Venetica auf der Gamescom 2009: dtp versucht sich an Action-Rollenspielen

Stefan Keller, den 21. August 2009
Venetica
Venetica – Screenshot

Venedig im 16. Jahrhundert. Es könnte alles so schön sein, doch hinter den Kulissen tobt der Krieg, gewissermaßen. Es geht um Gevatter Tod, der in aller Regelmäßigkeit von einem Konzil bestimmt wird. Die Wahl verlief jedoch unglücklich, denn Victor, der Auserwählte, schafft es, sich zu einem unbesiegbaren Untoten zu verzaubern. Und den neuen Tod hat er auch schon im Visier. Sind wir jetzt alle verdammt?

Selbstverständlich nicht, denn der Tod hat eine Tochter, genannt Scarlett, und sie soll es richten. Natürlich weiß sie davon noch nichts, denn sonst wäre das ein denkbar schlechter Einstieg für ein Rollenspiel, weil sich der Spieler eventuell nur schlecht mit dem Charakter identifizieren kann. Eines Tages wird ihr Heimatdorf von Assassinen heimgesucht, wobei ihr Freund sein Leben lässt. Noch benommen vom Kampf, schleppt sie sich in eine Hütte und fällt in den Schlaf. Im Traum erscheint tritt ihr Vater in einer Vision vor die junge Frau und klärt sie über ihr Schicksal auf. Das mag sie zwar nicht recht glauben, aber der Aufgabe nach Venedig zu gehen, kommt sie nach – und das Spektakel beginnt.

Entdecke die Möglichkeiten

Nach und nach kommt Scarlett dahinter, dass sie tatsächlich über besondere Fähigkeiten verfügt. Diese gilt es jedoch erst zu entdecken und danach zu trainieren. Die neuen Skills sind nicht nur notwendig, um im Spiel weiter zu kommen, sondern ersetzen auch teilweise eine Hilfe im Spiel. Scarlett kann lernen, Vögel zu beschwören und dann etwa die Hilfe von Raben in Anspruch nehmen. Raben sitzen dann beispielsweise auf Dächern und haben einen geringfügig besseren Überblick über die Umgebung, sodass der Spieler aus dieser Ansicht mitunter Gegenstände oder Wege findet, die Scarlett mit eigenen Augen nicht sah.

Eine strategische Fähigkeit ist das Umherwandern als Untoter. In der Schattenwelt kann sich Scarlett von lebenden Menschen ungesehen bewegen. Möchte sie allerdings aus Gründen der Kampfstrategie in die Schattenwelt, ist dies zeitlich begrenzt

Sind Gegner stärker als der Spieler, wird der Protagonist sterben. Das Spiel ist dann nicht vorüber, es geht dann im Jenseits weiter. Wenn sich Scarlett wieder erholt hat, kann sie wieder ins Diesseits wechseln.

Interessant am Jenseits ist, dass dort die toten Freunde zu finden sind und Hilfe anbieten.

Technisch solide

Auf dem PC und später auf der Xbox 360 erscheinend, wird das Rollenspiel vermutlich niemanden wegen seiner Grafik aufhorchen lassen. Dennoch ist der Titel recht ansehnlich; dass die Grafik insgesamt nicht mehr brand-aktuell ist, wird stilistisch mit leichten Facetten aus dem Bereich der Comic-Zeichnung verdeckt. Die Vertonung der Vorabversion, die wir auf der gamescom gezeigt bekamen, ist noch nicht fertig, aber in Ordnung. Sie ist glasklar und lässt kaum Wünsche offen, was die deutsche Synchronisation einschließt.

Zuerst kommt der PC

Venetica wird zuerst auf der Windows-Plattform erscheinen. Am 4. September 2009 ist es soweit, während Xbox 360-Spieler noch bis zum 2. Oktober warten müssen.

Wer keine Nebenquests lösen möchte, soll ungefähr 30 Stunden lang seine Freude an Venetica haben, die typische Spielzeit wird mit ordentlichen 40 Stunden angegeben.

Wir schätzen den Titel als recht viel versprechend ein. Rollenspiel-Fans sollten ihn sich auf jeden Fall mal anschauen.


Ähnliche Nachrichten

Passende Angebote