Sleep Cycle: Besser schlafen im Biorhythmus

kg, den 19. Januar 2010
SleepCycle
SleepCycle, Screenshot

Wer regelmäßig morgens aufwacht und das Gefühl hat, total gerädert zu sein, der schläft aller Wahrscheinlichkeit nach nicht im Einklang mit seinem persönlichen Biorhythmus. Die iPhone-App Sleep Cycle kann dabei helfen, den richtigen Weckzeitpunkt zu finden. Wir haben mal damit probegeschlafen.

Wie Sleep Cycle funktioniert

Sleep Cycle lässt sich laut den Angaben im App Store nur mit dem iPhone, nicht aber mit dem iPod touch benutzen.

Die Funktionsweise von Sleep Cycle ist vergleichsweise simpel: Mittels des Bewegungssensors werden die individuellen Schlafbewegungen gemessen, daraus wird ein Schlafprofil erstellt, das dann je nach Schlafphase weckt. Das Ziel: Die App weckt den Nutzer dann, wenn er sich ohnehin gerade in einer recht wachen Schlafphase befindet, das Aufstehen fällt dann einfacher und man fühlt sich nicht wie erschlagen.

Generell braucht die App erstmal zwei Nächte, um sich auf den Schlaf des Nutzers einzustellen, dies sei direkt zu Beginn gesagt. Es bietet sich an, das iPhone über Nacht am Strom hängen zu haben: Um korrekt arbeiten zu können, muss die App permanent laufen, schaltet sich aber in einen Stromspar-Modus, um übermäßigen Stromverbrauch zu vermeiden.

Man legt das iPhone an eine Seite der Matratze, optimalerweise neben das Kissen. Wer Angst hat, sich dabei extremer Wifi- oder Handystrahlung auszusetzen, der kann problemlos vorher in den Flugmodus wechseln. Wie genau man die Einrichtung vornimmt, erklärt eine Anleitung innerhalb der App – diese ist allerdings nur auf Englisch vorhanden, genauso wie Menübezeichnungen.

Der Praxistest

Nacht 1 mit Sleep Cycle war ungewohnt. Ich hatte ständig Angst, das iPhone von der Matratze zu schieben, außerdem wurmte die Frage, ob die App nun tatsächlich weckt oder nicht. Aus dem Grunde habe ich sicherheitshalber noch einen normalen Wecker gestellt – den ich natürlich am Ende doch nicht benötigte. Außerdem weckte mich Sleep Cycle in der ersten Nacht recht unsanft während einer Tiefschlafphase – das zumindest zeigte mir die Schlafstatistik der Nacht.

Nacht 2 war da schon erfolgreicher, wenn auch immer noch fehlerbehaftet: Der Schlaf war gerade wieder auf dem Weg dahin, in den Tiefschlaf umzuschlagen. Wie schon am ersten Testtag wurde ich zum jeweiligen spätesten Zeitpunkt aus dem Schlaf geholt – möglicherweise eine Folge der Kalibrierungsphase.

Erst in der dritten Nacht zeigte sich die analytische Seite der App: Geweckt wurde ich rund 20 Minuten vor dem gestellten Timer. Generell sei gesagt, dass Sleep Cycle sich ein Zeitfenster von 30 Minuten einräumt, die es vom gewählten Weckzeitpunkt abweicht – allerdings weckt die App nur früher, nicht aber später als vorher angegeben.

Fazit

Wenn die App erstmal die Schlafgewohnheiten des iPhone-Nutzers gelernt hat, funktioniert sie durchaus gut – allerdings ist das 30-Minuten-Zeitfenster nicht weiträumig genug, um exakt zu bestimmen, wie tief man gerade schläft. Eine spontane Umfrage unter Bekannten, die sich ebenfalls einige Nächte mit Sleep Cycle beschäftigt haben, zeigte zudem, dass die App die unschöne Angewohnheit hat: Sie weckte oft genau dann zu wecken, wenn man gerade wieder auf dem Weg in die Tiefschlafphase ist.

Allgemeiner Tenor aber: Im Vergleich zum normalen Wecker bietet Sleep Cycle zumindest einen gewissen Anhaltspunkt, wie die individuellen Schlafphasen angeordnet sind und vor allem in welchen Abständen die Tiefschlafphasen auftreten. Schon vor der Benutzung von Sleep Cycle wusste ich, dass eine Schlafdauer von knapp sieben Stunden perfekt in meinen Biorhythmus passt – Sleep Cycle hat dies allerdings wenigstens zusätzlich bestätigt.

Wer seine Matratze mit einem Partner teilt, der muss aber vorsichtig sein: Fremdbewegungen können die Ergebnisse verfälschen.

Eine ähnliche Funktionalität wie Sleep Cycle bietet übrigens Absalt EasyWakeup, allerdings ist diese in der Basisversion um einiges teurer: EasyWakeup Classic kostet derzeit 7,99€.


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