Apple klagt gegen nichtlizensierte Produkte für iPod, iPad und iPhone
Matze Fenn, den 30. Juli 2010Lizenzen sind das große Geschäft im IT-Business. Auch Apple möchte sich nicht um den Verdienst bringen lassen und hat Klage gegen Firmen eingereicht, die Zubehör für iPod, iPad und iPhone anbieten, ohne am „MFi licensing program“ teilzunehmen.
Das „MFi licensing program“ ist ein riesiges Geschäftsfeld. Wer einen iPod, ein iPhone oder ein iPad hat, besitzt meist auch eine Handvoll Zubehörteile, Taschen, Halter und so weiter. Überall verdient Apple mit – solang die Hersteller sich brav beim MFi anmelden. Bei dem Programm erhalten die Unternehmen neben Detailzeichnungen der Geräte das Recht, ein „Made for…“ mit dem bekannten Icons auf seine Produkte und Verpackungen zu kleben.
Im ersten Schwung hatte Apple bereits im vergangenen Jahr Klage eingereicht und gewonnen. Nun soll Apple laut Informationen von Bloomberg Klage gegen sieben weitere amerikanische Unternehmen eingereicht haben. Über ein Dutzend weitere Firmen stehen auf der Liste für weitere Klagen. Apple sieht über zehn Patente sowie Trademarks verletzt. Bei der bekannten Klageeinreichung geht es um den Fall Apple gegen eForCity Corp. Die eForCity Corp ist dabei eine Vertriebsfirma, die zahlreiche nichtlizensierte Produkte in den USA verkaufen soll.
Weitere Informationen zu den aktuellen Fällen bekam Bloomberg vom Anwaltsteam Lowenstein Sandler PC in New Yorker. Lowenstein Sandler vertritt dabei Firmen, die von Apple die Made-for-i-Lizenzen kaufen. Das ist vor allem deshalb brisant, weil diese Firmen gleich zwei Interessen vor Gericht vertreten könnten.
Einerseits wollen sie aufgrund des Brandings mit „Made for iPod“, „Made for iPad“ und „Made for iPhone“ ihre Exklusivität und die Qualität ihrer Zubehörteile gewahrt sehen. Natürlich muss ihnen aus geschäftlicher Sicht auch etwas daran liegen, zu verhindern, dass ihre Konkurrenz durch vermiedene Lizenzzahlungen deutlich billigere Angebote machen kann. Andererseits führen die Zubehör-Hersteller rund ein Fünftel des Verkaufpreises ihrer Produkte in Form von Lizenzgebühren an Apple ab. Falls nun die Gegenseite gute Argumente gegen das „MFi licensing program“ vorbringen könnte, würde das New Yorker Anwaltsbüro seinem Klienten Millionen an Lizenzzahlungen ersparen können.
Wie Lowenstein Sandler nun in den aktuellen Klagen eingebunden ist, geht aus dem Bloomberg-Bericht nicht hervor.
[via Bloomberg]