The Jim and Frank Mysteries für iPhone im Test
Alexander Trust, den 30. August 2010Chillingo hat in diesem Monat ein verkapptes Wimmelbild-Abenteuer unter dem Namen „The Jim and Frank Mysteries – The Blood River Files“ veröffentlicht. Wir haben das Spiel in unserem Review genauer unter die Lupe genommen.
Wirklich viel von einem klassischen Wimmelbildspiel hat „The Jim and Frank Mysteries“ nicht. Denn man muss so gut wie überhaupt nicht in den Szenenbildern nach Hinweisen suchen. Es sind wohl in jeder neuen Spielszene 2 Eureka-Geldscheine versteckt. Sammelt man diese, kann man sich damit Tipps bei späteren Puzzles erkaufen oder diese sogar komplett überspringen, wenn man mal nicht weiter weiß. Chillingo bietet diese Eurekas auch als In-Game-Kauf an, für diejenigen, die sich lieber nur durch die Geschichte klicken möchten und keine Lust auf Puzzles haben. Dann allerdings hätte man das Spiel nicht kaufen müssen, meine ich.
Sprachbarriere
Die Geschichte handelt von den Freunden Jim und Frank. Zwei sehr unterschiedliche Figuren. Der Großvater von Jim hat ihm ein Rätsel als Geburtstagsgeschenk gemacht, das die beiden Jungs dazu anhält auf eine kleine Reise zu gehen und Hinweise zu finden. Die Comicfiguren passen nicht unbedingt in die realistisch gezeichneten Hintergründe, wirken ein wenig wie aus einer anderen Zeit. Ein Teil der Dialoge wird gesprochen, den Rest muss man selbst lesen. Sowohl gesprochen als auch gelesen hat man jedoch ein großes Problem: die Sprache. Wer dem Englischen nicht wirklich mächtig ist, und in der Lage, spezielle Redewendungen zu verstehen, der wird nur bedingt Freude an diesem Spiel haben. Nicht nur, weil er oder sie die Geschichte nicht verstehen könnten, sondern weil es in „The Jim and Frank Mysteries“ darüber hinaus einige Extra-Puzzle zu lösen gibt, die einzig Buchstabenrätsel sind. Da dann auf die Lösung zu kommen, wenn einem die englischen Vokabeln nicht auf der Zunge liegen ist unheimlich schwierig und wahrscheinlich stellenweise unmöglich.
[mn-youtube id="6s3jYku6IpA"]Minispiele
Darüber hinaus bietet das Spiel diverse Minigames an. Meist handelt es sich um Zahlen- oder Logikrätsel, deren Erläuterung nicht immer die verständlichste ist. Wenn man dann noch die Sprachbarriere erschwerend hinzufügt, scheitert man auch beim Absolvieren mancher Minispiele wohl nur, weil man nicht genau verstanden hat, was man eigentlich tun sollte. Es gesellen sich noch weitere Minispiele dazu, die bspw. das Linedrawing-Genre à la Flight Control nachahmen.
Fazit
Grundsätzlich handelt es sich bei „The Jim and Frank Mysteries“ um ein solides Spiel, fast schon ein gutes. Etliche Stunden Spielspaß sind alleine schon wegen der Hintergrundgeschichte, die erzählt werden will, garantiert. Puzzles gibt es im Überfluss. Doch das alles nützt wenig, wenn es an der Sprache scheitert. Chillingo hat diesen Titel nicht auf den deutschen Markt zugeschnitten, eine Lokalisierung fehlt komplett und manche Usability-Schwäche gesellt sich darüber hinaus noch zu einigen Frustmomenten, wenn es um das Absolvieren mancher Minigames geht. Allein wegen der unnötigen Sprachbarriere muss man einen Punkt abziehen. Wenn man bedenkt, dass selbst eine Wertung, ohne dies zu berücksichtigen, keine voll Punktzahl garantiert hätte, fällt das Urteil am Ende sehr hart aus. Härter als es sein müsste.
Es gibt darüber hinaus eine inhaltsgleiche iPad-Version vom Spiel. Diese kostet allerdings nur mehr und macht ansonsten nichts anders oder besser.