GamersGate CEO Theodore Bergquist im Kurzinterview zum Thema Mac-Gaming und der eigenen Downloadplattform
Alexander Trust, den 12. Juni 2009Vor Kurzem öffnete der Downloadshop für Spiele, GamersGate, seine Pforten auch für Macintosh-Inhalte. Konkurrenz belebt das Geschäft, heißt es, und jeder, der sich darum bemüht, dem Mac als Spieleplattform mehr Raum zu bieten – Mac-Nutzer sollten ihn mit offenen Armen empfangen. Macnotes hat dem Geschäftsführer von GamersGate, Theodore Bergquist, eine Handvoll Fragen gestellt, um zu erfahren, welche Rolle im Bereich Mac-Gaming man als Betreiber der eigenen Plattform zuschreibt, und ob man das noch maue Angebot an Mac-Games bald ausbauen möchte.
Macnotes:
Spieler sind nicht zufrieden mit der Situation am Mac. Die großen Publisher verkaufen ihre Titel nicht für den Mac, oder portieren ihre Spiel erst mit Verzägerung, nachdem die Windowsversion bereits veröffentlicht wurde. Der Markt für Mac-Games ist aus diesem Grund relativ überschaubar. Warum hat man bei GamersGate trotzdem entschieden einen Bereich mit Mac-Spielen in sein Portfolio aufzunehmen?
Theodore Bergquist:
Unsere Philosophie war immer gewesen, Spieler mit so vielen Spielen als möglich auszustatten. Dazu zählen 1. Klasse-Titel von namhaften Publishern genauso wie Independent-Spiele von kleinen Entwicklern. Die Spiele-Community mit Mac-Spielen zu bedienen war für uns nur ein logischer Schritt. Für uns ist es wichtig, auch kleine Märkte zu bedienen. Das hat etwas mit Glaubwürdigkeit zu tun. Nebenbei bemerkt, haben wir zudem einige Mac-Befürworter in unseren Büros!
Macnotes:
Abgesehen von dem kleinen Marktsegment, gibt es bereits einige Kontrahenten, die den Profit unter sich aufteilen (beispielsweise Mac Games Arcade). Warum entschied man sich bei GamersGate dazu den Wettbewerb aufzunehmen und wie will man gegenüber den Kontrahenten bestehen?
Theodore Bergquist:
Dies führt zurück auf unsere Vision, die Spielegemeinschaft mit so vielen Titeln als möglich zu beliefern. Die Investition Mac Games anzubieten und die Anstrengungen dahinter sind überschaubar. Für uns war es allerdings nie eine Frage, ob wir Mac-Spiele anbieten werden, sondern nur eine Frage wann wir das tun würden.
Macnotes:
Das aktuelle Angebot an Mac-Titeln auf GamersGate ist augenblicklich noch relativ klein, es wird zudem noch kleiner dadurch, dass Personen, die außerhalb Nordamerikas wohnen, einige Spiele wie Die Sims 3 nicht über den Shop erwerben können. Warum können Leute in Deutschland oder Spanien diesen Titel nicht erwerben? Und wie schnell plant man bei GamersGate das Portfolio zu vergrößern?
Theodore Bergquist:
Wir wissen das, doch wir mussten irgendwo anfangen. Anfang letzen Jahres bot GamersGate 300 PC-Titel an. Und jetzt haben wir bald drei Mal so viele (mehr als 1150). Unser Ziel ist es, das Portfolio an Mac-Spielen so schnell als möglich auszubauen – je mehr, desto besser. Wir müssen keinen Regalplatz bezahlen wie es normale Spieleläden tun müssen, für uns geht es einzig darum, unser Inventar zu vergrößern.
Macnotes:
Wettbewerb, so sagt man, belebt den Markt. Electronic Arts, THQ und andere gehören zu GamersGates Kunden, zumindest im Bereich Windows. Wird es mehr Spiele von großen Publishern für den Mac geben und wenn ja, wann?
Theodore Bergquist:
Das obliegt den Publishern, ob sie Inhalte für den Mac entwickeln oder nicht. Doch ich bin mir sicher, dass es in der Zukunft mehr und mehr Mac-kompatible Spiele geben wird. Wir haben solide Geschäftsbeziehungen zur Mehrheit der großen Publisher und werden selbstverständlich dafür sorgen, dass wir sowohl die PC-Version als auch die Mac-Variante zum Download anbieten, wenn es eine gibt.
Macnotes:
Hat man bei GamersGate Ambitionen, die heutige Situation von Mac-Spielern zu verbessern? Und kann man das überhaupt?
Theodore Bergquist:
Es ist toll, wenn wir die Situation für Mac Gamer verbessern können. Wir horchen bis auf den Grund, um zu gucken, was wir tun können. Doch oberste Priorität hat das Angebot von Spielen, wir wollen sie draußen anbieten. Zweitens wollen wir sicher gehen, dass der Preis für das Spiel stimmt. Wir arbeiten permanent daran, die Preisgestaltung und unsere Spezialangebote zu verbessern. Wir hoffen Mac-Spielern einen Anreiz zu liefern, die Games bei uns zu kaufen und außerdem den Publishern, mehr Mac-Inhalte zu entwickeln.
Macnotes:
Wir danken Theodore Bergquist für das Interview.