Inkvaders HD für iPad im Test

Alexander Trust, den 29. August 2010

Chillingo hatte im letzten Monat seinen Sidescroller „Inkvaders“ auch für iPad veröffentlicht. Zuvor war das Spiel in Comic-Optik auch erfolgreich auf iPhone und iPod touch gewesen. Grund genug, uns das Spiel zumindest jetzt anzusehen.

Wenn man ehrlich ist, dann gibt es im App Store eine Menge Schund. Ich rücke „Inkvaders HD“ nur ungerne in diese Kategorie. Denn das Spiel macht zumindest einiges richtig. Es bietet eine originelle Grafik an, eine Comic-Grafik, die auch andere Titel sympathisch gemacht hat. Spieler schlüpfen in die Rolle des Generic Marine und müssen in drei Spielumgebungen, wovon eine der Mond selbst ist, jeweils zehn Abschnitte durchlaufen oder mit ihrem Jetpack durchfliegen. Allerdings nutzt sich das Jetpack ab, lädt sich mit der Zeit aber wieder auf. Es ist nicht dazu geeignet, ganze Level in der Luft zu verbringen, sondern nur dazu gedacht, in der Höhe liegende Münzen aufzusammeln oder herannahenden Gegnern auszuweichen.

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Keine Balance

Bei all der sympathischen Comic-Grafik in „Inkvaders HD“ und dem iPhone-Pendant ist der Titel jedoch total unausgewogen produziert. Im einfachen Spielmodus reicht es, das gewonnene Geld in Waffenupgrades zu investieren und ohne ein einziges Leben zu verlieren, geschweige denn außer der Schuss-Taste irgendetwas anderes zu betätigen, hat man sich in weniger als einer Stunde durch das Spiel gespielt. Wenn man die Schwierigkeitsgrade hochreguliert, wird man irgendwann nur vor das Problem gestellt, dass einem die Ressourcen ausgehen könnten.

Kein Ende

Da man die Marsianer nicht zwangsläufig über den Haufen ballern muss, kann man prinzipiell zum Levelausgang wandern, und schon hat man in höheren Schwierigkeitsgraden ebenfalls keine wirkliche Herausforderung, vor der man steht. Das Ende im Spiel ist zudem sehr enttäuschend – es gibt nämlich keines. So wie einfach für jedes Level ein neues „Blatt“ in einem Notizblock abgerissen wird, heißt es am Schluss lapidar: The End und das war’s. Keine großen Animationen zum Ende, die vielleicht die Story ein wenig in der Vordergrund hätten rücken können. Der Endlos-Modus, den Inkvaders (HD) darüber hinaus anbietet macht den Spielebraten nicht fett. Es ist unter diesen Umständen keine Kunst irgendwelche Trophäen für Crystal zu sammeln.

Fazit

Zu dem Geschriebenen kommt hinzu, dass „Inkvaders“ keinen wirklich abwechslungsreichen Soundtrack anbietet. Hier bekommt man also stupide Action geboten, in einer euphemistischen Verpackung. Warum man für die iPad-Version mehr Geld ausgeben sollte als für die iPhone-Version steht in den Sternen, bzw. bleibt ein Geheimnis. Nicht alles, was „nett“ aussieht, muss auch wirklich gut sein. In meinen Augen ist „Inkvaders HD“ ein Wolf im Schafspelz. Ein Graphic-Novel oder ein Comic zum Generic Marine hätten auf der Plattform sicherlich ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis geboten.


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