Base-Werbung mit Hackintosh oder Mac OS X-gestyltem Safari
rj, den 26. Mai 2009Auf den ersten Blick fast ein MacBook, auf den zweiten Blick ein Medion-Hackintosh, und auf den dritten Blick wohl keines von beiden: die Verwechslungsgefahr scheint beabsichtigt bei der neuen Plakatkampagne, mit der BASE ein Netbook plus UMTS-Vertrag zu einem Euro anbietet. Während offline alles auf Apple-Look gestylt ist, wirbt man online brav mit einem Windows-Netbook. Das allerdings hackintosh-fähig ist.
Die Plakatwerbung lässt wenig andere Rückschlüsse zu, als dass hier unbedingt ein Netbook nach Mac OS X aussehen sollte: Safari unter Windows sieht standardmäßig etwas anders aus. Ob es sich um einen Hackintosh handelt? Möglich durchaus, denn das Medion-Netbook ist weitgehend baugleich zum MSI Wind U100, welches wiederum Mac OS X-fähig ist. Insofern ist die Plakatwerbung fast schon wieder subversiv zu nennen.
Sieht man bei Base selbst nach, so fällt die Anpreisung etwas anders aus – zwar ist der Bildschirminhalt OS-technisch nichtssagend und muss man auf die „Technischen Daten“ klicken, um die Angabe zum installierten Betriebsystem zu finden, aber ein Windows-Aufkleber auf dem Netbookgehäuse läßt der Fantasie wenig Spielraum.
Das beworbene Medion-Netbook E1210 läuft mit einem Intel Atom-Prozessor mit 1,6 GHz und bringt neben den 10″-TFT und einer 160 GB-Festplatte eben auch ein Windows XP Home mit.
Und so schön es allemal ist, dass auch Nicht-Apple-Geräte nicht automatisch drei Meilen gegen den Wind nach Windows aussehen: ein leicht schaler Beigeschmack bleibt dennoch. Den Apple-Chic nimmt man (in der Offline-Werbung) mit, der Kunde kriegt den altbekannten Wein im neubedruckten Schlauch. Immerhin: Microsofts Ego dürfte es einen dezenten Stich versetzen, wenn die MS-ausgerüstete Hardware besser im Mac-Look verkauft wird.