CeBIT: Erste Apps verfügbar, Konzept für 2011

rj, den 1. März 2010
CeBIT 2010 - Logo
CeBIT 2010 – Logo

Über 4.100 Aussteller werden ab morgen in Hannover den Besuchern der CeBIT die IT-Welt von heute und morgen präsentieren. Für 2011 steht schon ein neues Konzept, das zum Messeende vorgestellt werden soll. An anderer Stelle hakt es mit dem Messe-Endspurt ein wenig: Bundeskanzlerin Angela Merkel übt sich zum Messebeginn im Absondern von Plattitüden und der App Store Zulassungsprozess scheint langsam wie immer: die CeBIT-App steht noch immer nicht zum Download.

Die Messevorbereitung kann im App Store trotzdem schon begonnen werden: NDrive hat eine kostenlose Variante ihrer Turn by Turn-Navigationslösung zur CeBIT veröffentlicht. NDrive Germany CeBIT beinhaltet lokal gespeichertes Kartenmaterial von ganz Deutschland und kann für die Fahrt wie auch zu Fuß rein GPS-gestützt verwendet werden. Sehenswürdigkeiten sind als 3D-Objekt verfügbar. Die Gratisversion der App wird nur zur Dauer der CeBIT lauffähig sein.

Eine (schwache) Alternative zur „echten“ CeBIT-App ist Expo Follow, die in Zukunft mehrere Messen und Ausstellungen erschließen soll, in Sachen CeBIT 2010 noch einige Löcher im Index aufweist. Immerhin zeigt die App auch alle Tweets mit CeBIT-Bezug an und ermittelt über diese das Interesse an bestimmten Ausstellern und Veranstaltungen. Die offizielle CeBIT-App befindet sich hingegen nach wie vor in der Warteschleife vor Freigabe, währenddessen kann aber immerhin auf die Mobilversion der CeBIT-Site zugegriffen werden. Ob es noch zur Messeeröffnung zum App-Release kommt, ist unklar: eingereicht wurde die CeBIT-App erst vergangenen Freitag.

Den Abwärtstrend der vergangenen Jahre hat die CeBIT 2010 weitgehend stoppen können: fast auf Vorjahresniveau bewegt sich die Zahl der Aussteller, die aus 68 Ländern nach Hannover kommen. Mehr als die absolute Zahl mag die Ausrichtung der Messe eine Rolle für viele Besucher spielen – und die Macianer können 2010 durchaus einiges von der CeBIT erwarten – nicht nur die erstmalige Messepräsenz von Macnotes.de.

Für die Zukunft der CeBIT scheint sich somit einiges wieder zum besseren gewendet zu haben – ab 2011 soll darüber hinaus das gesamte Messekonzept umgestrickt werden. Statt einer „Einzelmesse“, die immer stärkeren Businesscharakter angenommen hat, will man sich wieder stärker auf den Endanwender konzentrieren, für den die CeBIT in den vergangenen Jahren unattraktiver geworden sei. Steigerung des „Erlebniswerts“ sei Ziel des Konzeptes für kommende Messejahre, in denen die CeBIT in Einzelmessen für unterschiedliche Zielgruppen gegliedert werden soll: „CeBIT Life“ für die Endanwender, „CeBIT Pro“ für Unternehmen. Ganz der Forschung und Entwicklung gewidmet sei dann die „CeBIT Lab“, und mit „CeBIT Gov“ lagert man auch den Themenkomplex öffentliche Verwaltung in einen eigenen Messebereich aus.

Vor allem letzteres scheint angesichts der peinlichen Podcast-Ansprache der Bundeskanzlerin zur anstehenden CeBIT wie eine hervorragende Idee, denn der CeBIT kann es sicher nur gut tun, wenn verschnarchte Plattitüden aus der Politik nicht mehr mit der Gesamtmesse in Verbindung gebracht werden. Ausgerechnet mit dem bekannten Unsinn über den angeblich „rechtsfreien Raum“ Internet, Warnungen vor Google Street View, den Gefahren der Kinderpornografie und der kommenden (vorhersagbaren Bauchlandung) DE-Mail kündigte Angela Merkel die morgige CeBIT-Eröffnung an – eine Einstimmung auf ein Hochtechnologie-Event, das man keiner Messe wünscht. In diesem Sinne: besser als die Podcastankündigung wird die CeBIT 2010 allemal.


Ähnliche Nachrichten