Kick Off Pinball HD für iPad im Test

Alexander Trust, den 12. September 2010

Sie haben es schon wieder getan, könnte man sagen. Denn immerhin handelt es sich bei Kick Off Pinball HD nicht um die erste Flippersimulation, die das deutsche Entwicklerstudio Bad Monkee im App Store veröffentlichte. Mehr dazu in unserem Review.

Schon mit Fanta 4 Pinball hatten Bad Monkee Gelegenheit, zu zeigen, ob Sie das Flipper-Genre gut auf iPhone und iPod touch portieren können. Kurz darauf erschien Kick Off Pinball für iPhone und im August dann die HD-Fassung für iPad. Letztere habe ich mir eine Weile angeguckt und die Eindrücke erst ein wenig sacken lassen, damit einige der störenden Einflüsse nicht Überhand gewinnen und meine Meinung eventuell zu negativ färben.

Unity

Hintergrund, der für die Anzeige vorgesehen ist. Dies hätte man eigentlich durch ein Update beheben können, ist aber bislang nicht geschehen. Ärgerlich ist außerdem, dass die App zwar OpenFeint als „Social Gaming“-Komponente anbietet, aber offenbar die lokale Highscore nicht mit denen online abgleicht. Aufgefallen ist mir dies, da ich die App zunächst gelöscht hatte, mir aber einfiel, dass ich noch Screenshots benötige. Beim erneuten Aufruf waren meine erspielten Punkte dann in der App nicht sichtbar, wohl aber bei OpenFeint (vgl. Screenshots).

Kamera – / Multiball +

Was mich ebenfalls gestört hat, ist die Tatsache, dass die Kamera über dem Flippertisch in einem manchmal ungünstigen Winkel das Spielgeschehen zeigt. Einzig wenn es im Spiel mal zu Multiball-Einheiten kommt, weil man die entsprechenden Flipperelemente getroffen hatte, bekam man das Gefühl, wirklich den Überblick zu haben. Multiball ist übrigens ein Feature, das man an Kick Off Pinball durchaus loben kann. Neben Tilt, bietet der Tisch dann noch weitere Feinheiten, insgesamt genug, für einen Tisch. Da haben wir dann wieder ein problematisches Thema. Für den Preis von 1,59 Euro, zu dem der Flipper angeboten wird, kann man keinesfalls mehr Tische erwarten – vergleichbare Games auf Computern oder Videospielkonsolen kosten ein Vielfaches, es sei denn, sie gehören zu Klassikern und werden als Budget-Titel neu aufgelegt. Aber gewünscht hätte man sich doch ab und an mehr Abwechslung durch weitere Tische.

Musik

Am nervtötendsten allerdings ist der „Soundtrack“ zum Spiel. Nicht mal unbedingt, weil mit der App ein Song der Gruppe Parlotones gefeatured, sondern weil dieser eine Song die ganze Zeit über gedudelt wird. Man hat keine Möglichkeit, den Song stumm zu schalten, es sei denn man würde das Gerät stumm schalten. Dann allerdings würde man die Flippergeräusche nicht mehr wahrnehmen, die aber durchaus für die Reaktion wichtig sind. Also muss man in den sauren Apfel beißen. iPod-Musikbibliothek gibt es wohl auch nicht. Dem Feature der Band Parlotones entsprechend, gibt es im Menü die Möglichkeit im App Store das passende Album zu kaufen. So weit als versteckte Werbung in Ordnung, doch die gesamte Menüführung ist ein Graus. Die Buttons wurden nur sehr ungenau als Text über der eigentlichen Spielgrafik angebracht. Es passiert dann manchmal, dass man in einen Bereich daneben tippt und einen anderen Button berührt, oder eine sensitive Fläche, weil diese leider nicht klar voneinander getrennt sind.

Fazit

Spielerisch ist der Flipper Kick Off Pinball HD durchaus ganz okay. Doch er wirkt ziemlich uniform, weil die Entwickler die Unity-Engine-Haut nicht abstreifen konnten und darüber hinaus gibt es in der Usability sehr große Schwächen, zumindest in der Menüführung, sehr wohl nicht, was das Gameplay angeht. Wenn man sich die beschriebenen Mängel oder Hindernisse wegdenkt, würde der Flipper aber trotzdem keine Topwertung erhalten und mit der Last der Kritik komme ich in der Gesamtwertung auf lediglich 2,5 von 5 Macs. Wenn es nicht ganz so Unity-like aussehen würde, hätte ich schon einen halben Punkt mehr vergeben. Dass die Entwickler von Bad Monkee bessere Software für die iOS-Plattform programmieren können, haben sie mit Giana Sisters schon unter Beweis gestellt.


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Testergebnis

URS: 4,8 von 10
4,8