iPhone-Statistik: 4 Millionen Jailbreaker, 38% davon nutzen gecrackte Apps

kg, den 14. Oktober 2009
Blackra1n
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Seit Juni dieses Jahres analysiert Pinch Media in seinen iPhone-Gebrauchsstatistiken nicht nur die Informationen über gekaufte Apps, sondern ach darüber, ob die iPhones einen Jailbreak besitzen oder sich gecrackte Software darauf befindet. Einige Daten hat Pinch bei einer Entwicklerkonferenz in Kalifornien präsentiert – knapp 4 Millionen Geräte weltweit sollen demnach gejailbreakt sein.

Nur ein vergleichsweise niedriger Teil dieser Jailbreaker, rund 38%, nutzt nach den Pinch-Statistiken gecrackte Apps auf seinem iPhone. Besonders hoch ist die Cracker-Quote in China, Russland und Brasilien, Europa und Kanada liegen im Mittelfeld, während in den USA, Großbritannien und Japan das Schlusslicht bilden. Überraschend niedrig ist allerdings der Anteil an Pinch-nutzenden Apps, die raubkopiert wurden: Gerade mal 60% aller analysierten Apps wurden gecrackt. Grund für diesen niedrigen Wert: Viele Cracker deaktivieren die Analyse-Tools in den Apps und tauchen daher nicht mehr in den Statistiken auf. Traditionell tauchen gecrackte Versionen kurz nach dem Release einer App auf, nach zwei bis drei Wochen aber sinkt die Aktivität ab, danach sind die Zahlen stetig auf einem gleichbleibenden Level.

App-Piraten beschäftigen sich durchschnittlich kürzer und weniger intensiv mit einer App als jene, die sie rechtmäßig im App Store gekauft haben. Einer der Gründe: Auf den mit Jailbreak versehenen Geräten stürzen Apps häufiger ab, egal ob raubkopiert oder nicht.

Zu guter Letzt noch ein interessanter Vergleich: 7,4% aller Nutzer von Lite-Versionen steigen auf die Vollversion um, aber nur 0,43% aller Raubkopierer kaufen am Ende auch die offizielle Version aus dem Store.

Macworld hat derweil sogar konkrete Zahlen zu einer App: Ben Gotow, Entwickler der Grafik-App Layers, hat zwar ansehnliche Verkaufszahlen, musste aber selbst feststellen, wie beliebt die App unter Crackern ist: Über 9000 mal wurde Layers in der raubkopierten Version heruntergeladen. „Ich habe über einige Wege nachgedacht, wie ich gecrackte Versionen der App unbenutzbar machen kann, am Ende habe ich mich aber dazu entschlossen, die App „nach Hause telefonieren“ zu lassen und Raubkopierern vollen Zugriff auf die App zu geben.“

Auf diesem Wege konnte er genauere Crack-Statistiken erstellen können. Das Ergebnis: Rund $21.000 potentieller Umsatz sind ihm durch die Lappen gegangen, wobei vermutlich nur 10% der Cracker die App überhaupt gekauft hätten.


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