Test: Samurai – Way of the Warrior für iPhone
Alexander Trust, den 7. Dezember 2009Mad Finger Games ist aktuell mit 2 Spielen im App Store vertreten und zumindest bei Samurai: Way of the Warrior ist der Name der Firma Programm. Wir haben es mit einem Spiel zu tun, der Kategorie Hack and Slay, in dem getippt und gewischt werden muss, was das Zeug hält. Allerdings erfüllt dieses Spiel sehr viele Kriterien, in Deutschland auf dem Index stehen zu müssen.
Eingebettet in eine liebevoll gezeichnete Comic-Umgebung irgendwo in Asien, die einem das Gefühl von 2,5 Dimensionen vermittelt, bewegen wir unsere Spielfigur durch bloßes Antippen in eine Richtung. Wir steuern einen umherziehenden Samurai, Daisuke Shimada, der in Kriegszeiten den garstigen Widersacher Daimayo Hattoro besiegen muss. Das Ganze findet statt über mehrere Level verteilt, die jeweils ein anderes Setting beinhalten. Wir ziehen von Station zu Station und treffen auf unterschiedliche und sukzessive schwerer zu besiegende Gegnertypen und werden in Bossfights verwickelt.
Zwischen den größeren Spielabschnitten wird die Geschichte über einige Bildschirme gefüllt mit Comiczeichnungen und Sprechblasen hinweg erzählt. Der Titel verwendet die Unity-Engine und hat damit ein gutes Rüstzeug im Schlepptau, um ordentliche Leistungen zu erzielen. Die Entwickler haben einen interessanten Mix erstellt, der zudem recht einstiegsfreundlich ist. Das Spiel verfügt trotz einfachen Tippens und Wischens über ein Kombosystem, das sich zum Beispiel in einer Wischkombination aus oben, links und rechts ausdrückt. Entsprechend schwingt der Samurai sein Schwert und bewegt sich gegen den Gegner. Ein Tippen, während der Gegner eine Angriffsbewegung ausführt, löst eine eigene Ausweichbewegung aus. Wie sagt man so schön… easy to learn, hard to master.
[mn-youtube id="QOT_V_9L4ic"]Auf den Index?
Das Spiel hat, wie es im Hack and Slay-Genre üblich ist, nur eines im Sinn: das „Erledigen“ der Gegner. Im Beat ‚em Up geschieht dies mittels Tritten und Faustschlägen, in dieser Art von Spiel eher durch den Einsatz einer scharfen Klinge. Wie scharf diese Klinge sein kann, erleben wir im Spiel immer mal wieder. Dann nämlich, wenn sie den Gegner enthauptet oder in zwei Teile zu je 50 Prozent oder in anderen Momenten auch mehr in ein sauberes Drittel trennt, das von zwei anderen Dritteln unterschieden wird. Gelingt dem Spieler ein solcher – nennen wir ihn in Anlehnung an Mortal Kombat – „Fatality“-Move, spritzt auch noch mal extra Blut, das sowieso schon über den Bildschirm verteilt ist. Es gibt genügend Spiele, die auf dem Index gelandet sind, die sich ähnlicher Mechanismen bedienen. Vor allem aber wurden selbst namhafte Ego-Shooter wie F.E.A.R. von den Entwicklern so angepasst, dass weder Blut spritzt, noch das Leichen ewig auf dem Flur herum liegen, damit man den Titel mit einer Jugendfreigabe verkaufen konnte. Samurai – Way of the Warrior hält sich nicht an diese Spielregeln und weil es von der Machart (nicht vom Inhalt) sowieso an Titel wie Afro Samurai (Nextgen) und Mad World (Wii) erinnert, gehört es meines Erachtens in dieser Form auf den Index.
Ambiente
Die Grafik ist in der Tat ein bisschen eigenwillig zu nennen, verfügt aber meiner Meinung nach über einen gewissen Charme. Dazu kommt eine leicht wechselnde Hintergrundmelodie über die einzelnen Spielstationen hinweg, die asiatische Klänge anbietet und für eine nette Atmosphäre sorgt. Unterbrochen wird der Wohlklang indes nur von Soundeffekten, die den Schwerthieb nachahmen und solchen, die sich wie Kampfschreie ausnehmen. Hier hat man insgesamt mit wenig Mitteln, recht viel herausgeholt.
Fazit
Bei der Gewaltdarstellung muss man geteilter Meinung sein. Das Spiel könnte auch ohne abgeschlagene Häupter auskommen und würde nichts von seinem Reiz verlieren. Davon abgesehen wirkt das Spiel ohne größere Ecken und Kanten auf mich. Ich bin ein Fan von Action-Rollenspielen wie Diablo und habe Hero of Sparta immer noch als einen meiner liebsten Titel im App Store ausgemacht – deshalb fällt es mir nicht schwer Samurai: Way of the Warrior, das es übrigens auch in einer Lite-Variante gibt, mit 4 von 5 Macs zu bewerten. Gleichwie bin ich selbst der Meinung, dass dieser Titel, so wie er präsentiert wird, in Deutschland indiziert gehört. Rein wegen des Vergleichs mit den mir sonst bekannten Spielen, die allesamt indiziert sind, fälle ich dieses Urteil.