir uns durch 50 solcher Spielabschnitte spielen und können quasi jedes Level zu jeder Zeit auswählen. Wir müssen also nicht darauf warten, Level 50 zu erreichen, sondern könnten diesen schon von Beginn an spielen. Haben wir diesen Spielabschnitt bewältigt wird, wie oben erwähnt, trotzdem nicht geheiratet, bzw. die zum Spiel gedichtete Geschichte nicht in einer Art Happy End aufgelöst.

Technische Makel

Von den kurzweiligen Leveln – und das ist durchaus positiv gemeint – abgesehen, gibt es in dem Spiel zumindest auf Seite der technischen Umsetzung ein wenig zu meckern. Der Soundtrack besteht aus einem Song, der zwar durchaus toll klingt, aber nach 50 Leveln irgendwann seinen Reiz verloren hat. Entsprechend hilft nur das Abschalten der Musik. Doch dann wirkt das Gameplay recht trist, und so hätten wir uns gewünscht, dass man zumindest seine eigene iPod-Musikbibliothek hätte verwenden können. Ebenfalls schade ist, dass die Grafik nicht an das Retina-Display der modernen Apple-Handhelds angepasst ist. Auf diese Weise geht zumindest auf diesen Geräten ein Quäntchen an Reiz verloren, der sonst immer durch einen Aha-Effekt beim ersten in Augenschein nehmen vielleicht ausgelöst wird. Die Präsentation ist grundsätzlich sehr spartanisch ausgefallen. Zwar will das Spiel bewusst in Retro-Optik auftreten, aber auch die kann man besser in Szene setzen.

Es gibt keine Highscore, keine Achievements und insgesamt eben wenig Abwechslung. Man spielt 50 Level, von denen ich alleine die ersten zehn in kaum mehr als zehn Minuten bereits durchgespielt hatte. Dieses Tempo wird man nicht beibehalten, da die Level mit der Zeit etwas komplizierter werden. Eine Schwierigkeit besteht aber auch darin, dass die Erläuterungen unzureichend sind. Wenn man – in englischer Sprache wohl – liest, dass ein Kreuz (oder X) ein Feld markiert, das sowohl Mr Yin als auch Mrs Yang nicht zuschaufeln können, dann wundert man sich trotzdem, warum verschiedenfarbige Kreuze vorhanden sind, und erst Recht, wenn man dann mit den Figuren durch diese Felder laufen kann. Man muss sich dann erst durch Versuch und Irrtum ein wenig erschließen, was es mit den Feldern auf sich hat. Was man damit nicht kann, wurde einem ja beschrieben, aber, was damit erlaubt ist eben nicht.

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Fazit

Für 79 Cent bekommt man kurzweiliges Puzzlevergnügen. Man sollte sich nicht vornehmen, die ganzen Level am Stück zu spielen, weil gerade dieses Vorgehen einen sonst vielleicht desillusionieren kann und man mitbekommt, dass das Spiel auf den zweiten Blick ein wenig zu karg verarbeitet wurde. Das Gameplay ist gut, aber viele Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen, hat man nicht genutzt. Am augenfälligsten ist die Tatsache, warum man ein Level je ein zweites Mal zur Hand nehmen sollte, wenn man weder Punkte noch Auszeichnungen in irgendeiner Form dafür erhält. Da aber leider drumherum keine Geschichte erzählt wird, nicht mal in Form von Text, wirkt Mr Ying & Mrs Yang zwar schlicht aber alles in allem sehr lieblos – leider.


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Testergebnis

URS: 5 von 10
5