Test: Enlightenus

Martin Vaßen, den 20. September 2010
Enlightenus - Cover PC
Enlightenus – Cover PC

Bei Enlightenus handelt es sich um ein sogenanntes Wimmelbildspiel. Hier kommt es nicht auf Action und schnelle Reaktionen an, sondern man braucht Köpfchen und ein waches Auge. Wir haben Enlightenus im Review mal auf den Zahn gefühlt.

In Enlightenus schlüpft man in die Rolle einer jungen Detektivin, die einen Hilferuf von einem zurückgezogen lebenden Autor bekommt. Kaum haben wir die Villa von Edgar Lee erreicht, erscheint er als eine Art Geist und gibt uns einen Auftrag: Wir sollen durch eine Zaubermaschine in die Welt seiner Romane reisen, um dort nach verschwundenen Kapiteln zu suchen.

Wimmelbild as usual

Kaum in der Parallelwelt angekommen finden wir einige der verlorenen Kapitel. Um sie wieder in den Roman aufnehmen zu können, muss aber erst ein Rätsel gelöst werden. Auf dem Bildschirm erschein eine Szenerie, die mit Massen irgendwelcher Gegenstände vollgestopft ist. Unsere Aufgabe ist es nun acht Gegenstände möglichst sinnvoll mit Dingen aus dem Bild zu kombinieren. Beispielsweise müssen wir an dem Schädel mit dreckigen Zähnen eine Zahnbürste anwenden, damit wir unmittelbar danach einen Schädel mit strahlend weißen Zähnen in Händen halten. Auf diese Art und Weise bringen wir alle Gegenstände in unserem Inventar an den Mann. Zwischendurch muss man auch Gegenstände kombinieren oder in einer bestimmten Reihenfolge benutzen. So müssen wir beispielsweise Saatgut auf die lockere Erde streuen, damit an dieser Stelle eine Möhre wächst. Erst jetzt können wir das hungrige Kaninchen benutzen und sind damit unserem Ziel das Wimmelbild zu lösen einen Schritt näher gekommen. Unser wichtigstes Hilfsmittel dabei ist die sogenannte Hinweiskugel. Weiß man mal nicht weiter, gibt sie die Lösung für ein Objekt vor. Die Kugel lädt sich langsam wieder auf und ist somit unbegrenzt nutzbar. Die Wiederaufladezeit lässt sich verkürzen indem man Hinweiskarten benutzt, die sich in den Wimmelbildern verstecken.

Keine Abwechslung

Leider bietet Enlightenus keine Abwechslung. 14 Kapitel aus dem Roman von Edgar Lee gilt es so zu finden, um ihn wieder zu vervollständigen. Dabei besteht ein Kapitel immer aus dreimal dem gleichen Wimmelbild, nur muss man jedes Mal andere Gegenstände kombinieren.

Für gelöste Wimmelbilder erhält man Wappen, die man an andere Stelle im Spiel benutzen muss, um wiederum andere Dinge zu bekommen, die einem das Tor zum nächsten Level öffnen. Zwischendurch löst man kleinere Rätsel wie Memory oder andere, eher anspruchslose, Denkaufgaben.

Kurze Spielzeit, wenig Anspruch

Nach zwei bis drei Stunden hat man Enlightenus dann schon durchgespielt, alle Kapitel gesammelt und alle Rätsel gelöst. Die Spielfigur kann in ihre eigene Welt zurückkehren und es gibt noch zwei Sätze Epilog zu hören.

Dieser Vertreter des Wimmelbild-Genres ist doch sehr, sehr kurz geraten, und durch die unbeschränkte Möglichkeit Hinweise und Tipps zu bekommen viel zu einfach. Obwohl ich die Hinweiskugel oft genutzt habe, hatte ich am Ende des Spiels noch ca. 60 Schnellaufladungen übrig.

Grafik okay, Sound monoton

Immerhin kann das Spiel mit schön gezeichneten und detailreichen Spielbildschirmen punkten. Der Sound und die Hintergrundmusik sind in Ordnung, werden aber schnell eintönig. Die Sprachausgabe ist in Englisch mit deutschen Untertiteln, aber gesprochen wird sowieso nur in der Einleitung und im Epilog.

Die Steuerung ist wie erwartet einfach – man benötigt lediglich die linke Maustaste. Positiv zu erwähnen ist außerdem, dass man das Spiel nicht installieren muss, es läuft direkt von der CD.

Fazit

Spielspaß komm trotzdem kaum auf. Spätestens wenn die Wimmelbilder anfangen sich zu wiederholen, verliert man jede Lust weiterzuspielen. Eine anständige Story und den Sinn des eigenen Handelns sucht man in Enlightenus vergeblich.

Wer auf der Suche nach einem spannenden Spiel mit kniffligen Rätseln ist, der ist mit Titeln wie Monkey Island oder Runaway besser beraten. Enlightenus eignet sich eher, um den Umgang mit der Maus zu üben, und als Spiel für Kinder.


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Testergebnis

URS: 2 von 10
2

Negatives

  • langweilig