Hacker Evolution nun auch für iPhone
Alexander Trust, den 31. Mai 2009exosyphen Studios aus Rumänien haben bereits auf einigen Systemen diverse Hacker-Spiele veröffentlicht. Angesichts der Goldgräber-Stimmung im App Store verwundert es nicht, dass man folgerichtig den Schritt wagte und das Konzept miniaturisiert auf Apples Handheld übertrug. Als Publisher haben Robert Muresan und seine Truppe sich für Hacker Evolution fürs iPhone Chillingo in Form deren Casual-Sparte Clickgamer ausgesucht. Ein originelles Spielprinzip kommt also zusammen mit einem Publisher, der sein Handwerk versteht. Macnotes lag der Titel zum Test vor, und wir verraten euch, ob der Kauf sich lohnt.
Im März durfte ich für Macnotes Hacker Evolution Untold für Macintosh testen und war positiv überrascht von dem Spielprinzip. Letzteres haben exosyphen Studios nun versucht auf ein Level herunter zu brechen, damit es auf dem iPhone funktioniert. So viel vorweg, die Umsetzung wirkt nicht gezwungen, sondern gibt einen soliden Eindruck ab.
Die Erde ist eine Karte
Im Gegensatz zum großen Bruder Untold ist vieles einfacher gestrickt. Es gibt keine Szenarios und keine Story im Hintergrund. Wir hacken nicht die Sicherheitskameras in einem Parkhaus und auch nicht irgendwelche Ampelanlagen oder Mobiltelefone, um unerkannt aus einer misslichen Lage zu entkommen. Alles was wir bei Hacker Evolution fürs iPhone hacken sind Computer, und zwar immer wieder Computer. Derer gibt es insgesamt 9 Stück, die auf einer Weltkarte angeordnet sind. Sie werden auf der Karte von Monitoren symbolisiert, auf deren Display sich Zahlen eingeblendet finden und u. U. der Buchstabe V (für Virus).
Flaschenhals Firewall
Die Zahl auf einem Bildschirm entspricht der Stärke unserer Firewall, die nötig wäre, um unerkannt einen Hackversuch zu unternehmen. Schaffen wir dies nicht, zieht man uns einen Strich auf der Firewall-Leiste ab. Sinkt diese auf Null, ist das Spiel verloren und wir erkannt. Wir müssen unsere Ressourcen also geschickt kombinieren. Vor allem bleibt uns keine Möglichkeit Hard- oder Software aufzurüsten, wie es bei Untold möglich war. Über zwei Virusdateien verfügen wir von Anfang an. Wenn auf einem Bildschirm ein V prangt, können wir mit Hilfe einer Virendatei jenen Rechner unerkannt hacken.
Kombinationsvermögen
Alle Rechner, die wir gehackt haben, können wir für 2 weitere Hackversuche als Relaisstationen verwenden, die das Risiko des Entdeckens verringern. Dies Unterfangen ist, ähnlich wie schon bei den Ablegern für Windows und Macintosh durchaus anspruchsvoll. Allerdings hat mir die globale Highscore gezeigt, dass ich noch sehr viel Entwicklungspotenzial als Hacker habe, das ich bislang wohl nicht ausgeschöpft habe. Auf einem bescheidenen 263ten Platz liege ich, obgleich ich dachte, recht gut gewesen zu sein. Man kann es immer wieder neu probieren und der eigene Ehrgeiz hält einen dazu an, es immer wieder zu probieren. Ein wenig wie bei Logikrätseln oder Sudoku. Nur das Hacker Evolution auf allen Plattformen vor allem durch seinen variablen Schwierigkeitsgrad hervorsticht. Es passt sich den Aktionen des Spielers an und legt die Messlate meist recht weit nach oben.
Fazit
Natürlich kann exosyphen Studios Ableger für Apples Handheld-Plattform nicht die Komplexität der PC-Spiele abbilden. Das eingängige und andersartige Spielprinzip haben die Rumänen allerdings sehr gut übertragen können. Die Langzeitmotivation wird für all diejenigen sehr hoch sein, die von ebendiesem Prinzip zum Ehrgeiz angehalten werden. Hacker Evolution für iPhone und iPod touch ist zwar kein grafisch aufwendiges Spiel doch für sich genommen ein gutes Spiel. Eine Lite-Variante gibt es noch nicht, doch die Vollversion wird quasi als Pennystock abgegeben. Für 79 Cent erhält man den Titel, den ich ebenfalls mit 4 von 5 Macs bewerten kann, so wie seinerzeit den großen Bruder.
[mn-youtube id="fe2Liles3rw"]Was mich allerdings nachdenklich stimmt, und das gilt grundsätzlich für viele Spiele, die ich in der letzten Zeit getestet habe: Bislang fehlt vielen davon eine lokalisierte Fassung. So auch Hacker Evolution. Mit Sicherheit gibt es bei Macnotes genügend Leser, die der englischen Sprache mächtig sind, allerdings sind Hilfetexte über mehrere Seiten in englischer Sprache, die einem das Spielprinzip erklären, durchaus kritisch zu sehen. Die Sprachbarriere verhindert bei so manchem dann ein ungetrübtes Vergnügen. Bei Titeln für Konsolen und Computer, die man in Form eines realen Datenträgers erwirbt, würde es so etwas nicht geben. Da jedoch akut Downloadshops und virtuelle Distributionskanäle in Mode kommen, muss man sich Gedanken darüber machen, wie man den großen Bedarf an Lokalisierungen decken kann. Für Übersetzer sicherlich ein lohnendes Betätigungsfeld.