Kolumne: Genauer hingesehen
rj, den 18. September 2010Wenn man einen Ninja sieht, ist es meist schon zu spät. Steve Jobs ließ aber Gnade walten und die Enttarner seiner geheimen Identität am Leben, als diese auf einem Flughafen in Japan seine Ausrüstung entdeckten. Alles gar nicht wahr, vermeldet Jobs und Apple. Welche Version nun auch stimmt: es ist gut zu wissen, dass man nicht einmal sein eigenes Flugzeug mit Wurfsternen entführen kann. Sicherheit in diesen unsicheren Zeiten ist doch etwas wunderbares.
Ob Jobs passend zur Bewaffnung auch das CSS-Ninjashirt von Zazzle getragen hat, ist leider nicht überliefert. Selbst ob es um „Waffen“ im Wortsinn gegangen ist, bleibt umstritten, denn bei den Wurfsternen handelte es sich möglicherweise auch um iPod-Prototypen, wie man in Scoopertino läuten gehört hat. Aber möglicherweise sind die Shuriken Jobs‘ einfach nur seine LARTs für die Piloten gewesen, dann wäre es natürlich höchst nachvollziehbar, wenn seitens Apples angesichts der sich langsam beruhigenden Medienlage in Sachen Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern der nächste Aufreger über die Jobsschen Disziplinierungsmaßnahmen im Keim erstickt wird.
Aber warum sich über Apple und seinen Großen Vorsitzenden verbreiten, wenn man sich auch über Windows lustig machen kann? Kollegin Grannemann musste die schockierende Erfahrung machen, dass man auf einem Macblog selbst für dezente und höchst angemessene Stichelei Richtung Redmond heftige Trollerei Kritik ernten kann. Das verleitet mich direkt dazu, ein irgendwo gefundenes Bild der Technik hinter den kommenden Windows Phone-Modellen zu posten. Es stand im Internetz! Es muss wahr sein!
Die im Gegensatz zur Redmonder Vapourware erfolgreichere Smartphone-Reihe Apples wurde einmal mehr im alljährlichen SEO-Contest geehrt, dieses Jahr hieß das Keyword „reVierphone“ und der Sieger Colour Crash. Die Party zur Siegerehrung hatte neben dem iPhone 4 wenig Mac-Hingucker, außer der üblichen DJ-Ausrüstung. Aber wenn ich schon beim themenfremd kolumnieren bin, mag ich es noch Techcrunch nachtun und mit der Vorrede, das Folgende hat nichts, aber auch gar nichts mit Tech zu tun, Arnold Schwarzeneggers erste coole Tat nach „Last Action Hero“ würdigen. Es ist schön, wenn man sich in der Politik noch für solche Subtilitäten Zeit nehmen kann.
A Propos Politik: die wurde auf der letzte Woche noch an dieser Stelle angesagten „Freiheit statt Angst“-Demonstration in Berlin natürlich heftig kritisiert. Für den Privatjet-Flug mit Wurfsternen im Handgepäck wurde nicht direkt gekämpft, aber bereits ein Hinterfragen des unverminderten Überwachungswahns wäre ja ein Schritt nach vorn. Aber schließlich machen ja alle mit, sobald es um die eigene Bequemlichkeit geht, und dementsprechend liefern wir ja auch gerne Apple unsere Informationen frei Haus. Ich glaube nicht, dass es bis zur iTunes-Version 9000 dauert, bis mein Rechner besser weiß als ich, was ich hören will.
Aber als Rausschmeißer wollen wir dann doch lieber das Killerdevice vorstellen, das iPhone, iPad und Co. ganz schön ins Schwitzen bringen wird. Es basiert auf Papier und hat erstaunliche Eigenschaften, allein in der Präsentation lässt die Quote an Superlativen ein wenig zu wünschen übrig.
Schönes Wochenende.
Update vom 17.03.2021: Dieser Beitrag enthielt ein Video auf YouTube, das es heute so nicht mehr gibt. Deshalb haben wir es entfernt.