iPad-Klone: eBook-Reader von Million-e
rj, den 11. Mai 2010Auf der CeBIT war der Stand vom chinesischen Hersteller Million-e einer der Kandidaten, bei dem man regelmäßig auf den Close wartete – verdächtig iPad-like waren die Muster, die dort auslagen. Mit etwas Glück können wir bald an dieser Stelle unsere „Apple-Klone“-Reihe fortsetzen: Million-es EB603 sei nun erschienen.
iPad in Bunt: die inneren Werte dürften darüber entscheiden, ob das eb603 als Versuch eines Ripoffs oder durchaus spannende Konkurrenz am Tablet-Markt mitmischt. Und natürlich, ob jenseits schmerzfreierer südostasiatischer Märkte angesichts des recht unverhohlenen Apple-Designs ein Vertrieb überhaupt möglich ist. Auf der CeBIT bekamen wir nur Papp-Dummies sowie Plakate zu sehen aber inzwischen ist die Fertigung bei der Shenzen Million-e Cultural Industries offenbar angelaufen.
Neben dem iPad-Klon eb603 fertigt Million-e PCs und weitere E-Book-Reader. Dabei beruft man sich auf Qualität und eigene Forschungs- und Entwicklungsleistungen: ein 60-köpfiges Team sei mit der Produktentwicklung beschäftigt, teilte man uns mit, ebenso halte Million-e Patente für DRM, E-Book-Interfaces und einen „Multi-Format E-Book Browser“.
Eine iPad-Konkurrenz will das eb603 trotz des verdächtigen Designs nicht sein: das Gerät ist mit einem 800x600er-s/w-Display ganz auf E-Books ausgelegt. MP3s kann der Reader noch abspielen, das installierte Linux begnügt sich mit 64MB Arbeitsspeicher und verwaltet gerade bis zu 4GB große SD-Speicherkarten. USB und WiFi sind integriert, das Ganze wird sich preislich im Bereich der Hälfte des iPad-Preises abspielen.
In Sachen iPhone-Ripoffs waren die bisherigen Ergebnisse beim Hands-On eher amüsant – ob nun das „Phone“ aus Hongkong, das markenrechtlich jenseits der Legalitätsgrenze liegen dürfte, wie auch beim durchaus käuflichen „Nano-iPhone“ i98. Ob Million-e nun eine Ausnahme macht? Mit etwas Glück demnächst an dieser Stelle.