CrunchPad: TechCrunch-Tablet-Projekt gescheitert
kg, den 30. November 2009Aus für das CrunchPad: Michael Arrington von TechCrunch musste nun vermelden, dass das Projekt endgültig gestorben ist – nach eineinhalb Jahren Arbeit und kurz vor der Präsentation. Schuld am Ende des Projekts ist der Produktionspartner Fusion Garage, der TechCrunch kurzerhand die Partnerschaft aufgekündigt hat.
Vor zwei Wochen hätte die Präsentation des CrunchPad stattfinden sollen. Laut Arrington war das Tablet komplett funktionstüchtig: Eine Demo verlief ohne Probleme, erste Testnutzer zeigten sich begeistert.
Kurz vor dem Real-Time Crunchup, auf dem das Tablet öffentlich hätte präsentiert werden sollen, bekam Arrington Post von Chandra Rathakrishnan, seines Zeichens Firmenchef des Projektpartners Fusion Garage, der darauf hinwies, dass die Hardware nach wie vor fehlerhaft sei und der Termin beim Crunchup nicht sicher gehalten werden kann – plus dem Hinweis, dass TechCrunch nicht mehr weiter im Projekt dabei ist. Der Grund: Chandra musste dem Druck der Anteilseigner nachgeben und hat beschlossen, das Tablet künftig eigenständig zu vermarkten und zu verkaufen. Auch weitere Diskussionen mit den Anteilseignern ergaben nicht viel, da diese von ihrem Standpunkt überzeugt sind.
„Wir geben zu, dass Arrington und TechCrunch einigen Wert in das Projekt gebracht haben. Wenn er unseren Bedingungen zustimmt, würden wir Arrington gerne den Status eines Visionärs/Evangelisten/Marketing-Chefs sowie Fusion Garage die Berechtigung zum Erwerb der Nutzung der CrunchPad-Marke und dem Namen zukommen lassen. Ich persönlich denke nicht, dass der Name so wichtig ist, aber du scheinst recht verbunden mit dem Namen zu sein“, so Chandra in einer Mail an Arrington.
Ob dies aber so einfach wird, ist fraglich. Beide Firmen haben gemeinsam die Rechte am geistigen Eigentum des Projekts CrunchPad, gleiches gilt für das Markenrecht an der Bezeichnung CrunchPad. Entsprechend ist es ohne Zustimmung von TechCrunch nicht möglich, das Tablet zu produzieren und zu verkaufen – und dies dürfte auf Basis der aktuellen Vorkommnisse mehr als fraglich sein. So hat Arrington bereits angekündigt, im Fall der Fälle entsprechende Rechtsprozesse anzustreben, um den Vertrieb des Geräts zu verbieten.
Wie Fusion Garage selbst die Situation sieht, ist bisher nicht bekannt, wir haben aber bereits um ein Statement gebeten. Sollte es etwas neues geben, werdet ihr dies hier natürlich mitbekommen.
Das CrunchPad wird seit Monaten als potentieller Konkurrent für ein mögliches Apple-Tablet gehandelt: Es verfügt über ein 12″- Touchscreen-Display und soll vor allem für einfache Mediaanwendungen sowie das Surfen optimiert sein. Möglicherweise war genau das der Grund für Fusion Garage, das Projekt an sich zu reißen: Als alleiniger Verkäufer lässt sich mit dem Gerät potentiell mehr Geld verdienen.
Update:
Seitens Fusion Garage wurde uns via Mail folgendes mitgeteilt: „Thanks for reaching out. We will be in touch shortly with our official response later this week.“