iPhone OS 3.1 im Überblick

cd, den 10. September 2009
iPhone OS 3.1
iPhone OS 3.1, Screenshot

Um es gleich vorweg zu sagen: Wer bei seinem iPhone auf Tethering angewiesen ist, der sollte vorläufig auf das Update auf iPhone OS 3.1 verzichten. Das gilt natürlich – wie immer – auch für alle Jailbreaker. Bei den für den Test verwendeten iPhones (1Gen. und 3GS) war nach dem Update Tethering nicht mehr möglich. Das mag angesichts der neuen Funktionen manch einem etwas schwerfallen, aber das ist eine Frage der persönlichen Prioritäten. Nicht zuletzt wurden schließlich auch Sicherheitslücken beseitigt, was ein Update dringend empfehlen würde.

Genius gibt es jetzt auch für Apps – jedoch nur auf dem iPhone und nicht in iTunes. Der Grund für diese Entscheidung könnte eventuell sein, dass Apple eine gerätespezifische Empfehlung geben möchte. Schließlich hat nicht jeder alle Apps, die mal im Store geholt wurden, auch aktiv (auf allen Geräten) im Einsatz. Auf jeden Fall eine ganz gute Möglichkeit, neue Apps kennenzulernen. Wie gut die Empfehlungen wirklich sind, wird sich noch zeigen. Man darf am Sinn zweifeln, wenn Genius aufgrund einer Twitter-App auf dem iPhone eine zweite Twitter-App vorschlägt. Sinnvoller sind da andere Änderungen im App Store auf dem iPhone. Man kann nun nicht nur über das iPhone Gutscheine und Geschenkcodes einlösen, vor allem wird man jetzt auch im Mobile App Store über den Stand des Guthabens informiert.

Einige Änderungen setzen auf dem Rechner iTunes 9 voraus, wie das Anordnen der Apps über iTunes: Erst wenn auf dem Gerät iPhone OS 3.1 und auf dem Rechner iTunes 9 installiert sind, können die Apps in iTunes auf die Home-Bildschirme verteilt werden. Das gilt auch für die Genius-Mixe, die offenbar nicht auf dem iPhone/iPod touch erstellt werden, sondern von iTunes 9 auf das mobile Gerät synchronisiert werden. Und natürlich betrifft das genauso die verbesserte Synchronisation.

In Mobile Mail können Videoanhänge jetzt direkt auf dem Gerät gespeichert werden, beim folgenden Sync landen sie dann wie gewohnt auf dem Rechner. Übrigens auch MMS-Videos, zumindest gut zu wissen, falls man doch mal eine MMS geschickt bekommt. Wer ein iPhone 3GS hat, kann das Schneiden der Videos auf dem Gerät nun verlustfrei hinter sich bringen, also den geschnittenen Film als neuen Clip speichern und das Original behalten. Ebenfalls den Nutzern eines 3GS vorbehalten bleibt die Nutzung der Sprachsteuerung mit einem Bluetooth-Headset. Am Nutzwert der Sprachsteuerung ändert das nichts.

Etwas mehr Komfort verspricht die Möglichkeit in der Telefon-App des iPhones Copy’n’Paste nun im Wahldialog einzusetzen. Nützlich für Nummern, die in anderen Apps nicht als Telefonnummern zum direkten Wählen per Fingertip markiert sind. Neue Kontakte konnten schon mit früheren Versionen direkt an dieser Stelle angelegt werden (Dank an unsere Kommentatoren).

Neue Sicherheitsfunktionen

Die neuen Sicherheitsfunktionen arbeiten wie erwartet und funktionieren, sowohl der Phishing-Filter in Mobile Safari, als auch die Sperre des iPhones über MobileMe – wobei es natürlich besser ist, das iPhone von vorne herein mit einer Code-Sperre zu versehen.

Die Verbesserungen beim Umgang mit Exchange-Einladungen konnte ich nicht testen, beim WiFi-Empfang war bei aktiviertem Bluetooth kein Unterschied zur Situation mit iPhone OS 3.0.1 auszumachen – da ich aber damit schon keine Empfangsprobleme im WLAN hatte, ist das kein schlechtes Zeichen.

Fazit: die interessantesten Änderungen von iPhone OS 3.1 können nur mit iTunes 9 und einem MobileMe-Account genutzt werden. Ansonsten haben wir es bei iPhone OS 3.1 mit Produktpflege und einem Wartungsupdate zu tun, solide gemacht und durchdacht, aber bis auf die Bugfixes nichts, worauf man nicht noch etwas warten könnte.


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