Blades of Fury am iPhone in ein paar Minuten

Alexander Trust, den 1. Oktober 2009
Blades of Fury
Blades of Fury, Screenshot

Gameloft macht offenbar ernst und besetzt noch weitere Slots in Genres, die es auf dem iPhone noch nicht in allzu ausgeprägter Form gibt. Das Genre Beat ‚em Up erhält auf iPhone und iPod touch nun einen augenscheinlich umfangreichen Vertreter. Wir haben uns angesehen, was es neben dem schönen Schein außerdem zu sehen gibt und fassen dies in unserem Testbericht für euch zusammen.

Beat ‚em Ups sind neben Plattformspielen eines meiner liebsten Genres. Entsprechend erfreut war ich zunächst über Gamelofts Engagement in dieser Sparte. Und tatsächlich, der Kampf mit bewaffneten Helden, 1 gegen 1, erinnert an die große Konkurrenz, namentlich hier wohl vor allem die Soul Calibur-Serie. Blades of Fury sieht sehr ordentlich aus. Es gibt einige Effekte, die Bewegungsabläufe wirken geschmeidig und die Optionen sind umfangreich.

Vieles vom Feinsten

Neben den Standardeinstellungen für die Kampflänge oder die Rundenzeit finden sich vor allem im Spiel selbst einige Feinheiten, die durchaus auf der Höhe der Zeit sind. Wenn ein Gegenspieler sich nicht wehrt, und nur mauert, dann durchbrechen wir in mehreren Stufen seine Rüstung (erst evtl. ein Scharnier, dann den Helm, usw.) und er verliert so irgendwann trotzdem. Das kommt dem Spiel grundsätzlich zugute. Es gibt neben dem Story-Modus und dem Training noch einen Arcade- aber auch den „Überleben“-Modus. Hier hat die Lokalisierung nicht ganz so gut geklappt. Denn während man Story und Arcade als Begriffe unverändert ließ, weil man wohl dachte, man kennt sie, veränderte man die Bezeichnung für das, was man sonst unter „Survival“-Modus kennt. In meinen Augen etwas unglücklich. Zum Mehrspielermodus später mehr.

Je mehr Schläge wir austeilen, vor allem aber einstecken, desto stärker füllt sich unsere Magie-Energieleiste. Was sonst der Wutbalken oder die Rage-Leiste sind, ist hier nun mit magischer Energie angefüllt. Ein Button im rechten unteren Eck des Bildschirms führt, je nach Dauer des Tippens, einen mehr oder minder gefährlichen, magischen Angriff aus. Hier ist das Balancing allerdings ein wenig unausgewogen. In den ersten von insgesamt 5 Schwierigkeitsgraden führt nämlich ein Angriff der Stufe drei schon relativ früh im Kampf zum Ableben des Gegners. Ebenfalls relativ schade ist, dass das Spiel zwar versucht einige Schlagmöglichkeiten anzubieten, die man über das Training erlernen kann, in den unteren Schwierigkeitsgeraden aber nicht mehr als Buttonmashing anbietet. Den Story-Modus spielt man, bei einer Kampflänge von 30 Sekunden und einer Rundenzahl von 1 in weniger als 4 Minuten durch, zumindest in den Schwierigkeitsgrade „leicht“, „normal“ und sogar mit der Einstellung „schwer“ kommt man relativ gut durch. Das liegt daran, dass die Computergegner auf diesem Niveau kaum Gegenwehr, oder aber wenig Abwechslung in ihren Angriffsbemühungen zeigen.

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Feine Ergänzungen

Es gibt die Möglichkeit, den Gegner aus dem Ring zu befördern und so den Kampf vorzeitig zu gewinnen, oder selbst dann noch, wenn man schon ins Hintertreffen geraten sein sollte. Nach einem absolvierten Kampf kann man die Aufzeichnung davon abspeichern und jederzeit wieder ansehen. Trophäen werden in Blades of Fury ebenfalls verteilt. Nette Extras in der Waagschale, die aber das Gewicht von anderen Kleinigkeiten auffangen müssen. Die Inszenierung des Titels ist Gameloft-Spielen eher unwürdig. Zwischensequenzen werden als starre Grafik mit drüber laufendem Text dargestellt. Diese sind größtenteils identisch, bis auf die jeweils finale „Folie“, die dem Kämpfer entsprechend einen anderen Ausgang prophezeit hat. Weniger schön ist, dass der Spielstand nicht gespeichert wird, wenn man mal versehentlich auf den Homebutton drückt. Das passiert beispielsweise, wenn man versucht Screenshots zu machen. Es ist dann ärgerlich, nochmal ganz von vorner starten zu müssen. Das Spiel hätte zumindest den letzten, gewonnenen Kampf als Startpunkt für einen Neustart auswählen können; das klappt in anderen Gameloft-Titeln. Dazu kommen einige Grafikfehler: Bspw. gab es in einer Arena komische undurchsichtige Schatten in einer Ecke, als der Kontrahent dort zu Boden ging. Oder manche Arenen, die zwar umzäunt sind, wirken auf den ersten Blick nicht immer danach. Denn das Spielgerät zeigt an manchen Stellen den Hintergrund erst an, wenn sich die Szene in diese Richtung dreht. Schade, aber insgesamt kein Beinbruch.

Multiplayer

Der Mehrspielermodus könnte vieles von dem wettmachen, was ich zuvor für die unteren Schwierigkeitsgrade bemängelte. Als Optionen stehen WiFi und Bluetooth zur Verfügung. Das heißt, es geht immer unmittelbar gegen Freunde oder Bekannte aus der direkten Umgebung. Eine Möglichkeit, gegen Kämpfer aus der ganzen Welt anzutreten, hätte mit Sicherheit ein dickes Ausrufezeichen setzen können.

Fazit

Blades of Fury schnürt ein ordentliches Paket an Funktionen. Die Steuerung funktioniert ziemlich gut. Die Grafik wirkt solide aber mit zunehmender Zeit ein bisschen blass. Die Soundeffekte werden schnell langweilig, weil es offenbar für jeden Charakter nur 2 oder 3 Ausrufe gibt. Die Inszenierung der Geschichte Anno Domini 1255 wirkt ebenfalls eher mau. Der größte Killer für den Spielspaß ist indes das Button-Mashing in den unteren Schwierigkeitsgraden. Ich bin testweise nur mit einem einzigen Knopf wiederholt durch alle Stationen des Story-Modus in verschiedenen Niveaus gelangt. Am Ende steht dann immerhin ein neuer Kämpfer zur Verfügung. Wer kann, sollte den Titel auf jeden Fall im Mehrspielemodus ausprobieren. Blades of Fury bringt vieles mit, das einen Top-Titel auszeichnen könnte, aber es reicht am Ende trotzdem nur für 4 von 5 Macs. Den Titel gibt es derzeit zum Preis von 5,49 Euro. Eine Lite-Variante ist aktuell nicht vorhanden.


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Testergebnis

URS: 7 von 10
7

Positives

  • Steuerung funktioniert gut

Negatives

  • Grafik wirkt blass
  • teilweise wildes Buttonmashing