Test: Guitar Hero World Tour

cd, den 7. Dezember 2009
Gitarren-Controller von Guitar Hero (World Tour)
Gitarren-Controller von Guitar Hero (World Tour), Bild: Macnotes

„Guitar Hero World Tour“ ist das vierte Spiel der Guitar Hero Reihe und wie der dritte Teil der Reihe auch für Mac erhältlich. Seit der Version von Guitar Hero für die Playstation 2 Ende 2005, hat sich einiges getan: In der aktuellen Version kann nicht nur Gitarre und Bass „gespielt“ werden, auch Schlagzeug und Gesang sind möglich. So kann man also gemeinsam mit Freunden direkt eine ganze Band spielen, dafür gibt es natürlich eigene Controller. Getestet haben wir „Guitar Hero World Tour“ für Mac im Bundle mit dem Gitarren-Controller.

Im Vergleich zu den alten „Gitarren“ für die Playstation, sind die neuen Controller ein wenig größer, der Hals ist ein Stück länger, da hier zusätzlich eine Art Touchpad angebracht ist. Über dieses kann alternativ zu den fünf Tasten gespielt werden. Statt die einzelnen Knöpfe zu drücken, kann man damit Solos spielen, indem man von Feld zu Feld gleitet. Diese Art des Spielens hat sich bei unseren Tests aber als deutlich anfälliger für Spielfehler herausgestellt, das ist dann aber wahrscheinlich nur eine Frage der Übung. Der „Select“-Button auf dem Corpus ist deutlich größer und direkt neben der Anschlagswippe angebracht, so dass man die „Starpower“ im Spiel leichter und ohne beim Hochreißen fast unvermeidliche Spielfehler auslösen kann. Etwas ungünstig sind die beiden „Start“-Buttons über und unter dem „Select“, die man dadurch im Spiel auch mal ungewollt auslöst. Die Controller sind stabil, bei einer der beiden getesteten „Gitarren“ hatte der Hals einen spürbaren Bewegungsspielraum zum Corpus, der aber im Spiel nicht gestört hat. Der Hals lässt sich mit einem Handgriff vom Corpus lösen, um zum Beispiel die „Gitarre“ leichter zu transportieren.

Wer bereits Controller besitzt, zum Beispiel von der Playstation 3 Version des Spiels, der sollte vor einem Kauf die unterstützten Geräte checken. Aspyr hat dazu ein PDF bereit gestellt, in dem offiziell und inoffiziell unterstützte Hardware aufgelistet ist. Die PS3 Guitar Hero Controller werden offiziell, die für die Xbox 360 inoffiziell unterstützt, ebenfalls inoffiziell unterstützt werden einige Rockband-Controller und Mikros. Unsicher ist die Unterstützung von Mikrofonen: Laut Anleitung sollte das Spiel auch mit einem beliebigen USB-Mikrofon funktionieren, bei uns hat es leider nicht funktioniert. Hier bleibt also nur selbst zu testen, ob das eigene Mikrofon mitspielt.

Systemspezifikationen

Wir haben das Spiel u. a. auf einem 2,4 GHz MacBook getestet, hier war aber nicht mehr als Einzelspieler-Modus, mit reduzierten Grafikdetails, bis zur mittleren Spielstufe möglich. Mehrspieler-Modus oder höhere Schwierigkeit führten zu Hängern in der Grafikdarstellung, so dass ein sauberes Treffen der Noten nicht mehr möglich war. Dazu muss aber gesagt werden, dass ein MacBook nicht die minimalen Systemanforderungen des Spiels erfüllt, die neben Mac OS X 10.5.6, einer Intel Core 2 Duo CPU mit 2 GHz oder mehr auch eine Grafikkarte mit mindestens 128MB RAM verlangen (Radeon X1600 oder Geforce 8600). PowerPC-CPUs werden überhaupt nicht unterstützt. Der zum Test eingesetzte 24″-iMac erfüllt nicht nur die Systemanforderungen des Spiels, alleine schon wegen der Größe des Displays macht das Spielen an dem Gerät deutlich mehr Spaß als am kleinen TFT eines MacBooks.

Die Installation ist unkompliziert: einen Ordner mit knapp 8GB Umfang von der DVD auf die Festplatte kopieren, den USB-Empfänger der „Gitarre“ anschließen und Batterien in den Controller stecken und dann das Programm von der Festplatte starten (die DVD muss zum Spielen eingelegt sein). Falls man online spielen will, muss man sich noch registrieren und die Seriennummer des Spiels eingeben, offline kann man sofort los legen.

Neben dem Karriere-Modus gibt es auch die Möglichkeit „Schnelles Spiel“, um einfach nur ein paar Songs zu spielen und „Kopf-an-Kopf“ für ein Gitarren-Duell. Im „Tonstudio“ kann man proben und eigene Songs aufnehmen, mischen und die Stücke auch bei GH Tunes veröffentlichen und anderen Spielern zur Verfügung stellen.

Im Prinzip ist Guitar Hero ein Reaktionsspiel: auf dem Bildschirm wird angezeigt, welche „Saiten“ man greifen muss und wann angeschlagen werden muss, je mehr korrekte Anschläge man in Folge erwischt, desto mehr Punkte gibt es. Zwischendurch gibt es auch Kombinationen, die – korrekt gespielt – „Starpower“ verleihen, sobald man genügend „Starpower“ gesammelt hat, kann diese durch den Button oder das Hochreissen der „Gitarre“ ausgelöst werden und erhöht kurzzeitig den Punkte-Multiplikator. Je mehr Punkte man bei einem Song sammelt und je länger die korrekt gespielten Serien sind, desto mehr virtuelles Geld erhält man für seinen Auftritt. Dieses kann man dann in der Rockstar-Fabrik in neue Klamotten und Instrumente investieren. Wer sich zu oft verspielt, wird von der Bühne gebuht. Am Anfang des Spiels sind nicht alle Songs verfügbar, erst muss man erfolgreiche Bühnenauftritte absolvieren, dann werden weitere Songs freigeschaltet.

Die Songauswahl ist wie immer eine Geschmacksfrage, mehr als 85 Songs verspricht die Spielbeschreibung und es sollte eigentlich für jeden etwas dabei sein, der mit seinem persönlichen Musikgeschmack irgendwo im Bereich Rock/Metal daheim ist. Es sind nicht immer die bekanntesten Songs der jeweiligen Bands und Künstler, aber es sind in jedem Fall „Mastertracks“, also keine von einer unbekannten Band eingespielten Coverversionen, sondern immer die Originale.

Fazit

Auch wenn sich das Spielprinzip seit der ersten Version von Guitar Hero nicht verändert hat, geht die Weiterentwicklung über neue und mehr Songs deutlich hinaus. Durch die neuen Instrumente Schlagzeug und Gesang, den Mehrspieler- bzw. Band-Modus und die Online-Fähigkeiten bringt Guitar Hero World Tour deutlich mehr Spielspaß. Wer aber bisher mit Guitar Hero nichts anfangen konnte, den wird natürlich auch die neue Version nicht begeistern können.


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Testergebnis

URS: 6,8 von 10
6,8

Positives

  • Fortentwicklung dank neuer Instrumente gelungen