Rezension: „Das iPhone-Entwicklerbuch“ von Erica Sadun
cs, den 19. Dezember 2009Bücher über die iPhone-Entwicklung gibt es bereits viele. Meist richten sich diese an Einsteiger oder Quereinsteiger. Das vorliegende E-Book „Das iPhone-Entwicklerbuch“ von Erica Sadun richtet sich an iPhone-Entwickler, die bereits Erfahrung in der Programmierung von Apps gesammelt haben. Der Aufbau des Buches lässt auf Nachschlagepotential hoffen. So werden auf dem Klappentext „Rezepte“ zur iPhone-Entwicklung versprochen. Das vorliegende E-Book wird als PDF auf einer CD ausgeliefert.
Zielgruppe
Die Kurzbeschreibung des E-Books wirbt damit, das iPhone-SDK vom Einstieg bis zum obligatorischen ‚Hello World‘ zu beschreiben. Dieses E-Book richtet sich jedoch an erfahrene Entwickler, die bereits mit der Entwicklung für den Mac oder dem iPhone vertraut sind. Eine Einführung in Objective-C 2.0 ist nicht enthalten. Erweiterte Grundkenntnisse zu Objective-C und iPhone SDK sollten vorhanden sein und werden in diesem Buch nicht vermittelt.
Inhalt des Buches
Das Buch beginnt mit einer straffen Einführung in das iPhone-SDK. Diese ist auf das Wesentliche beschränkt und dient zur Auffrischung und Festlegung der benötigten Grundlagen für den Rest des Buches. Mit dem zweiten Kapitel ändert sich der generelle Aufbau der Kapitel.
Die Hauptkapitel wie Ansichten, Ansichtencontroller, Tabellen oder Medien sind in Rezepte unterteilt, die für sich abgeschlossen behandelt werden. Es gibt eine Aufgabe, die bewältigt werden will. Der Lösungsweg wird detailliert beschrieben. Ideal zum Nachschlagen, wenn man bei der Entwicklung einer App hängt und neue Inspiration benötigt. Für Ansichten, Ansichtencontroller oder auch Tabellen wird vor den Rezepten jeweils eine kurze Einführung in die Themen gegeben. Diese lauten beispielsweise „Tabellenförmige Auswahllisten erstellen“, „Benachrichtigung mit Bildlauf erstellen“ oder „Wo ist oben?“
Im abschließenden Kapitel erläutert Erica Sadun noch die Programmierung einer eigenen Coverflow-Bibliothek. Da die offiziellen SDK-Funktionen zu Coverflow nicht benutzt werden dürfen, ist das ein beliebtes Projekt zur Veranschaulichung und wird detailliert behandelt.
Inhalt der CD
Wer sich auf umfassende Beispielquellcodes gefreut hat, wird bei diesem E-Book leider enttäuscht. Alle Quelltexte müssen, wie bei der gedruckten Ausgabe auch, auf der Webseite der Autorin heruntergeladen werden. Auf der CD befindet sich lediglich das E-Book im PDF-Format und weiteres Werbematerial, wie z. B. Probekapitel anderer Bücher oder ein Trailer der Video2Brain-Reihe.
Fazit
„Das iPhone-Entwicklerbuch“ von Frau Sadun ist ein nützliches Nachschlagewerk, mit dem einen oder anderen guten Rezept, von dem jedes einzelne gut erklärt ist und alle zusammen decken die Bereiche gut ab. Gerade bei den Standards, wie Tabellen oder Ansichten ist es immer wieder nützlich, auf die sie zurückzugreifen. Auch Themen wie GPS, Audio und Video werden thematisiert. Selbst nicht dokumentierte SDK-Methoden werden erläutert. Der Hinweis darauf, dass die Benutzung der Methoden zur Folge haben kann, dass die erstellte App nicht in den App Store gelangt, ist natürlich vorhanden. Der Aufbau anhand von Rezepten ist ideal zum Nachschlagen.
Doch leider wird das Potential eines E-Books nicht ausgeschöpft. Zumindest Quelltexte hätten bei einem Buch über Softwareentwicklung mit auf der CD ausgeliefert werden können. Der Klappentext der CD-Hülle beinhaltet die Aussage, dass ein E-Book Papier spart und somit die Umwelt schont. Diese Aussage ist in Anbetracht der CD und dem aus Plastik bestehenden Träger der CD eher gewagt.
Das E-Book ist für diejenigen geeignet, die erste Schritte mit dem iPhone-SDK erfolgreich unternommen haben und nun tiefer in die Materie einsteigen möchten, oder einfach nur Inspirationen zu den verschiedenen Bereichen benötigen und kein weiteres Buch auf dem Schreibtisch liegen haben wollen. Das Buch für sich betrachtet hat 4,5 Macs verdient, doch die dürftige Ausstattung der CD mindert die Gesamtwertung des vorliegenden E-Books.