E-Books bei Amazon und Apple: Anhörung aufgrund Verdachts der Preisabsprache
Redaktion Macnotes, den 3. August 2010Die Preisgestaltung bei Amazon und Apple in Sachen E-Books hat den Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates Connecticut auf den Plan gerufen. Zu einer Anhörung aufgrund Verdachts der Preisabsprache sind Vertreter beider Unternehmen eingeladen.
Das ganze hat ein recht langes Vorspiel: Wie wir im März bereits berichteten, gibt es schon länger Spekulationen um mögliche Preisabsprachen auf dem E-Book-Markt. Damals hatte die New York Times einen brisanten Bericht über die Preisverhandlungen veröffentlicht.
Über Amazon wurde berichtet, sie hätten versucht, ihre Preise durch Ausschluss des Verlags Macmillan durchzusetzen. Harte Bandagen in dem Preiskampf wurden auch von Apple bekannt: Apple forderte unter anderem, dass die Preise aus dem iBooks Store nicht von anderen Anbietern unterboten werden dürfen. Genau dieser Bericht der New York Times hat den Generalstaatsanwalt Richard Blumenthal aufmerksam werden lassen.
All Things Digital meldete den Start der Untersuchung und veröffentlichte Teile der Briefe, die mittlerweile öffentlich einsehbar sind.
In dem Brief an Apple und Amazon schrieb Blumenthal in der vergangenen Woche, wie er seit der Veröffentlichung in der Sache recheriere. Der Verdacht sei aufgekommen, beide Unternehmen hätten wettbewerbsfeindliche Verträge mit den Buchverlagen geschlossen. Dazu möchte Blumenthal nun mehr wissen. Der Wortlaut an beide Firmen ist identisch, beide sind nun aufgefordert, zur Aufklärung beizutragen.
Dabei stellte Blumenthal auch klar, dass eine Absprache nicht generell illegal sei. Der Effekt bei „zwei der größten E-Book-Retailer“ sei aber nicht zu unterschätzen.
In Deutschland, beziehungsweise in den deutschen Stores von Apple und Amazon, sind solche Absprachen nicht zu befürchten. Aufgrund der gesetzlichen Buchpreisbindung, die auch für E-Books gilt, ist ein harter Preiswettbewerb zwischen den Buchhändlern und Verlagen für inländische Veröffentlichungen unterbunden.
[via All Things Digital]