Karlsruhe: Junge Union lehnt Anerkennung der Zeugen Jehovas strikt ab

tjaden, den 19. Mai 2009
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Die Zeugen Jehovas dürfen in Baden-Württemberg nicht als Körperschaft des öffentlichen Rechtes anerkannt werden. Das fordert die Junge Union (JU) von Karlsruhe in einer Pressemitteilung mit der Begründung, dass diese Organisation „ein abstruses Menschen- und Weltbild“ habe, „das nicht mal ansatzweise in unser Verständnis einer demokratischen Gesellschaft passt“ (Zitat JU-Kreisvorsitzender Andreas Reifsteck). Gerichtet ist der Appell an Kultusminister Rau, der jüngst die Anerkennung empfohlen hat, damit aber vorerst am Veto des Ministerpräsidenten scheiterte.

Reifsteck weist darauf hin, dass sich die JU „ausführlich über die Zeugen Jehovas informiert“ habe. Es seien Gespräche mit betroffenen Familienangehörigen und mit Aussteigern geführt worden. Ergebnis: „Die Zeugen Jehovas gehören einer hierarchisch straff geführten pseudo-religiösen Gruppierung an, die massiv in das Privatleben ihrer Mitglieder eingreift, sie indoktriniert und reglementiert und in vielen Fällen massiv Familien zerstörend wirkt.“

Konfliktstoff liefere diese Organisation, weil sie andere Religionen verteufele, Andersgläubigen die ewige Vernichtung androhe, einen exklusiven Wahrheitsanspruch erhebe, Einfluss auf den Lesestoff der Mitglieder nehme, Bluttransfusionen, die Teilnahme an demokratischen Wahlen und die Mitgliedschaft in Vereinen ablehne. Außerdem „verachte“ diese Organisation „das Feiern von Geburtstagen, Weihnachten, Ostern und Muttertag als heidnische Bräuche.“ Abschließend wirft die Junge Union den Zeugen Jehovas vor: „Kindesmissbrauch wird nach Möglichkeit ´intern´geregelt und vertuscht.“

Dabei handele es sich keinesfalls um „Einzelfälle“. Erst, wenn die Zeugen Jehovas diese Praxis änderten, könne diese Organisation als Körperschaft des öffentlichen Rechtes anerkannt werden. Bis dahin gelte – so der JU-Kreisvorsitzende Andreas Reifsteck: „Wer die Zeugen Jehovas mit den Volkskirchen gleichstellen will, handelt verantwortungslos und unchristlich.“


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